2. Das gn, wie es in dem französischen Cam- pagne lautet, ist mehrern Sprachen eigen, den Jta- liänern z. B. in Signore segno impegno; den Un- garn, die es mit ny schreiben in Nyar hany; den Slaven in Panye swinye u. s. f. Nur die Deutschen haben es nicht, ausser in einigen fremden Wörtern wie in Schampagner, Kompagnie, wo es gar viele, weil sie zu diesem gn nicht gewohnt sind, mit dem gemeinen N wie Schampanier Kom- panie aussprechen.
Die Abweichung dieses Lautes von den obigen zweyen bestehet abermal bloß in einer veränderten Lage der Zunge, die sich hier weder mit ihrer Spi- tze, noch mit ihrem hinteren Theile, sondern in der Mitte Bogenförmig hebt, und, indem sie sich an den Gaumen anlegt, den Zungenkanal zuschließt. Fig. 3.
Unsere angenommene Theorie, daß die Ver- schiedenheit des Lautes sehr viel von der Größe des Raumes, den die Luft in dem
Mun-
IV. Abtheilung.
§. 176.
2. Das gn, wie es in dem franzoͤſiſchen Cam- pagne lautet, iſt mehrern Sprachen eigen, den Jta- liaͤnern z. B. in Signore ſegno impegno; den Un- garn, die es mit ny ſchreiben in Nyàr hany; den Slaven in Panye ſwinye u. ſ. f. Nur die Deutſchen haben es nicht, auſſer in einigen fremden Woͤrtern wie in Schampagner, Kompagnie, wo es gar viele, weil ſie zu dieſem gn nicht gewohnt ſind, mit dem gemeinen N wie Schampanier Kom- panie ausſprechen.
Die Abweichung dieſes Lautes von den obigen zweyen beſtehet abermal bloß in einer veraͤnderten Lage der Zunge, die ſich hier weder mit ihrer Spi- tze, noch mit ihrem hinteren Theile, ſondern in der Mitte Bogenfoͤrmig hebt, und, indem ſie ſich an den Gaumen anlegt, den Zungenkanal zuſchließt. Fig. 3.
Unſere angenommene Theorie, daß die Ver- ſchiedenheit des Lautes ſehr viel von der Groͤße des Raumes, den die Luft in dem
Mun-
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IV. Abtheilung.
§. 176.
2. Das gn, wie es in dem franzoͤſiſchen Cam-
pagne lautet, iſt mehrern Sprachen eigen, den Jta-
liaͤnern z. B. in Signore ſegno impegno; den Un-
garn, die es mit ny ſchreiben in Nyàr hany; den
Slaven in Panye ſwinye u. ſ. f. Nur die Deutſchen
haben es nicht, auſſer in einigen fremden Woͤrtern
wie in Schampagner, Kompagnie, wo es
gar viele, weil ſie zu dieſem gn nicht gewohnt ſind,
mit dem gemeinen N wie Schampanier Kom-
panie ausſprechen.
Die Abweichung dieſes Lautes von den obigen
zweyen beſtehet abermal bloß in einer veraͤnderten
Lage der Zunge, die ſich hier weder mit ihrer Spi-
tze, noch mit ihrem hinteren Theile, ſondern in der
Mitte Bogenfoͤrmig hebt, und, indem ſie ſich an den
Gaumen anlegt, den Zungenkanal zuſchließt. Fig. 3.
Unſere angenommene Theorie, daß die Ver-
ſchiedenheit des Lautes ſehr viel von der
Groͤße des Raumes, den die Luft in dem
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/376>, abgerufen am 23.11.2024.
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