Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.guter Künsten vnd Handwercken. Also floriren auch noch die Künstler vnter löblichen Von Pericle, rühmbt Plutarchus, daß er vnter an- Selimus, 1. Türckischer Käyser/ als er die Stadt Also hat jetziger Zeit die fürstliche Stad München inTheat. Urbe. König Heinr. 4. in Franckreich/ hat in vorigen Jah- leicht C c ij
guter Kuͤnſten vnd Handwercken. Alſo floriren auch noch die Kuͤnſtler vnter loͤblichen Von Pericle, ruͤhmbt Plutarchus, daß er vnter an- Selimus, 1. Tuͤrckiſcher Kaͤyſer/ als er die Stadt Alſo hat jetziger Zeit die fuͤrſtliche Stad Muͤnchen inTheat. Urbe. Koͤnig Heinr. 4. in Franckreich/ hat in vorigen Jah- leicht C c ij
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guter Kuͤnſten vnd Handwercken.
Alſo floriren auch noch die Kuͤnſtler vnter loͤblichen
vnd fuͤrtrefflichen Regenten/ vnd haben ſelbige gemeiniglich
nach guten Kuͤnſtlern getrachtet/ Wie auch vor Zeiten Ale-
xander M. bey ſich hatte/ Apellem den beſten Maler/ Pyr-
gotelem, Lyſippum, Polydorum, die beſte Bildhawer/
vnd andere.
Crinitus. lib.
16. c. 7.
Von Pericle, ruͤhmbt Plutarchus, daß er vnter an-
dern wolſtand vnnd nutzbarkeit der Stadt Athen erzeiget/
auch dieſes erwieſen: quòd opificum ingenioſißimorum
multitudine admirabilem reliquit, das iſt/ das er ſelbi-
ge Stad mit allerhand fuͤrtrefflichen Kuͤnſten verſehen/ hin-
ter ſich verlaſſen.
Selimus, 1. Tuͤrckiſcher Kaͤyſer/ als er die Stadt
Conſtantinopel an Reichthumb vermehren/ vnnd zu einem
newen flor/ vnd Auffnehmen bringen wolte/ hat er etliche
Tauſent vnterſchiedliche Handwercksleute/ von Belgrad/
Cairo vnd andern Orten dahin erfordern laſſen/ jhnen Frey-
heiten gegeben/ vnd die Manufacturen tapfer anrichten laſ-
ſen/ welches denn auch noch heute zu Tag continuiret
wird.
Boterus, de
illuſtri ſtatu.
Alſo hat jetziger Zeit die fuͤrſtliche Stad Muͤnchen in
Beyern dieſen ſonderlichen ruhm/ daß ſelbige Durchl. Herr-
ſchafft viel außbuͤndige treffliche Kuͤnſtler vnd Handwercker
von andern Orten/ mit groſſen Vnkoſten dahin beruffen
vnd gebracht/ wie ſie denn auch daſelbſten wolgeachtet/ ehrlich
vnd mild gehalten werden.
Theat. Urbe.
Koͤnig Heinr. 4. in Franckreich/ hat in vorigen Jah-
ren daſelbſten zu des gantzen Reichs groſſen Nutzen auch
Seidene Wahren vnnd Zeug zu machen anrichten laſſen.
Denn als er geſehen/ daß jaͤhrlich viel Geld in Italien vnnd
ander Laͤnder fuͤr Seidengewandt geſchickt wuͤrde/ vnd nicht
leicht
C c ij
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