Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.Personen/ daß sie solche Bücher von deß Nutzens wegen/ den sie auch auß jhnen haben köndten/ gebrauchen mögen. Ob nun auch gleicher weiß mit dem Kern auß der Astrologia (dann von Spräuwern wil ich nichts sagen) zu verfahren/ das laß ich/ wie gesagt/ andere bedencken/ vnnd wil hie D. Feselio nicht zuwider seyn : mich hinauff auff num. 4. 5. 6. 7. referirendt. XCVIII. Die regulas Medicorum, daß man in geschwindigen Kranckheiten nit langen verzug machen solle von der aspecte wegen/ neme ich an/ ohne Schaden meines Fürgebens/ wie offt erkläret. So wil ich auch kein Medicum beschüldigen/ der einem Krancken ein Ader öffnet/ wann der Mond im Zwilling new oder verfinstert ist: wann schon exempla eins oder zwey furhanden/ da es vbel gerahten/ in betrachtung/ daß dessen viel vrsachen mehr seyn köndten/ wie Manardus erjnnert/ auch diese verbottene stelle deß Monds keinen Grundt in der Natur haben/ wann mans gleich hin vnd wider erwiegt. XCIX. D 2 D. Feselius beschleust diß andere Stück mit eim zeugnuß Leonhardi Fuchsii Medici, welcher sagt/ diß Theil auß der Astronomia sey dem Medico von nöhten/ welches handele von Auff- vnd Nidergang deß Gestirns. Wann Fuchsius lebete/ vnd diese meine Schrifft lese/ würde er auch diß theil hinzusetzen/ welches handelt von den aspectibus Planetarum inter se mutuo, vnd jhrer wirckung in dieser nidern Welt. Wann dieser Zusatz zu den Worten Fuchsii geschicht/ dann so wil ich vollendt mit seinen vbrigen Worten beschliessen/ vnnd jhme nachsprechen/ daß ein Medicus diesen theil/ welcher durch abergläubisches auffmercken auß dem Gestirn wunderbarliche vngehewerliche Sachen/ erschreckliche Lügen/ nemlich den endtlichen Außgang vnd Erfolg künfftiger Händel vorsagen wil/ von dessen wegen sie Astrologia vnd Wahrsagerey benamset wirdt/ für ein gewisse merckliche Pr
Personen/ daß sie solche Bücher von deß Nutzens wegen/ den sie auch auß jhnen haben köndten/ gebrauchen mögen. Ob nun auch gleicher weiß mit dem Kern auß der Astrologia (dann von Spräuwern wil ich nichts sagen) zu verfahren/ das laß ich/ wie gesagt/ andere bedencken/ vnnd wil hie D. Feselio nicht zuwider seyn : mich hinauff auff num. 4. 5. 6. 7. referirendt. XCVIII. Die regulas Medicorum, daß man in geschwindigen Kranckheiten nit langen verzug machen solle von der aspecte wegen/ neme ich an/ ohne Schaden meines Fürgebens/ wie offt erkläret. So wil ich auch kein Medicum beschüldigen/ der einem Krancken ein Ader öffnet/ wann der Mond im Zwilling new oder verfinstert ist: wann schon exempla eins oder zwey furhanden/ da es vbel gerahten/ in betrachtung/ daß dessen viel vrsachen mehr seyn köndten/ wie Manardus erjnnert/ auch diese verbottene stelle deß Monds keinen Grundt in der Natur haben/ wann mans gleich hin vnd wider erwiegt. XCIX. D 2 D. Feselius beschleust diß andere Stück mit eim zeugnuß Leonhardi Fuchsii Medici, welcher sagt/ diß Theil auß der Astronomia sey dem Medico von nöhten/ welches handele von Auff- vnd Nidergang deß Gestirns. Wann Fuchsius lebete/ vnd diese meine Schrifft lese/ würde er auch diß theil hinzusetzen/ welches handelt von den aspectibus Planetarum inter se mutuo, vnd jhrer wirckung in dieser nidern Welt. Wann dieser Zusatz zu den Worten Fuchsii geschicht/ dann so wil ich vollendt mit seinen vbrigen Worten beschliessen/ vnnd jhme nachsprechen/ daß ein Medicus diesen theil/ welcher durch abergläubisches auffmercken auß dem Gestirn wunderbarliche vngehewerliche Sachen/ erschreckliche Lügen/ nemlich den endtlichen Außgang vnd Erfolg künfftiger Händel vorsagen wil/ von dessen wegen sie Astrologia vnd Wahrsagerey benamset wirdt/ für ein gewisse merckliche Pr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0132" n="[Pr]"/> Personen/ daß sie solche Bücher von deß Nutzens wegen/ den sie auch auß jhnen haben köndten/ gebrauchen mögen. Ob nun auch gleicher weiß mit dem Kern auß der <hi rendition="#aq">Astrologia </hi>(dann von Spräuwern wil ich nichts sagen) zu verfahren/ das laß ich/ wie gesagt/ andere bedencken/ vnnd wil hie <hi rendition="#aq">D. Feselio</hi> nicht zuwider seyn : mich hinauff auff <hi rendition="#aq">num.</hi> 4. 5. 6. 7. referirendt. </p> </div><lb/> <div n="2"> <head>XCVIII. </head><lb/> <p> Die <hi rendition="#aq">regulas Medicorum, </hi>daß man in geschwindigen Kranckheiten nit langen verzug machen solle von der <hi rendition="#aq">aspecte </hi>wegen/ neme ich an/ ohne Schaden meines Fürgebens/ wie offt erkläret. </p> <p> So wil ich auch kein <hi rendition="#aq">Medicum </hi>beschüldigen/ der einem Krancken ein Ader öffnet/ wann der Mond im Zwilling new oder verfinstert ist: wann schon <hi rendition="#aq">exempla</hi> eins oder zwey furhanden/ da es vbel gerahten/ in betrachtung/ daß dessen viel vrsachen mehr seyn köndten/ wie <hi rendition="#aq">Manardus</hi> erjnnert/ auch diese verbottene stelle deß Monds keinen Grundt in der Natur haben/ wann mans gleich hin vnd wider erwiegt. </p> </div><lb/> <div n="2"> <head>XCIX. </head><lb/> <p> D 2 <hi rendition="#aq">D. Feselius </hi>beschleust diß andere Stück mit eim zeugnuß <hi rendition="#aq">Leonhardi Fuchsii Medici,</hi> welcher sagt/ diß Theil auß der <hi rendition="#aq">Astronomia</hi> sey dem <hi rendition="#aq">Medico</hi> von nöhten/ welches handele von Auff- vnd Nidergang deß Gestirns. </p> <p> Wann <hi rendition="#aq">Fuchsius</hi> lebete/ vnd diese meine Schrifft lese/ würde er auch diß theil hinzusetzen/ welches handelt von den <hi rendition="#aq">aspectibus Planetarum inter se mutuo,</hi> vnd jhrer wirckung in dieser nidern Welt. </p> <p>Wann dieser Zusatz zu den Worten <hi rendition="#aq">Fuchsii</hi> geschicht/ dann so wil ich vollendt mit seinen vbrigen Worten beschliessen/ vnnd jhme nachsprechen/ daß ein <hi rendition="#aq">Medicus</hi> diesen theil/ welcher durch abergläubisches auffmercken auß dem Gestirn wunderbarliche vngehewerliche Sachen/ erschreckliche Lügen/ nemlich den endtlichen Außgang vnd Erfolg künfftiger Händel vorsagen wil/ von dessen wegen sie <hi rendition="#aq">Astrologia</hi> vnd Wahrsagerey benamset wirdt/ für ein gewisse merckliche <fw type="sig" place="bottom">Pr</fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[Pr]/0132]
Personen/ daß sie solche Bücher von deß Nutzens wegen/ den sie auch auß jhnen haben köndten/ gebrauchen mögen. Ob nun auch gleicher weiß mit dem Kern auß der Astrologia (dann von Spräuwern wil ich nichts sagen) zu verfahren/ das laß ich/ wie gesagt/ andere bedencken/ vnnd wil hie D. Feselio nicht zuwider seyn : mich hinauff auff num. 4. 5. 6. 7. referirendt.
XCVIII.
Die regulas Medicorum, daß man in geschwindigen Kranckheiten nit langen verzug machen solle von der aspecte wegen/ neme ich an/ ohne Schaden meines Fürgebens/ wie offt erkläret.
So wil ich auch kein Medicum beschüldigen/ der einem Krancken ein Ader öffnet/ wann der Mond im Zwilling new oder verfinstert ist: wann schon exempla eins oder zwey furhanden/ da es vbel gerahten/ in betrachtung/ daß dessen viel vrsachen mehr seyn köndten/ wie Manardus erjnnert/ auch diese verbottene stelle deß Monds keinen Grundt in der Natur haben/ wann mans gleich hin vnd wider erwiegt.
XCIX.
D 2 D. Feselius beschleust diß andere Stück mit eim zeugnuß Leonhardi Fuchsii Medici, welcher sagt/ diß Theil auß der Astronomia sey dem Medico von nöhten/ welches handele von Auff- vnd Nidergang deß Gestirns.
Wann Fuchsius lebete/ vnd diese meine Schrifft lese/ würde er auch diß theil hinzusetzen/ welches handelt von den aspectibus Planetarum inter se mutuo, vnd jhrer wirckung in dieser nidern Welt.
Wann dieser Zusatz zu den Worten Fuchsii geschicht/ dann so wil ich vollendt mit seinen vbrigen Worten beschliessen/ vnnd jhme nachsprechen/ daß ein Medicus diesen theil/ welcher durch abergläubisches auffmercken auß dem Gestirn wunderbarliche vngehewerliche Sachen/ erschreckliche Lügen/ nemlich den endtlichen Außgang vnd Erfolg künfftiger Händel vorsagen wil/ von dessen wegen sie Astrologia vnd Wahrsagerey benamset wirdt/ für ein gewisse merckliche
Pr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-11-19T13:21:53Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-11-19T13:21:53Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-11-19T13:21:53Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1))
(2013-12-10T14:15:34Z)
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |