Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.künstlichen Wercken. nommen/ nemlich einen grossen güldenen Ring/ der hielt inseinem Cirkel 365. Ellenbogen/ vnd war eines Ellenbogens dick. Ein jeder Ellenbogen bedeutet einen Tag des Jahrs/ vnd war daran des Gestirns Lauff/ mit desselben Erklärung gantz fleissig vnd künstlich beschrieben/ vnd angezeigt. Dieser Ring ist ohn zweiffel aus dem Schatz gemachet worden/ welchengemel- ter König Smendi (oder Sisach) zur Zeit des Königes Reha-1. Reg. 14. Gabriel Kal- tenmarckt im Paradiß- Wasser. b[ - 1 Zeichen fehlt]am/ Salomonis Sohn vnd Successor/ aus dem Tempel vnd Königlichen Pallast zu Jerusalem geraubet vnd geplün- dert/ da er die güldene Schild (welche Salomon machen las- sen) vnd anders Köstliches mit sich in Egypten geführet. Sonsten seynd in Egypten auch mehr köstliche Ge- SIMULACRUM, oder Bildniß JOVIS Olympij, AMPHITEATRUM oder Colisseum zu Rom/ wie raria O ij
kuͤnſtlichen Wercken. nommen/ nemlich einen groſſen guͤldenen Ring/ der hielt inſeinem Cirkel 365. Ellenbogen/ vnd war eines Ellenbogens dick. Ein jeder Ellenbogen bedeutet einen Tag des Jahrs/ vnd war daran des Geſtirns Lauff/ mit deſſelben Erklaͤrung gantz fleiſſig vnd kuͤnſtlich beſchrieben/ vñ angezeigt. Dieſer Ring iſt ohn zweiffel aus dem Schatz gemachet wordẽ/ welchengemel- ter Koͤnig Smendi (oder Siſach) zur Zeit des Koͤniges Reha-1. Reg. 14. Gabriel Kal- tenmarckt im Paradiß- Waſſer. b[ – 1 Zeichen fehlt]am/ Salomonis Sohn vnd Succeſſor/ aus dem Tempel vnd Koͤniglichen Pallaſt zu Jeruſalem geraubet vnd gepluͤn- dert/ da er die guͤldene Schild (welche Salomon machen laſ- ſen) vnd anders Koͤſtliches mit ſich in Egypten gefuͤhret. Sonſten ſeynd in Egypten auch mehr koͤſtliche Ge- SIMULACRUM, oder Bildniß JOVIS Olympij, AMPHITEATRUM oder Coliſſeum zu Rom/ wie rariâ O ij
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kuͤnſtlichen Wercken.
nommen/ nemlich einen groſſen guͤldenen Ring/ der hielt in
ſeinem Cirkel 365. Ellenbogen/ vnd war eines Ellenbogens
dick. Ein jeder Ellenbogen bedeutet einen Tag des Jahrs/ vnd
war daran des Geſtirns Lauff/ mit deſſelben Erklaͤrung gantz
fleiſſig vnd kuͤnſtlich beſchrieben/ vñ angezeigt. Dieſer Ring iſt
ohn zweiffel aus dem Schatz gemachet wordẽ/ welchengemel-
ter Koͤnig Smendi (oder Siſach) zur Zeit des Koͤniges Reha-
b_am/ Salomonis Sohn vnd Succeſſor/ aus dem Tempel
vnd Koͤniglichen Pallaſt zu Jeruſalem geraubet vnd gepluͤn-
dert/ da er die guͤldene Schild (welche Salomon machen laſ-
ſen) vnd anders Koͤſtliches mit ſich in Egypten gefuͤhret.
1. Reg. 14.
Gabriel Kal-
tenmarckt im
Paradiß-
Waſſer.
Sonſten ſeynd in Egypten auch mehr koͤſtliche Ge-
daͤchtniß/ Gebaͤwde vnd Monumenta geſtanden/ ſonderlich
eines ſehr kuͤnſtlich/ die andern vbertreffend/ von 12. Fuͤrſten
erbawet/ welche das Koͤnigreich Egypten zwiſchen den Koͤ-
nigen Sabaco vnd Pſammetico/ beherſchet/ iſt aber wegen
Vneinigkeit derſelben Printzen vnaußgebawet blieben. Vnd
wenn es alſo were außgemachet worden/ wuͤrde es alle ander
Egyptiſche Gebaͤwde an Kunſt/ Herrligkeit vnd Vnkoſten
vbertroffen haben/ Denn es waren daran an Bildern vnd Fi-
guren/ aller Egyptiſchen Koͤnige Leben vnd Thaten/ vnd viel
derglelchen zu ſehen/ ꝛc.
SIMULACRUM, oder Bildniß JOVIS Olympij,
von Phydia dem Kuͤnſtler gemachet/ aus Helffenbein/ deſſen
auch Plinius an etlichen Orten gedencket/ iſt ſo ſchoͤn gewe-
ſen/ daß es niemand nachmachen koͤnnen.
AMPHITEATRUM oder Coliſſeum zu Rom/ wie
denn ſolche Theatra vnd Amphiteatra/ das iſt/ Schawplaͤ-
tze auch fuͤr die wunderbahrlichſte vnd fuͤrnehmſte Gebaͤw der
Menſchen Haͤnde Wercke/ gehalten worden/ non tempo-
rariâ
O ij
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