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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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auch nicht läugnen/ daß durch die innerliche Hitz deß Leibs von der Purgation ein Dampff von gleicher Eygenschafft erwecket/ vnnd durch die Weytere/ dem Magen nahende meatus durchdringe/ vnd hernach die species immateriata von diesem Dampff außgehe vnd weytter gelange.

Ein species immateriata bedünckt mich außgehen von den Periaptis, was man für die Pestilentz vnd Gifft an den Hals hänget/ als vom Quecksilber/ welche species durch den Leib eyndringet/ vnnd bey dem Hertzen jhr Hut hält/ damit sich kein Pestilentzisches Feuwer hinzu nahe/ sondern fliehe/ wie ein geschmoltzen Metall auß einem Wasser herauß springet.

Ein species immateriata von dem Ofen ist/ welche die Stuben wärmet/ vor deren man sich hinder einem Brett schützen kan/ da sonsten/ wann es durch die erhitzte Lufft zugienge/ die Hitz sich vmb vnd vmb zugleich außtheilen würde.

Ein species immateriata von der Tieffe der himmlischen an jhr selber kalten Lufft ist das jenige/ welches im Winter bey hellen Nächten den Erdboden so kalt macht/ vnd durch vnterziehung deß Gewölcks verhindert vnd auffgehalten werden mag/ daß es alsdann leidlicher ist. Dahero ich Jo. Baptistae Portae vnnd Magino nicht widersprechen wil/ daß wann ein holer Brennspiegel gegen einer Schneeballen vber gesetzt werde/ solcher die abfolgende kalte Streymen von dem Schnee in seinem foco zusammen zwinge/ daß man daselbst einer Kälte/ als an einem leibhafftigen Eyßzapffen empfinde.

Ein species immateriata gehet von einer Wandt hindan/ also daß ein jeder der fürsichtig wandelt/ in einem gantz finstern Zimmer bey eyteler Nacht/ zuvor vnd ehe er die Wandt anrühret/ deroselben empfinden/ vnd sich vor stossen hüten mag.

Eben diese species immateriata vervrsachet auch/ daß ein Gewächs nit gegen einer nahen Wandt/ so wenig als gegen der Erden vnter sich/ sondern davon hindan wächset/ vnd die Dulipan sampt andern dergleichen Blumen sich nit ehe auffthun/ sie empfinden dann keiner solchen speciei immateriatae von den bünen oder obdächern

Ciijr

auch nicht läugnen/ daß durch die innerliche Hitz deß Leibs von der Purgation ein Dampff von gleicher Eygenschafft erwecket/ vnnd durch die Weytere/ dem Magen nahende meatus durchdringe/ vnd hernach die species immateriata von diesem Dampff außgehe vnd weytter gelange.

Ein species immateriata bedünckt mich außgehen von den Periaptis, was man für die Pestilentz vnd Gifft an den Hals hänget/ als vom Quecksilber/ welche species durch den Leib eyndringet/ vnnd bey dem Hertzen jhr Hut hält/ damit sich kein Pestilentzisches Feuwer hinzu nahe/ sondern fliehe/ wie ein geschmoltzen Metall auß einem Wasser herauß springet.

Ein species immateriata von dem Ofen ist/ welche die Stuben wärmet/ vor deren man sich hinder einem Brett schützen kan/ da sonsten/ wann es durch die erhitzte Lufft zugienge/ die Hitz sich vmb vnd vmb zugleich außtheilen würde.

Ein species immateriata von der Tieffe der himmlischen an jhr selber kalten Lufft ist das jenige/ welches im Winter bey hellen Nächten den Erdboden so kalt macht/ vnd durch vnterziehung deß Gewölcks verhindert vnd auffgehalten werden mag/ daß es alsdann leidlicher ist. Dahero ich Jo. Baptistae Portae vnnd Magino nicht widersprechen wil/ daß wann ein holer Brennspiegel gegen einer Schneeballen vber gesetzt werde/ solcher die abfolgende kalte Streymen von dem Schnee in seinem foco zusammen zwinge/ daß man daselbst einer Kälte/ als an einem leibhafftigen Eyßzapffen empfinde.

Ein species immateriata gehet von einer Wandt hindan/ also daß ein jeder der fürsichtig wandelt/ in einem gantz finstern Zimmer bey eyteler Nacht/ zuvor vnd ehe er die Wandt anrühret/ deroselben empfinden/ vnd sich vor stossen hüten mag.

Eben diese species immateriata vervrsachet auch/ daß ein Gewächs nit gegen einer nahen Wandt/ so wenig als gegen der Erden vnter sich/ sondern davon hindan wächset/ vnd die Dulipan sampt andern dergleichen Blumen sich nit ehe auffthun/ sie empfinden dann keiner solchen speciei immateriatae von den bünen oder obdächern

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Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Ciijr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/40>, abgerufen am 21.11.2024.