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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Vnd weil es auch den 24. 25. windig Aprilenwetter/ vnd den 26. Schnee gegeben/ achte ich hab zween Tag später/ nemlich erst den 25. seinen Lauff vmbgedräet/ dann solches alsdann seine Witterung zu seyn pfleget. Den 27. 28. 29. wider schön vnd kalt/ das Wasser zu/ weil kein Aspect. Den 30. erhebte sich starcker Sudwest/ den 31. Regen/ Wasser offen. Die Vrsach wird abermal kein Astrologus leicht errahten/ die doch gewiß vnd augenscheinlich. hatte 20. minuta weniger/ 40 minuta mehr/ dann in Ephemeride, derhalben nit den 1. Jan. sondern den 30. Decemb. ein quintilis Saturni et Martis gewest.

LXIII

Siehet also hierauß D. Feselius, daß diese betrachtung deß Gewitters nit allein deß Monds aspecte vbergehe/ wie droben gemeldet/ als welche gar zu gemein/ schnell vnd schwach : sondern auch vnd vielmehr die quadrantes anni et mensis mit jren judicis allerdings vmbstosse.

Es soll einen wvnder nemmen/ woher es vnter den gemeinen Mann kommen/ daß er so gern nach dem Mond vrtheilt/ ob es die eynbildung gethan/ daß das Wetter sich mit deß Monds Liecht verändere/ oder dahero/ weil fast alle Quartal ein newes Gewitter ist: oder habens jhn die viel Calender vnd Prognostica gelehret. Oder haben es im Widerspiel die Astrologi dem gemeinen Mann zu gefallen gethan/ daß sie jhre iudicia nach dem Mondtschein außtheilen/ vnd jhn für die Vrsach halten vnd anziehen. Doch wil ich hiermit die alte Baurenregel nit vernichtet/ noch abgeläugnet haben/ daß man nit etlicher massen am Mondt (nit aber an deß Newmonds oder Viertheils Natiuitet) sehen könne/ wie es einen Tag oder etliche nacheinander wittern werde/ dann was man also siehet/ das ist nach seiner Maaß schon allbereyt im Werck.

LXIV.

Diß ist also der rechte warhafftige Grundt/ das Gewitter vorher etlicher massen zu wissen: Diß ist auch zumal das stärckeste Bandt/ damit diese niedere Welt an den Himmel gebunden/ vnnd mit jhme vereinigt ist/ also daß alle jhre Kräfften von oben herab regirt werden/ nach Aristotelis Lehre : Nemlich daß in dieser niedern Welt oder

Lijv

Vnd weil es auch den 24. 25. windig Aprilenwetter/ vnd den 26. Schnee gegeben/ achte ich ☿ hab zween Tag später/ nemlich erst den 25. seinen Lauff vmbgedräet/ dann solches alsdann seine Witterung zu seyn pfleget. Den 27. 28. 29. wider schön vnd kalt/ das Wasser zu/ weil kein Aspect. Den 30. erhebte sich starcker Sudwest/ den 31. Regen/ Wasser offen. Die Vrsach wird abermal kein Astrologus leicht errahten/ die doch gewiß vnd augenscheinlich. ♄ hatte 20. minuta weniger/ ♂ 40 minuta mehr/ dann in Ephemeride, derhalben nit den 1. Jan. sondern den 30. Decemb. ein quintilis Saturni et Martis gewest.

LXIII

Siehet also hierauß D. Feselius, daß diese betrachtung deß Gewitters nit allein deß Monds aspecte vbergehe/ wie droben gemeldet/ als welche gar zu gemein/ schnell vnd schwach : sondern auch vnd vielmehr die quadrantes anni et mensis mit jren judicis allerdings vmbstosse.

Es soll einen wvnder nemmen/ woher es vnter den gemeinen Mann kommen/ daß er so gern nach dem Mond vrtheilt/ ob es die eynbildung gethan/ daß das Wetter sich mit deß Monds Liecht verändere/ oder dahero/ weil fast alle Quartal ein newes Gewitter ist: oder habens jhn die viel Calender vnd Prognostica gelehret. Oder haben es im Widerspiel die Astrologi dem gemeinen Mann zu gefallen gethan/ daß sie jhre iudicia nach dem Mondtschein außtheilen/ vnd jhn für die Vrsach halten vnd anziehen. Doch wil ich hiermit die alte Baurenregel nit vernichtet/ noch abgeläugnet haben/ daß man nit etlicher massen am Mondt (nit aber an deß Newmonds oder Viertheils Natiuitet) sehen könne/ wie es einen Tag oder etliche nacheinander wittern werde/ dann was man also siehet/ das ist nach seiner Maaß schon allbereyt im Werck.

LXIV.

Diß ist also der rechte warhafftige Grundt/ das Gewitter vorher etlicher massen zu wissen: Diß ist auch zumal das stärckeste Bandt/ damit diese niedere Welt an den Himmel gebunden/ vnnd mit jhme vereinigt ist/ also daß alle jhre Kräfften von oben herab regirt werden/ nach Aristotelis Lehre : Nemlich daß in dieser niedern Welt oder

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Lijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/101>, abgerufen am 23.11.2024.