Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609.ich D. Röslino zu gefallen/ dieselbige Theoremata auch an disem Cometen des 1580. Jahrs/ von fernem versucht was ich gefunden/ sol bald folgen. Will an jetzo allein etliche problemata erzehlen/ die durch meine Theoremata vnd trajectionem rectilineam solviert werden: damit D. Rößlin einen vorschmack habe deß jenigen/ darnach er sich sehnet: so villeicht bey vnsern Nachkommen wird erweitert werden. I. Warumb lauffen etliche Cometen gleich anfangs/ etliche kurtz hernach am schnellesten/ vnnd scheinen alsdann gemeinigklich am grössesten/ vnd die schwentze am lengesten? Antwort. Die Cometen schiessen in einer rechten lini/ die gehet derhalben maist neben der Erden fürvber. Wann sie nun im schuß dem Erdboden nahen vnnd sichtig werden/ da merckt man sie erstlich. II. Wie/ das die Cometen sich gemeinigklich hinder die Sonne verschlieffen/ wann sie nun zum end lauffen vnd klein werden? Antwort. Sie schiessen so lang in einem geraden schuß auffwertz/ vnd werden je lenger je kleiner/ biß endlich die Erd kompt zu dem plano per Solem et Cometam, recto ad Eclipticam. III. Wie gehets zu/ das die Cometen gemeinigklich zu end/ wann sie schon klein werden/ auch gemach lauffen/ oder gar still stehen? Antwort. Es kann wol kommen/ das alsdann der Comet ist am aller schnellisten in seinem aignen weg. Aber weil er in seiner lini so weit von der Erden hindan fehrt/ das wir seinen lauff schlims ansehen/ verschwindet auch in jme der vmblauff der Erd kugel vmb die Sonne. IV. Wie das die Cometen die maiste zeit circulos magnos beschriben? Antwort. Wann sie vmb vil stercker schiessen als die Erd/ oder gar weit von jhr hindan kommen/ sonderlich wann ihr schuß der Ecliptica parallel ist/ so spürt man der Erden bewegnus nit sonderlich an jhnen/ alsdann heist es/ Omnis recta (trajectio Cometae) ex centro mundi inspecta vel quasi subordinatur circulo magno. V. Warumb krümen die meiste Cometen jhren lauff/ wann sie nu verschwinden wollen vnd gemach lauffen/ oder secundum longitudinem still stehen? ich D. Röslino zu gefallen/ dieselbige Theoremata auch an disem Cometen des 1580. Jahrs/ von fernem versucht was ich gefunden/ sol bald folgen. Will an jetzo allein etliche problemata erzehlen/ die durch meine Theoremata vnd trajectionem rectilineam solviert werden: damit D. Rößlin einen vorschmack habe deß jenigen/ darnach er sich sehnet: so villeicht bey vnsern Nachkommen wird erweitert werden. I. Warumb lauffen etliche Cometen gleich anfangs/ etliche kurtz hernach am schnellesten/ vnnd scheinen alsdann gemeinigklich am grössesten/ vnd die schwentze am lengesten? Antwort. Die Cometen schiessen in einer rechten lini/ die gehet derhalben maist neben der Erden fürvber. Wann sie nun im schuß dem Erdboden nahen vnnd sichtig werden/ da merckt man sie erstlich. II. Wie/ das die Cometen sich gemeinigklich hinder die Sonne verschlieffen/ wann sie nun zum end lauffen vnd klein werden? Antwort. Sie schiessen so lang in einem geraden schuß auffwertz/ vnd werden je lenger je kleiner/ biß endlich die Erd kompt zu dem plano per Solem et Cometam, recto ad Eclipticam. III. Wie gehets zu/ das die Cometen gemeinigklich zu end/ wann sie schon klein werden/ auch gemach lauffen/ oder gar still stehen? Antwort. Es kann wol kommen/ das alsdann der Comet ist am aller schnellisten in seinem aignen weg. Aber weil er in seiner lini so weit von der Erden hindan fehrt/ das wir seinen lauff schlims ansehen/ verschwindet auch in jme der vmblauff der Erd kugel vmb die Sonne. IV. Wie das die Cometen die maiste zeit circulos magnos beschriben? Antwort. Wann sie vmb vil stercker schiessen als die Erd/ oder gar weit von jhr hindan kommen/ sonderlich wann ihr schuß der Ecliptica parallel ist/ so spürt man der Erden bewegnus nit sonderlich an jhnen/ alsdann heist es/ Omnis recta (trajectio Cometae) ex centro mundi inspecta vel quasi subordinatur circulo magno. V. Warumb krümen die meiste Cometen jhren lauff/ wann sie nu verschwinden wollen vnd gemach lauffen/ oder secundum longitudinem still stehen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="[30]"/> ich D. Röslino zu gefallen/ dieselbige <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Theoremata</foreign></hi> auch an disem <hi rendition="#aq">Cometen</hi> des 1580. Jahrs/ von fernem versucht was ich gefunden/ sol bald folgen. 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I. Warumb lauffen etliche Cometen gleich anfangs/ etliche kurtz hernach am schnellesten/ vnnd scheinen alsdann gemeinigklich am grössesten/ vnd die schwentze am lengesten? Antwort. Die Cometen schiessen in einer rechten lini/ die gehet derhalben maist neben der Erden fürvber. Wann sie nun im schuß dem Erdboden nahen vnnd sichtig werden/ da merckt man sie erstlich.
II. Wie/ das die Cometen sich gemeinigklich hinder die Sonne verschlieffen/ wann sie nun zum end lauffen vnd klein werden?
Antwort. Sie schiessen so lang in einem geraden schuß auffwertz/ vnd werden je lenger je kleiner/ biß endlich die Erd kompt zu dem plano per Solem et Cometam, recto ad Eclipticam.
III. Wie gehets zu/ das die Cometen gemeinigklich zu end/ wann sie schon klein werden/ auch gemach lauffen/ oder gar still stehen?
Antwort. Es kann wol kommen/ das alsdann der Comet ist am aller schnellisten in seinem aignen weg. Aber weil er in seiner lini so weit von der Erden hindan fehrt/ das wir seinen lauff schlims ansehen/ verschwindet auch in jme der vmblauff der Erd kugel vmb die Sonne.
IV. Wie das die Cometen die maiste zeit circulos magnos beschriben?
Antwort. Wann sie vmb vil stercker schiessen als die Erd/ oder gar weit von jhr hindan kommen/ sonderlich wann ihr schuß der Ecliptica parallel ist/ so spürt man der Erden bewegnus nit sonderlich an jhnen/ alsdann heist es/ Omnis recta (trajectio Cometae) ex centro mundi inspecta vel quasi subordinatur circulo magno.
V. Warumb krümen die meiste Cometen jhren lauff/ wann sie nu verschwinden wollen vnd gemach lauffen/ oder secundum longitudinem still stehen?
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(2013-11-25T20:48:33Z)
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Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-11-25T20:48:33Z)
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(2013-12-10T13:26:34Z)
Weitere Informationen:Reste a corriger : figures astrologiques (p. 104), grec (pp. 114, 117, 134, 135) Bleibt noch zu korrigieren : astrologische Figuren (Seite 104 KGW), griechisch (Seite 114, 117, 134, 135). Die Transkription erfolgte nach den unter https://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Die Transkription beruht auf dem Abdruck des Textes in Max Caspar und Franz Hammer (Hg.): Johannes Kepler, Gesammelte Werke. München 1941 (= Kleinere Schriften 1601/1611, Bd. 4), S. 103–144.
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