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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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gewisse Täge ernennen könne/ vnnd ob es die experientiam nit hindere/ so man in der Rechnung verfehlete. Antwort/ wahr ists/ daß von etlicher Vngewißheit wegen der Astronomiae nicht ein jeder zur Experientz täuglich ist. Sondern man muß gewisse Aspecte von vngewissen vnterscheiden. Zum Exempel nemme ich den jetztlauffenden Decemb. Den ersten stehet in Ephemeride R. vnd ist den 1. 2. lindt/ finster Wetter gewest/ mit kaltem Windt/ dann Mercurii stationes wircken wie ein Aspect zweyer Planeten/ den 3. 4. da kein Aspect/ war es schön/ fieng an zu frieren: den 5. ward es wider trüb/ hatte einen schneidenden kalten Windt/ da spüret man die auffdämpffung/ die Vrsach ist gewest biquintilis Jouis Martis, der ist auch in den Prutenicis so gewiß/ daß er dißmals uber einen Tag nicht fehlen kan/ da doch das Gewitter selber etwa in weyt von einander gelegnen Orten sich in zween Tage eyntheilt/ wegen vnterschiedlicher Gelegenheit der Länder. Der 6. ist stiller gewesen/ doch trübe wegen der Nachtbaurschafft. Den 7. Nach Mittag erhebte sich ein scharpffer Windt bey dem # Jupiter vnd Sun Jupiter die seynd gewiß gnug/ vnd stärckte sich den 8. biquintili Jupiter / daß das Wasser begundte zu zugefrieren: Jch halte es sey den 7. etwa in einem gebürgigen feuchten Land ein tieffer Schnee gefallen/ dannenhero es gehling so kalte Winde gegeben: dann gehling Gefröhr kömpt nur von Winden. Darvmb auch ein solche eylende Kälte nicht lang bestehet. Dann wann der Windt sich legt/ so ist der Erdtboden noch nicht zu rechter Kälte disponiret/ vnd mag leicht durch ein Vrsach wider auffgehen. Den 9. hat das Eyß schon getragen/ wardt 9. 10. schön vnd sehr kalt. Den 11. stehet ein Sun / da wardt sehr scharpffer Ost/ Abendts ein Schneegewülck. Den 12. wider hell vnd kälter. Hat also diese coniunctio dißmals in Böheym mehr nicht dann ein Gewülck vnnd Windt gebracht: so sie anderst gewiß den 11. vnd nicht etwa den 12. Abendts gefallen. Dann es in der Nacht nach dem 12. lindt worden/ den 13. geregnet hie vnd im Voytlandt/ darauff geschnyen. Den 14. allhie dreyn geregnet/ den Schnee viel abgetrieben/ mit einem lawen starcken West. Jm Voytlandt einen sehr grossen Schnee geworffen/

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gewisse Täge ernennen könne/ vnnd ob es die experientiam nit hindere/ so man in der Rechnung verfehlete. Antwort/ wahr ists/ daß von etlicher Vngewißheit wegen der Astronomiae nicht ein jeder zur Experientz täuglich ist. Sondern man muß gewisse Aspecte von vngewissen vnterscheiden. Zum Exempel nemme ich den jetztlauffenden Decemb. Den ersten stehet in Ephemeride ☿ R. vnd ist den 1. 2. lindt/ finster Wetter gewest/ mit kaltem Windt/ dann Mercurii stationes wircken wie ein Aspect zweyer Planeten/ den 3. 4. da kein Aspect/ war es schön/ fieng an zu frieren: den 5. ward es wider trüb/ hatte einen schneidenden kalten Windt/ da spüret man die auffdämpffung/ die Vrsach ist gewest biquintilis Jouis Martis, der ist auch in den Prutenicis so gewiß/ daß er dißmals uber einen Tag nicht fehlen kan/ da doch das Gewitter selber etwa in weyt von einander gelegnen Orten sich in zween Tage eyntheilt/ wegen vnterschiedlicher Gelegenheit der Länder. Der 6. ist stiller gewesen/ doch trübe wegen der Nachtbaurschafft. Den 7. Nach Mittag erhebte sich ein scharpffer Windt bey dem □ ♃ ♀ vnd ☍ ☉ ♃ die seynd gewiß gnug/ vnd stärckte sich den 8. biquintili ♃ ♀/ daß das Wasser begundte zu zugefrieren: Jch halte es sey den 7. etwa in einem gebürgigen feuchten Land ein tieffer Schnee gefallen/ dannenhero es gehling so kalte Winde gegeben: dann gehling Gefröhr kömpt nur von Winden. Darvmb auch ein solche eylende Kälte nicht lang bestehet. Dann wann der Windt sich legt/ so ist der Erdtboden noch nicht zu rechter Kälte disponiret/ vnd mag leicht durch ein Vrsach wider auffgehen. Den 9. hat das Eyß schon getragen/ wardt 9. 10. schön vnd sehr kalt. Den 11. stehet ein ☌ ☉ ☿/ da wardt sehr scharpffer Ost/ Abendts ein Schneegewülck. Den 12. wider hell vnd kälter. Hat also diese coniunctio dißmals in Böheym mehr nicht dann ein Gewülck vnnd Windt gebracht: so sie anderst gewiß den 11. vnd nicht etwa den 12. Abendts gefallen. Dann es in der Nacht nach dem 12. lindt worden/ den 13. geregnet hie vnd im Voytlandt/ darauff geschnyen. Den 14. allhie dreyn geregnet/ den Schnee viel abgetrieben/ mit einem lawen starcken West. Jm Voytlandt einen sehr grossen Schnee geworffen/

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Lv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/99>, abgerufen am 21.11.2024.