gen des harten P und weichen B oben gesagt ist worden, auch auf das harte T und das weiche D.
Lage der Sprachwerkzeuge.
1. Die Stimme tönet.
2. Die Nase geschlossen.
3. Die Zunge mit der Spitze gleich hinter den oberen Zähnen an den Gaumen breit angedrückt.
4. Die Zähne ohne Antheil.
5. Die Lippen etwas offen.
Tab. XI. Fig. 1. zeigt im Durchschnitt die Lage aller Sprachwerkzeuge.
Nun ist zu untersuchen, wie denn die einzige Abänderung, daß die Stimme hier mit der Zun- ge, und dort mit den Lippen eingesperrt wird, ei- nen so deutlichen Unterschied verursachen, und einen ganz anderen Buchstaben hervorbringen kann. Man weiß, daß bey Blasinstrumenten, bey Zwerchpfeif- fen, Schalmeyen und dergleichen, der Ton, je nach- dem er durch mehrere oder größere Löcher heraus-
gelassen
Von den Lauten oder Buchſtaben.
gen des harten P und weichen B oben geſagt iſt worden, auch auf das harte T und das weiche D.
Lage der Sprachwerkzeuge.
1. Die Stimme toͤnet.
2. Die Naſe geſchloſſen.
3. Die Zunge mit der Spitze gleich hinter den oberen Zaͤhnen an den Gaumen breit angedruͤckt.
4. Die Zaͤhne ohne Antheil.
5. Die Lippen etwas offen.
Tab. XI. Fig. 1. zeigt im Durchſchnitt die Lage aller Sprachwerkzeuge.
Nun iſt zu unterſuchen, wie denn die einzige Abaͤnderung, daß die Stimme hier mit der Zun- ge, und dort mit den Lippen eingeſperrt wird, ei- nen ſo deutlichen Unterſchied verurſachen, und einen ganz anderen Buchſtaben hervorbringen kann. Man weiß, daß bey Blaſinſtrumenten, bey Zwerchpfeif- fen, Schalmeyen und dergleichen, der Ton, je nach- dem er durch mehrere oder groͤßere Loͤcher heraus-
gelaſſen
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
gen des harten P und weichen B oben geſagt iſt
worden, auch auf das harte T und das weiche D.
Lage der Sprachwerkzeuge.
1. Die Stimme toͤnet.
2. Die Naſe geſchloſſen.
3. Die Zunge mit der Spitze gleich hinter
den oberen Zaͤhnen an den Gaumen breit
angedruͤckt.
4. Die Zaͤhne ohne Antheil.
5. Die Lippen etwas offen.
Tab. XI. Fig. 1. zeigt im Durchſchnitt die
Lage aller Sprachwerkzeuge.
Nun iſt zu unterſuchen, wie denn die einzige
Abaͤnderung, daß die Stimme hier mit der Zun-
ge, und dort mit den Lippen eingeſperrt wird, ei-
nen ſo deutlichen Unterſchied verurſachen, und einen
ganz anderen Buchſtaben hervorbringen kann. Man
weiß, daß bey Blaſinſtrumenten, bey Zwerchpfeif-
fen, Schalmeyen und dergleichen, der Ton, je nach-
dem er durch mehrere oder groͤßere Loͤcher heraus-
gelaſſen
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/301>, abgerufen am 23.11.2024.
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