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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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der Handwercker.
vnd vielfältige Gottlose vngebühr/ bey Würffel vnd Karten-
spielen/ alda denn gemeiniglich betrug/ falschheit/ böse begier-
de/ Diebstal/ Zanck/ Hader/ Schlägereyen/ Beschedi-
gung/ Todtschlag/ Fluchen/ Gottslästern/ Schweren/
Vorschwendung/ anwehrung geschehen/ da auch man-
cher in einer Stund so viel verspielet/ daß er etliche tagelang
Weib vnd Kind damit ernehrenkönte. Weil sich denn
bey solchem Gottlosen leichtfertigen Spielen/ so viel böses
Dings zutregt/ als thun die Herrschafften sehr löblich/ wann
sie solches verbieten/ wie offtmals geschehen/ auch viel bö-
ses also verhütet wird. Vud darumb haben auch die al-
te Keyserlichen Rechte solch vngebührliches vnnd streffliches
Spielen ernstlich verboten/ Cum id saepe abeat in lacri-Codic. lib. 3.
tit. de a-
leat &c.

mas, das ist/ weil so viel trawrige vnnd schreckliche Fälle
sich daraus verursachen. Ja es werden auch ge-
meine Spieler gemeiniglich verwegne Gottsvergessene
Leute.

Bodinus schreibt/ daß der Römische Keyser Augu-
stus/ vnd andere offtmals bey gemeinen Leuten das Spi-
len verboten/ vnd Antonius Quevara meldet/ daß in glei-
chem zur Zeit in Spanien/ das Spielen ins gemein ver-Par. 1.
Gülden
Sendschr.

boten worden/ wegen das so viel böses daraus sich zutregt/
wie auch Conrad. Celtes zeugt/ daß vor Jahren
der Stadt Nürnberg Obrigkeit/ das Spielen den
Handwerckern daselbsten verbieten müssen/ auß gleicherVid. & Borell.
de Magistratu.

vrsachen. Vnd obgemelter Quevara in einem Discurs zeugt
an/ wie manch vbel aus solchem gemeiner Leute leicht-
fertigen Spielen komme. Sonsten verbieten auch etliche
Rechte vnd Gesetze/ daß auch fürneme Leute nicht vber ei-
nen Gülden oder dergleichen verspielen sollen.Reichs Ord-
ung.

Welche
G g ij

der Handwercker.
vnd vielfaͤltige Gottloſe vngebuͤhr/ bey Wuͤrffel vnd Karten-
ſpielen/ alda denn gemeiniglich betrug/ falſchheit/ boͤſe begier-
de/ Diebſtal/ Zanck/ Hader/ Schlaͤgereyen/ Beſchedi-
gung/ Todtſchlag/ Fluchen/ Gottslaͤſtern/ Schweren/
Vorſchwendung/ anwehrung geſchehen/ da auch man-
cher in einer Stund ſo viel verſpielet/ daß er etliche tagelang
Weib vnd Kind damit ernehrenkoͤnte. Weil ſich denn
bey ſolchem Gottloſen leichtfertigen Spielen/ ſo viel boͤſes
Dings zutregt/ als thun die Herrſchafften ſehr loͤblich/ wañ
ſie ſolches verbieten/ wie offtmals geſchehen/ auch viel boͤ-
ſes alſo verhuͤtet wird. Vud darumb haben auch die al-
te Keyſerlichen Rechte ſolch vngebuͤhrliches vnnd ſtreffliches
Spielen ernſtlich verboten/ Cum id ſæpè abeat in lacri-Codic. lib. 3.
tit. de a-
leat &c.

mas, das iſt/ weil ſo viel trawrige vnnd ſchreckliche Faͤlle
ſich daraus verurſachen. Ja es werden auch ge-
meine Spieler gemeiniglich verwegne Gottsvergeſſene
Leute.

Bodinus ſchreibt/ daß der Roͤmiſche Keyſer Augu-
ſtus/ vnd andere offtmals bey gemeinen Leuten das Spi-
len verboten/ vnd Antonius Quevara meldet/ daß in glei-
chem zur Zeit in Spanien/ das Spielen ins gemein ver-Par. 1.
Guͤlden
Sendſchr.

boten worden/ wegen das ſo viel boͤſes daraus ſich zutregt/
wie auch Conrad. Celtes zeugt/ daß vor Jahren
der Stadt Nuͤrnberg Obrigkeit/ das Spielen den
Handwerckern daſelbſten verbieten muͤſſen/ auß gleicherVid. & Borell.
de Magiſtratu.

vrſachen. Vnd obgemelter Quevara in einem Diſcurs zeugt
an/ wie manch vbel aus ſolchem gemeiner Leute leicht-
fertigen Spielen komme. Sonſten verbieten auch etliche
Rechte vnd Geſetze/ daß auch fuͤrneme Leute nicht vber ei-
nen Guͤlden oder dergleichen verſpielen ſollen.Reichs Ord-
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[235/0247] der Handwercker. vnd vielfaͤltige Gottloſe vngebuͤhr/ bey Wuͤrffel vnd Karten- ſpielen/ alda denn gemeiniglich betrug/ falſchheit/ boͤſe begier- de/ Diebſtal/ Zanck/ Hader/ Schlaͤgereyen/ Beſchedi- gung/ Todtſchlag/ Fluchen/ Gottslaͤſtern/ Schweren/ Vorſchwendung/ anwehrung geſchehen/ da auch man- cher in einer Stund ſo viel verſpielet/ daß er etliche tagelang Weib vnd Kind damit ernehrenkoͤnte. Weil ſich denn bey ſolchem Gottloſen leichtfertigen Spielen/ ſo viel boͤſes Dings zutregt/ als thun die Herrſchafften ſehr loͤblich/ wañ ſie ſolches verbieten/ wie offtmals geſchehen/ auch viel boͤ- ſes alſo verhuͤtet wird. Vud darumb haben auch die al- te Keyſerlichen Rechte ſolch vngebuͤhrliches vnnd ſtreffliches Spielen ernſtlich verboten/ Cum id ſæpè abeat in lacri- mas, das iſt/ weil ſo viel trawrige vnnd ſchreckliche Faͤlle ſich daraus verurſachen. Ja es werden auch ge- meine Spieler gemeiniglich verwegne Gottsvergeſſene Leute. Codic. lib. 3. tit. de a- leat &c. Bodinus ſchreibt/ daß der Roͤmiſche Keyſer Augu- ſtus/ vnd andere offtmals bey gemeinen Leuten das Spi- len verboten/ vnd Antonius Quevara meldet/ daß in glei- chem zur Zeit in Spanien/ das Spielen ins gemein ver- boten worden/ wegen das ſo viel boͤſes daraus ſich zutregt/ wie auch Conrad. Celtes zeugt/ daß vor Jahren der Stadt Nuͤrnberg Obrigkeit/ das Spielen den Handwerckern daſelbſten verbieten muͤſſen/ auß gleicher vrſachen. Vnd obgemelter Quevara in einem Diſcurs zeugt an/ wie manch vbel aus ſolchem gemeiner Leute leicht- fertigen Spielen komme. Sonſten verbieten auch etliche Rechte vnd Geſetze/ daß auch fuͤrneme Leute nicht vber ei- nen Guͤlden oder dergleichen verſpielen ſollen. Welche Par. 1. Guͤlden Sendſchr. Vid. & Borell. de Magiſtratu. Reichs Ord- ung. G g ij

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/247>, abgerufen am 24.11.2024.