Kobalt, Nickel etc.) aus ammoniakalischer Lösung und wegen seiner Veränderlichkeit bei Luftzutritt in einer gut verschlos- senen Flasche aufbewahrt, muss der Titer öfters controlirt werden.
Zu seiner Bereitung stellt man zunächst Aetznatronlauge auf die Weise her, dass man 1 Thl. gereinigte krystallisirte Soda in 5 Thln. Wasser löst, die Lösung in einem blanken eisernen Kessel zum Sieden bringt und nach und nach Kalkbrei (1 Thl. gebrannter Kalk mit soviel Wasser übergossen, dass dasselbe einige Zoll hoch darüber steht) hinzufügt, bis eine abfiltrirte Probe mit Säuren nicht mehr braust. Man kocht dann noch 1/4 Stunde, lässt sich den Kalk in dem vom Feuer abgehobenen und bedeckt gehaltenen Kessel während etwa 6 Stunden absetzen, zieht die klare Lauge ab, extrahirt den Bodensatz nochmals mit kochendem Wasser, dampft die Lauge in dem Kessel bis zu 1,16 spec. Gew. ein, lässt sie im bedeckten Kessel abkühlen und be- wahrt sie in einem luftdicht schliessenden Gefäss auf. Zur Darstellung von Schwefelnatrium theilt man eine gewisse Menge Aetznatronlauge in zwei gleiche Theile, sättigt den einen Theil vollständig mit Schwefelwasserstoffgas und mischt den andern Theil hinzu, wo sich dann Einfach-Schwefelnatrium bildet, welches den Titer weniger leicht verliert, als das höhere.
3) Cyankalium (S. 114). Es genügt das zum Vergolden,Cyankalium. zu photographischen Zwecken etc. angewandte Cyankalium des Handels, welches cyansaures Kali, Aetzkali, kohlensaures Kali und Ammoniak, zuweilen auch schwefelsaures Kali, Chlorkalium und Schwefelkalium enthalten kann.
4) Chlornatrium (S. 134). Dasselbe wird entweder imChlornatrium. gewöhnlichen oder gereinigten Zustande (S. 135) bei der Gay- Lussac'schen Silberprobe angewandt.
5) Chlorbarium, Ba Cl + 2 H mit 56,1 Ba, 29,1 Cl undChlorbarium. 14,8 H. Das Chlorbarium des Handels dient zur Bestimmung der Schwefelsäure. Ein Gehalt an Aetzbaryt schadet nicht.
6) Jodkalium, KJ mit 23,4 K und 76,6 J, darf beim Ein-Jodkalium. tragen einer Probe in verdünnte Schwefelsäure diese nicht bräunen oder zugesetzten Stärkekleister (§. 69) nicht bläuen, indem sonst aus anwesendem jodsauren Kali Jod frei geworden ist. Man löst gewöhnlich in Jodkalium reines, keinen fixen Rückstand beim Erhitzen hinterlassendes Jod auf und benutzt dann die oxydirende Wirkung des Jods (z. B. bei arseniger Säure, §. 192, 3), oder man treibt durch Oxydationsmittel (Chlor etc.) Jod aus dem Jodkalium aus, welches erstere im freien Zustande Stärkekleister bläut (§. 69, 2).
7) Unterschwefligsaures Natron (S. 139) zur FällungUnterschwef- ligs. Natron. von Schwefelmetallen (z. B. Quecksilber) und zur volumetrischen Bestimmung des Eisens.
§. 68. Reagentien zu Normallösungen.
Kobalt, Nickel etc.) aus ammoniakalischer Lösung und wegen seiner Veränderlichkeit bei Luftzutritt in einer gut verschlos- senen Flasche aufbewahrt, muss der Titer öfters controlirt werden.
Zu seiner Bereitung stellt man zunächst Aetznatronlauge auf die Weise her, dass man 1 Thl. gereinigte krystallisirte Soda in 5 Thln. Wasser löst, die Lösung in einem blanken eisernen Kessel zum Sieden bringt und nach und nach Kalkbrei (1 Thl. gebrannter Kalk mit soviel Wasser übergossen, dass dasselbe einige Zoll hoch darüber steht) hinzufügt, bis eine abfiltrirte Probe mit Säuren nicht mehr braust. Man kocht dann noch ¼ Stunde, lässt sich den Kalk in dem vom Feuer abgehobenen und bedeckt gehaltenen Kessel während etwa 6 Stunden absetzen, zieht die klare Lauge ab, extrahirt den Bodensatz nochmals mit kochendem Wasser, dampft die Lauge in dem Kessel bis zu 1,16 spec. Gew. ein, lässt sie im bedeckten Kessel abkühlen und be- wahrt sie in einem luftdicht schliessenden Gefäss auf. Zur Darstellung von Schwefelnatrium theilt man eine gewisse Menge Aetznatronlauge in zwei gleiche Theile, sättigt den einen Theil vollständig mit Schwefelwasserstoffgas und mischt den andern Theil hinzu, wo sich dann Einfach-Schwefelnatrium bildet, welches den Titer weniger leicht verliert, als das höhere.
3) Cyankalium (S. 114). Es genügt das zum Vergolden,Cyankalium. zu photographischen Zwecken etc. angewandte Cyankalium des Handels, welches cyansaures Kali, Aetzkali, kohlensaures Kali und Ammoniak, zuweilen auch schwefelsaures Kali, Chlorkalium und Schwefelkalium enthalten kann.
4) Chlornatrium (S. 134). Dasselbe wird entweder imChlornatrium. gewöhnlichen oder gereinigten Zustande (S. 135) bei der Gay- Lussac’schen Silberprobe angewandt.
5) Chlorbarium, Ba Cl + 2 H mit 56,1 Ba, 29,1 Cl undChlorbarium. 14,8 H. Das Chlorbarium des Handels dient zur Bestimmung der Schwefelsäure. Ein Gehalt an Aetzbaryt schadet nicht.
6) Jodkalium, KJ mit 23,4 K und 76,6 J, darf beim Ein-Jodkalium. tragen einer Probe in verdünnte Schwefelsäure diese nicht bräunen oder zugesetzten Stärkekleister (§. 69) nicht bläuen, indem sonst aus anwesendem jodsauren Kali Jod frei geworden ist. Man löst gewöhnlich in Jodkalium reines, keinen fixen Rückstand beim Erhitzen hinterlassendes Jod auf und benutzt dann die oxydirende Wirkung des Jods (z. B. bei arseniger Säure, §. 192, 3), oder man treibt durch Oxydationsmittel (Chlor etc.) Jod aus dem Jodkalium aus, welches erstere im freien Zustande Stärkekleister bläut (§. 69, 2).
7) Unterschwefligsaures Natron (S. 139) zur FällungUnterschwef- ligs. Natron. von Schwefelmetallen (z. B. Quecksilber) und zur volumetrischen Bestimmung des Eisens.
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§. 68. Reagentien zu Normallösungen.
Kobalt, Nickel etc.) aus ammoniakalischer Lösung und wegen
seiner Veränderlichkeit bei Luftzutritt in einer gut verschlos-
senen Flasche aufbewahrt, muss der Titer öfters controlirt werden.
Zu seiner Bereitung stellt man zunächst Aetznatronlauge auf die Weise
her, dass man 1 Thl. gereinigte krystallisirte Soda in 5 Thln. Wasser löst,
die Lösung in einem blanken eisernen Kessel zum Sieden bringt und nach
und nach Kalkbrei (1 Thl. gebrannter Kalk mit soviel Wasser übergossen,
dass dasselbe einige Zoll hoch darüber steht) hinzufügt, bis eine abfiltrirte
Probe mit Säuren nicht mehr braust. Man kocht dann noch ¼ Stunde, lässt
sich den Kalk in dem vom Feuer abgehobenen und bedeckt gehaltenen Kessel
während etwa 6 Stunden absetzen, zieht die klare Lauge ab, extrahirt den
Bodensatz nochmals mit kochendem Wasser, dampft die Lauge in dem Kessel
bis zu 1,16 spec. Gew. ein, lässt sie im bedeckten Kessel abkühlen und be-
wahrt sie in einem luftdicht schliessenden Gefäss auf. Zur Darstellung von
Schwefelnatrium theilt man eine gewisse Menge Aetznatronlauge in zwei
gleiche Theile, sättigt den einen Theil vollständig mit Schwefelwasserstoffgas
und mischt den andern Theil hinzu, wo sich dann Einfach-Schwefelnatrium
bildet, welches den Titer weniger leicht verliert, als das höhere.
3) Cyankalium (S. 114). Es genügt das zum Vergolden,
zu photographischen Zwecken etc. angewandte Cyankalium des
Handels, welches cyansaures Kali, Aetzkali, kohlensaures Kali
und Ammoniak, zuweilen auch schwefelsaures Kali, Chlorkalium
und Schwefelkalium enthalten kann.
Cyankalium.
4) Chlornatrium (S. 134). Dasselbe wird entweder im
gewöhnlichen oder gereinigten Zustande (S. 135) bei der Gay-
Lussac’schen Silberprobe angewandt.
Chlornatrium.
5) Chlorbarium, Ba Cl + 2 H mit 56,1 Ba, 29,1 Cl und
14,8 H. Das Chlorbarium des Handels dient zur Bestimmung
der Schwefelsäure. Ein Gehalt an Aetzbaryt schadet nicht.
Chlorbarium.
6) Jodkalium, KJ mit 23,4 K und 76,6 J, darf beim Ein-
tragen einer Probe in verdünnte Schwefelsäure diese nicht
bräunen oder zugesetzten Stärkekleister (§. 69) nicht bläuen,
indem sonst aus anwesendem jodsauren Kali Jod frei geworden
ist. Man löst gewöhnlich in Jodkalium reines, keinen fixen
Rückstand beim Erhitzen hinterlassendes Jod auf und benutzt
dann die oxydirende Wirkung des Jods (z. B. bei arseniger Säure,
§. 192, 3), oder man treibt durch Oxydationsmittel (Chlor etc.)
Jod aus dem Jodkalium aus, welches erstere im freien Zustande
Stärkekleister bläut (§. 69, 2).
Jodkalium.
7) Unterschwefligsaures Natron (S. 139) zur Fällung
von Schwefelmetallen (z. B. Quecksilber) und zur volumetrischen
Bestimmung des Eisens.
Unterschwef-
ligs. Natron.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/181>, abgerufen am 23.11.2024.
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