Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite

Von alten vnd newen
dem Jüdischen Volck gleichsam wohnete. Exod. 25. War al-
les mit sehr Künstlicher Manns vnd Weiber Handarbeit ge-
ziert/ Exod. 35. Vber alle selbiges Bawerck war Meister der
Bezaleel/ von Gott selbst beruffen/ mit dem Geist GOttes/
Weißheit/ Verstand/ Geschickligkeit/ Kunst/ alle selbige an-
befohlen vnd fürgegeben Werck/ ans Metall/ Gold/ Silber/
Edelgestein/ Holtz/ Seiden/ vnd andern auffs künstlichste zu
machen. Vnd dessen Gesellwar Ahaliab.

1. Reg. 5. 6. 7. 8.

TEMPLUM Salomonis, Der Tempel von König
Salomon erbawet/ vnd eingeweyet/ mit Gebet vnd Opffern:
Ist viel herrliche Arbeit daran geschehen/ mit der Herrlikkeit
Gottes erfüllet/ hoch privilegirt/ vnd für aller Welt herrlich
Matth. Quad.gemachet/ Exalbo marmore pulcherrimnm, artificiosis-
simum, sumptuosum, magnificum, illustre, ut totius or-
bis miraculum videretur.
Darüber ist Bawmeister gewe-
1. Chron. 2.sen/ der fürtreffliche Künstler von Tyro/ Huram Abif.

Von diesem Tempel saget Polyd. Verg. Miro opi-
l. 3 c. 9. de
inv. rer.
ficum artificio, omnium porfecto operum, quae tunc in
orbem terrarum extabant, celeberrimum fuit.
Das ist:
Es seye dieses Gebäwde/ wegen der daran gewandten Kunst/
sonderlich für andern/ in der gantzen Welt berühmbt gewe-
sen. Christgläubige aber haben an gemeldten Tabernacul
vnd Tempel dieses hoch zu halten/ daß dieses Gebäwe Stru-
cturn vnd deren darinnen geübten Ceremonien/ mit jhren
herrlichen Bedeutungen/ nicht allein vber die Christliche Kir-
che allhie/ sondern auch biß in die ewige Seligkeit sich erstre-
cket haben.

Etliche nemen auch noch ander Gebäwde vnd Wercke
für das VII. Wunderwerck: Wie denn auch zu solchen
Wunderwercken für das Achte gerechnet wird/ Das vber-

aus

Von alten vnd newen
dem Juͤdiſchen Volck gleichſam wohnete. Exod. 25. War al-
les mit ſehr Kuͤnſtlicher Manns vnd Weiber Handarbeit ge-
ziert/ Exod. 35. Vber alle ſelbiges Bawerck war Meiſter der
Bezaleel/ von Gott ſelbſt beruffen/ mit dem Geiſt GOttes/
Weißheit/ Verſtand/ Geſchickligkeit/ Kunſt/ alle ſelbige an-
befohlen vnd fuͤrgegeben Werck/ ans Metall/ Gold/ Silber/
Edelgeſtein/ Holtz/ Seiden/ vnd andern auffs kuͤnſtlichſte zu
machen. Vnd deſſen Geſellwar Ahaliab.

1. Reg. 5. 6. 7. 8.

TEMPLUM Salomonis, Der Tempel von Koͤnig
Salomon erbawet/ vnd eingeweyet/ mit Gebet vnd Opffern:
Iſt viel herrliche Arbeit daran geſchehen/ mit der Herrlikkeit
Gottes erfuͤllet/ hoch privilegirt/ vnd fuͤr aller Welt herrlich
Matth. Quad.gemachet/ Exalbo marmore pulcherrimnm, artificioſiſ-
ſimum, ſumptuoſum, magnificum, illuſtre, ut totius or-
bis miraculum videretur.
Daruͤber iſt Bawmeiſter gewe-
1. Chron. 2.ſen/ der fuͤrtreffliche Kuͤnſtler von Tyro/ Huram Abif.

Von dieſem Tempel ſaget Polyd. Verg. Miro opi-
l. 3 c. 9. de
inv. rer.
ficum artificio, omnium porfecto operum, quæ tunc in
orbem terrarum extabant, celeberrimum fuit.
Das iſt:
Es ſeye dieſes Gebaͤwde/ wegen der daran gewandten Kunſt/
ſonderlich fuͤr andern/ in der gantzen Welt beruͤhmbt gewe-
ſen. Chriſtglaͤubige aber haben an gemeldten Tabernacul
vnd Tempel dieſes hoch zu halten/ daß dieſes Gebaͤwe Stru-
cturn vnd deren darinnen geuͤbten Ceremonien/ mit jhren
herrlichen Bedeutungen/ nicht allein vber die Chriſtliche Kir-
che allhie/ ſondern auch biß in die ewige Seligkeit ſich erſtre-
cket haben.

Etliche nemen auch noch ander Gebaͤwde vnd Wercke
fuͤr das VII. Wunderwerck: Wie denn auch zu ſolchen
Wunderwercken fuͤr das Achte gerechnet wird/ Das vber-

aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0122" n="110"/><fw place="top" type="header">Von alten vnd newen</fw><lb/>
dem Ju&#x0364;di&#x017F;chen Volck gleich&#x017F;am wohnete. Exod. 25. War al-<lb/>
les mit &#x017F;ehr Ku&#x0364;n&#x017F;tlicher Manns vnd Weiber Handarbeit ge-<lb/>
ziert/ Exod. 35. Vber alle &#x017F;elbiges Bawerck war Mei&#x017F;ter der<lb/>
Bezaleel/ von Gott &#x017F;elb&#x017F;t beruffen/ mit dem Gei&#x017F;t GOttes/<lb/>
Weißheit/ Ver&#x017F;tand/ Ge&#x017F;chickligkeit/ Kun&#x017F;t/ alle &#x017F;elbige an-<lb/>
befohlen vnd fu&#x0364;rgegeben Werck/ ans Metall/ Gold/ Silber/<lb/>
Edelge&#x017F;tein/ Holtz/ Seiden/ vnd andern auffs ku&#x0364;n&#x017F;tlich&#x017F;te zu<lb/>
machen. Vnd de&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;ellwar Ahaliab.</p><lb/>
        <note place="left"> <hi rendition="#aq">1. Reg. 5. 6. 7. 8.</hi> </note>
        <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">TEMPLUM</hi> Salomonis,</hi> Der Tempel von Ko&#x0364;nig<lb/>
Salomon erbawet/ vnd eingeweyet/ mit Gebet vnd Opffern:<lb/>
I&#x017F;t viel herrliche Arbeit daran ge&#x017F;chehen/ mit der Herrlikkeit<lb/>
Gottes erfu&#x0364;llet/ hoch privilegirt/ vnd fu&#x0364;r aller Welt herrlich<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth. Quad.</hi></note>gemachet/ <hi rendition="#aq">Exalbo marmore pulcherrimnm, artificio&#x017F;i&#x017F;-<lb/>
&#x017F;imum, &#x017F;umptuo&#x017F;um, magnificum, illu&#x017F;tre, ut totius or-<lb/>
bis miraculum videretur.</hi> Daru&#x0364;ber i&#x017F;t Bawmei&#x017F;ter gewe-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">1. Chron. 2.</hi></note>&#x017F;en/ der fu&#x0364;rtreffliche Ku&#x0364;n&#x017F;tler von Tyro/ Huram Abif.</p><lb/>
        <p>Von die&#x017F;em Tempel &#x017F;aget <hi rendition="#aq">Polyd. Verg. Miro opi-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">l. 3 c. 9. de<lb/>
inv. rer.</hi></note>ficum artificio, omnium porfecto operum, quæ tunc in<lb/>
orbem terrarum extabant, celeberrimum fuit.</hi> Das i&#x017F;t:<lb/>
Es &#x017F;eye die&#x017F;es Geba&#x0364;wde/ wegen der daran gewandten Kun&#x017F;t/<lb/>
&#x017F;onderlich fu&#x0364;r andern/ in der gantzen Welt beru&#x0364;hmbt gewe-<lb/>
&#x017F;en. Chri&#x017F;tgla&#x0364;ubige aber haben an gemeldten Tabernacul<lb/>
vnd Tempel die&#x017F;es hoch zu halten/ daß die&#x017F;es Geba&#x0364;we Stru-<lb/>
cturn vnd deren darinnen geu&#x0364;bten Ceremonien/ mit jhren<lb/>
herrlichen Bedeutungen/ nicht allein vber die Chri&#x017F;tliche Kir-<lb/>
che allhie/ &#x017F;ondern auch biß in die ewige Seligkeit &#x017F;ich er&#x017F;tre-<lb/>
cket haben.</p><lb/>
        <p>Etliche nemen auch noch ander Geba&#x0364;wde vnd Wercke<lb/>
fu&#x0364;r das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VII.</hi></hi> Wunderwerck: Wie denn auch zu &#x017F;olchen<lb/>
Wunderwercken fu&#x0364;r das Achte gerechnet wird/ <hi rendition="#fr">Das vber-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">aus</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0122] Von alten vnd newen dem Juͤdiſchen Volck gleichſam wohnete. Exod. 25. War al- les mit ſehr Kuͤnſtlicher Manns vnd Weiber Handarbeit ge- ziert/ Exod. 35. Vber alle ſelbiges Bawerck war Meiſter der Bezaleel/ von Gott ſelbſt beruffen/ mit dem Geiſt GOttes/ Weißheit/ Verſtand/ Geſchickligkeit/ Kunſt/ alle ſelbige an- befohlen vnd fuͤrgegeben Werck/ ans Metall/ Gold/ Silber/ Edelgeſtein/ Holtz/ Seiden/ vnd andern auffs kuͤnſtlichſte zu machen. Vnd deſſen Geſellwar Ahaliab. TEMPLUM Salomonis, Der Tempel von Koͤnig Salomon erbawet/ vnd eingeweyet/ mit Gebet vnd Opffern: Iſt viel herrliche Arbeit daran geſchehen/ mit der Herrlikkeit Gottes erfuͤllet/ hoch privilegirt/ vnd fuͤr aller Welt herrlich gemachet/ Exalbo marmore pulcherrimnm, artificioſiſ- ſimum, ſumptuoſum, magnificum, illuſtre, ut totius or- bis miraculum videretur. Daruͤber iſt Bawmeiſter gewe- ſen/ der fuͤrtreffliche Kuͤnſtler von Tyro/ Huram Abif. Matth. Quad. 1. Chron. 2. Von dieſem Tempel ſaget Polyd. Verg. Miro opi- ficum artificio, omnium porfecto operum, quæ tunc in orbem terrarum extabant, celeberrimum fuit. Das iſt: Es ſeye dieſes Gebaͤwde/ wegen der daran gewandten Kunſt/ ſonderlich fuͤr andern/ in der gantzen Welt beruͤhmbt gewe- ſen. Chriſtglaͤubige aber haben an gemeldten Tabernacul vnd Tempel dieſes hoch zu halten/ daß dieſes Gebaͤwe Stru- cturn vnd deren darinnen geuͤbten Ceremonien/ mit jhren herrlichen Bedeutungen/ nicht allein vber die Chriſtliche Kir- che allhie/ ſondern auch biß in die ewige Seligkeit ſich erſtre- cket haben. Etliche nemen auch noch ander Gebaͤwde vnd Wercke fuͤr das VII. Wunderwerck: Wie denn auch zu ſolchen Wunderwercken fuͤr das Achte gerechnet wird/ Das vber- aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/122
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/122>, abgerufen am 21.11.2024.