zurückfällt, die man durch Sieben separirt. Auch kann man Blei von dem bezeichneten Flüssigkeitsgrade in einer grossen hölzernen Büchse schütteln.
Auf nassem Wege lässt sich feinzertheiltes Blei durch Fällen desselben aus Bleizuckerlösung mittelst Zinks, Auswaschen des von Zeit zu Zeit vom Zink abgestrichenen Bleies, Trocknen zwischen Fliesspapier, Zerreiben und Sieben erhalten.
Silberfreies Kornblei kann man bei Ansiedeproben bequemer, statt dasselbe abzuwägen, in Löffeln von bestimmtem Inhalte (S. 108) abmessen, nicht aber silberhaltiges Blei, welches abzuwägen ist.
Bleiglätte.
4) Bleiglätte (S. 119), Bleiweiss (S. 120) und Blei- zucker, letzterer mit 56,7 Pb, 27,1 A und 14,2 H. Als Sur- rogate für Blei wendet man bei Tiegelschmelzungen wohl die bezeichneten Substanzen mit einem Reductionsmittel an, wo dann das sehr fein ausgeschiedene Blei gewisse Metalle (Gold, Silber) sehr vollständig aufnimmt, sodass ein derartiges Tiegelschmelzen mit grösseren Quantitäten Probirgut, namentlich eines ungleich- mässiger zusammengesetzten, genauere Resultate geben kann (z. B. bei Gold- und Silbergekrätz), als Ansiedeproben. Die ge- nannten Substanzen müssen entweder hinreichend gold- und silberfrei oder ihr Gold- und Silbergehalt bekannt sein. Bleiweiss und Bleizucker sind meist hinreichend silberfrei; Pettenkofer1) fand in letzterem durchschnittlich nur 0,044 Loth Silber im Ctr. =0,0014 %.
Derselbe zieht den Bleizucker der Glätte und dem Bleiweiss um deswillen vor, weil er beim Schmelzen das Probirgut durch- dringt und das durch den Kohlen- und Wasserstoff der Essigsäure reducirte und in statu nascenti äusserst feinvertheilte Blei voll- ständiger einwirkt, als in irgend einem andern Zustande.
Der käufliche Bleizucker wird auf die Weise vorbereitet, dass man ihn so lange im geschmolzenen Zustande erhält, bis das Aufblähen aufgehört hat und er wieder fest geworden ist, in welchem Zustande er 66--70 % Pb, 28--30 % A und 1--4 % H enthält.
Malaguti und Durocher bereiten sich aus Bleizucker auf die Weise ein fast silberfreies Bleioxyd, dass sie denselben glühen, die geglühte Masse auf eine rothglühend gemachte Eisenplatte ausgiessen und dieselbe unter Zusatz von Salpetersäure calciniren, um reducirtes Blei in Oxyd zu verwandeln.
Gold.
5) Gold. Dasselbe ist entweder nach dem Abtreiben mit Blei schon hinreichend rein (z. B. für Nickelproben) oder muss chemisch rein dargestellt werden.
1) Polyt. Centr. 1846. S. 514. Bgwfd. XI, 49.
Probirreagentien f. trockne Proben.
zurückfällt, die man durch Sieben separirt. Auch kann man Blei von dem bezeichneten Flüssigkeitsgrade in einer grossen hölzernen Büchse schütteln.
Auf nassem Wege lässt sich feinzertheiltes Blei durch Fällen desselben aus Bleizuckerlösung mittelst Zinks, Auswaschen des von Zeit zu Zeit vom Zink abgestrichenen Bleies, Trocknen zwischen Fliesspapier, Zerreiben und Sieben erhalten.
Silberfreies Kornblei kann man bei Ansiedeproben bequemer, statt dasselbe abzuwägen, in Löffeln von bestimmtem Inhalte (S. 108) abmessen, nicht aber silberhaltiges Blei, welches abzuwägen ist.
Bleiglätte.
4) Bleiglätte (S. 119), Bleiweiss (S. 120) und Blei- zucker, letzterer mit 56,7 Pb, 27,1 A und 14,2 H. Als Sur- rogate für Blei wendet man bei Tiegelschmelzungen wohl die bezeichneten Substanzen mit einem Reductionsmittel an, wo dann das sehr fein ausgeschiedene Blei gewisse Metalle (Gold, Silber) sehr vollständig aufnimmt, sodass ein derartiges Tiegelschmelzen mit grösseren Quantitäten Probirgut, namentlich eines ungleich- mässiger zusammengesetzten, genauere Resultate geben kann (z. B. bei Gold- und Silbergekrätz), als Ansiedeproben. Die ge- nannten Substanzen müssen entweder hinreichend gold- und silberfrei oder ihr Gold- und Silbergehalt bekannt sein. Bleiweiss und Bleizucker sind meist hinreichend silberfrei; Pettenkofer1) fand in letzterem durchschnittlich nur 0,044 Loth Silber im Ctr. =0,0014 %.
Derselbe zieht den Bleizucker der Glätte und dem Bleiweiss um deswillen vor, weil er beim Schmelzen das Probirgut durch- dringt und das durch den Kohlen- und Wasserstoff der Essigsäure reducirte und in statu nascenti äusserst feinvertheilte Blei voll- ständiger einwirkt, als in irgend einem andern Zustande.
Der käufliche Bleizucker wird auf die Weise vorbereitet, dass man ihn so lange im geschmolzenen Zustande erhält, bis das Aufblähen aufgehört hat und er wieder fest geworden ist, in welchem Zustande er 66—70 % Pb, 28—30 % A und 1—4 % H enthält.
Malaguti und Durocher bereiten sich aus Bleizucker auf die Weise ein fast silberfreies Bleioxyd, dass sie denselben glühen, die geglühte Masse auf eine rothglühend gemachte Eisenplatte ausgiessen und dieselbe unter Zusatz von Salpetersäure calciniren, um reducirtes Blei in Oxyd zu verwandeln.
Gold.
5) Gold. Dasselbe ist entweder nach dem Abtreiben mit Blei schon hinreichend rein (z. B. für Nickelproben) oder muss chemisch rein dargestellt werden.
1) Polyt. Centr. 1846. S. 514. Bgwfd. XI, 49.
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Probirreagentien f. trockne Proben.
zurückfällt, die man durch Sieben separirt. Auch kann man
Blei von dem bezeichneten Flüssigkeitsgrade in einer grossen
hölzernen Büchse schütteln.
Auf nassem Wege lässt sich feinzertheiltes Blei durch Fällen
desselben aus Bleizuckerlösung mittelst Zinks, Auswaschen des
von Zeit zu Zeit vom Zink abgestrichenen Bleies, Trocknen
zwischen Fliesspapier, Zerreiben und Sieben erhalten.
Silberfreies Kornblei kann man bei Ansiedeproben bequemer,
statt dasselbe abzuwägen, in Löffeln von bestimmtem Inhalte (S. 108)
abmessen, nicht aber silberhaltiges Blei, welches abzuwägen ist.
4) Bleiglätte (S. 119), Bleiweiss (S. 120) und Blei-
zucker, letzterer mit 56,7 Pb, 27,1 A und 14,2 H. Als Sur-
rogate für Blei wendet man bei Tiegelschmelzungen wohl die
bezeichneten Substanzen mit einem Reductionsmittel an, wo dann
das sehr fein ausgeschiedene Blei gewisse Metalle (Gold, Silber)
sehr vollständig aufnimmt, sodass ein derartiges Tiegelschmelzen
mit grösseren Quantitäten Probirgut, namentlich eines ungleich-
mässiger zusammengesetzten, genauere Resultate geben kann
(z. B. bei Gold- und Silbergekrätz), als Ansiedeproben. Die ge-
nannten Substanzen müssen entweder hinreichend gold- und
silberfrei oder ihr Gold- und Silbergehalt bekannt sein. Bleiweiss
und Bleizucker sind meist hinreichend silberfrei; Pettenkofer 1)
fand in letzterem durchschnittlich nur 0,044 Loth Silber im
Ctr. =0,0014 %.
Derselbe zieht den Bleizucker der Glätte und dem Bleiweiss
um deswillen vor, weil er beim Schmelzen das Probirgut durch-
dringt und das durch den Kohlen- und Wasserstoff der Essigsäure
reducirte und in statu nascenti äusserst feinvertheilte Blei voll-
ständiger einwirkt, als in irgend einem andern Zustande.
Der käufliche Bleizucker wird auf die Weise vorbereitet, dass man
ihn so lange im geschmolzenen Zustande erhält, bis das Aufblähen aufgehört
hat und er wieder fest geworden ist, in welchem Zustande er 66—70 % Pb,
28—30 % A und 1—4 % H enthält.
Malaguti und Durocher bereiten sich aus Bleizucker auf die Weise ein
fast silberfreies Bleioxyd, dass sie denselben glühen, die geglühte Masse auf
eine rothglühend gemachte Eisenplatte ausgiessen und dieselbe unter Zusatz
von Salpetersäure calciniren, um reducirtes Blei in Oxyd zu verwandeln.
5) Gold. Dasselbe ist entweder nach dem Abtreiben mit
Blei schon hinreichend rein (z. B. für Nickelproben) oder muss
chemisch rein dargestellt werden.
1) Polyt. Centr. 1846. S. 514. Bgwfd. XI, 49.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/170>, abgerufen am 23.11.2024.
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