Absatz, damit die Zunge daselbst eine gute Auflage bekömmt.
Die Zunge bestehet aus einem ganz dünnen, ungefähr bis zur Dicke einer Spielkarte geschabe- nen Blättchen Elfenbein f g. dieses muß nur so breit seyn, daß, wenn es auf die in der Figur offene Rinne gelegt wird, es eben derselben Rän- der genau bedeckt. Doch ist nöthig dasselbe etwas länger zu machen, damit es mit ihrem hinterm Ende in die Oeffnung des Würfels bey h i einge- schoben, eingeleimt und mit kleinen hölzernen Keu- len befestiget werden kann.
§. 214.
Um diesem Stimmrohre die Rauhigkeit, und das hölzerne Schnarren zu benehmen, dagegen aber einen weicheren, und angenehmeren Ton zu geben, überziehe ich sowohl die Ränder der Rinne, als auch das elfenbeinene Blättchen, oder die Zunge an der unteren Seite mit einem dünnen weißen Handschuhleder. Es wird nämlich ohne viel
Um-
Von der Sprachmaſchine.
Abſatz, damit die Zunge daſelbſt eine gute Auflage bekoͤmmt.
Die Zunge beſtehet aus einem ganz duͤnnen, ungefaͤhr bis zur Dicke einer Spielkarte geſchabe- nen Blaͤttchen Elfenbein f g. dieſes muß nur ſo breit ſeyn, daß, wenn es auf die in der Figur offene Rinne gelegt wird, es eben derſelben Raͤn- der genau bedeckt. Doch iſt noͤthig daſſelbe etwas laͤnger zu machen, damit es mit ihrem hinterm Ende in die Oeffnung des Wuͤrfels bey h i einge- ſchoben, eingeleimt und mit kleinen hoͤlzernen Keu- len befeſtiget werden kann.
§. 214.
Um dieſem Stimmrohre die Rauhigkeit, und das hoͤlzerne Schnarren zu benehmen, dagegen aber einen weicheren, und angenehmeren Ton zu geben, uͤberziehe ich ſowohl die Raͤnder der Rinne, als auch das elfenbeinene Blaͤttchen, oder die Zunge an der unteren Seite mit einem duͤnnen weißen Handſchuhleder. Es wird naͤmlich ohne viel
Um-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0477"n="411"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der Sprachmaſchine</hi>.</fw><lb/>
Abſatz, damit die Zunge daſelbſt eine gute Auflage<lb/>
bekoͤmmt.</p><lb/><p>Die Zunge beſtehet aus einem ganz duͤnnen,<lb/>
ungefaͤhr bis zur Dicke einer Spielkarte geſchabe-<lb/>
nen Blaͤttchen Elfenbein <hirendition="#aq">f g</hi>. dieſes muß nur ſo<lb/>
breit ſeyn, daß, wenn es auf die in der Figur<lb/>
offene Rinne gelegt wird, es eben derſelben Raͤn-<lb/>
der genau bedeckt. Doch iſt noͤthig daſſelbe etwas<lb/>
laͤnger zu machen, damit es mit ihrem hinterm<lb/>
Ende in die Oeffnung des Wuͤrfels bey <hirendition="#aq">h i</hi> einge-<lb/>ſchoben, eingeleimt und mit kleinen hoͤlzernen Keu-<lb/>
len befeſtiget werden kann.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 214.</head><lb/><p>Um dieſem Stimmrohre die Rauhigkeit, und<lb/>
das hoͤlzerne Schnarren zu benehmen, dagegen<lb/>
aber einen weicheren, und angenehmeren Ton zu<lb/>
geben, uͤberziehe ich ſowohl die Raͤnder der Rinne,<lb/>
als auch das elfenbeinene Blaͤttchen, oder die<lb/>
Zunge an der unteren Seite mit einem duͤnnen<lb/>
weißen Handſchuhleder. Es wird naͤmlich ohne viel<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Um-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[411/0477]
Von der Sprachmaſchine.
Abſatz, damit die Zunge daſelbſt eine gute Auflage
bekoͤmmt.
Die Zunge beſtehet aus einem ganz duͤnnen,
ungefaͤhr bis zur Dicke einer Spielkarte geſchabe-
nen Blaͤttchen Elfenbein f g. dieſes muß nur ſo
breit ſeyn, daß, wenn es auf die in der Figur
offene Rinne gelegt wird, es eben derſelben Raͤn-
der genau bedeckt. Doch iſt noͤthig daſſelbe etwas
laͤnger zu machen, damit es mit ihrem hinterm
Ende in die Oeffnung des Wuͤrfels bey h i einge-
ſchoben, eingeleimt und mit kleinen hoͤlzernen Keu-
len befeſtiget werden kann.
§. 214.
Um dieſem Stimmrohre die Rauhigkeit, und
das hoͤlzerne Schnarren zu benehmen, dagegen
aber einen weicheren, und angenehmeren Ton zu
geben, uͤberziehe ich ſowohl die Raͤnder der Rinne,
als auch das elfenbeinene Blaͤttchen, oder die
Zunge an der unteren Seite mit einem duͤnnen
weißen Handſchuhleder. Es wird naͤmlich ohne viel
Um-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/477>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.