Probirgut nicht auch andere Stoffe sich befinden, welche mit dem Silber eine Verbindung eingehen.
3) Enthält silberhaltiger Bleiglanz keine anderen Silbererze beigemengt, so kann man bei Fluthaftern, welche aus einem Bleiglanzschlieg mit bekanntem Blei- und Silbergehalt erfolgt sind, den Bleigehalt der After ihrem Silbergehalt proportional berechnen, der sich hinreichend genau bestimmen lässt. Enthielt z. B. der Bleiglanzschlieg 60 Pfd. Blei und 10 Pfdthl. Silber im Centner, der zugehörige After aber 0,1 Pfdthl. Silber, so ergiebt sich der Bleigehalt des letzteren zu
[Formel 1]
= 0,6 Pfd.
II. Abschnitt. Oxydirte Erze und Producte.
Theorie.
§. 81. Allgemeines. Die hierher gehörenden Substanzen be- dürfen entweder nur eines reducirenden oder eines gleichzeitigen solvirenden Schmelzens unter einer Kochsalzdecke oder bei einem Gehalt an Schwefel, Arsen, Schwefelsäure oder Arsensäure eines Zusatzes von Eisen. Als Reductionsmittel verwendet man schwar- zen Fluss oder Potasche und Mehl (S. 113), denen man noch 5--10 % Kohlenstaub oder entsprechend Mehl (30--35 %) zu- setzt. Neben dem kohlensauren Kali für saure, dienen für basische Substanzen Glas und Borax als Auflösungsmittel, letz- terer auch bei kieselerdereichen strengflüssigen Substanzen als Flussmittel. Je nach der Reichhaltigkeit und Strengflüssigkeit der Probesubstanz bedarfs zum Schmelzen kürzerer oder längerer Zeit, sowie niederer oder höherer Temperatur.
In der Bleiverbindung enthaltene leicht reducirbare fremde Metalloxyde (Antimon-, Kupfer-, Wismuth-, Zinnoxyd etc.) geben ein unreines Blei, welches häufig nur auf nassem Wege gereinigt werden kann. Ein Antimon- und Kupfergehalt lassen sich auf die S. 164 angegebene Weise beseitigen.
Schmelz- methoden.
§. 82. Schmelzmethoden. Nach den im vorigen §. ausge- sprochenen Grundsätzen können für oxydirte Substanzen nach- stehende Schmelzmethoden in Anwendung kommen:
Reducir. Schmelzen.
1) Reducirendes Schmelzen mit schwarzem Fluss.
Schwefelfreie Bleiglätte, Mennige, schwefelfreier
I. Blei. Proben für oxydirte Subst.
Probirgut nicht auch andere Stoffe sich befinden, welche mit dem Silber eine Verbindung eingehen.
3) Enthält silberhaltiger Bleiglanz keine anderen Silbererze beigemengt, so kann man bei Fluthaftern, welche aus einem Bleiglanzschlieg mit bekanntem Blei- und Silbergehalt erfolgt sind, den Bleigehalt der After ihrem Silbergehalt proportional berechnen, der sich hinreichend genau bestimmen lässt. Enthielt z. B. der Bleiglanzschlieg 60 Pfd. Blei und 10 Pfdthl. Silber im Centner, der zugehörige After aber 0,1 Pfdthl. Silber, so ergiebt sich der Bleigehalt des letzteren zu
[Formel 1]
= 0,6 Pfd.
II. Abschnitt. Oxydirte Erze und Producte.
Theorie.
§. 81. Allgemeines. Die hierher gehörenden Substanzen be- dürfen entweder nur eines reducirenden oder eines gleichzeitigen solvirenden Schmelzens unter einer Kochsalzdecke oder bei einem Gehalt an Schwefel, Arsen, Schwefelsäure oder Arsensäure eines Zusatzes von Eisen. Als Reductionsmittel verwendet man schwar- zen Fluss oder Potasche und Mehl (S. 113), denen man noch 5—10 % Kohlenstaub oder entsprechend Mehl (30—35 %) zu- setzt. Neben dem kohlensauren Kali für saure, dienen für basische Substanzen Glas und Borax als Auflösungsmittel, letz- terer auch bei kieselerdereichen strengflüssigen Substanzen als Flussmittel. Je nach der Reichhaltigkeit und Strengflüssigkeit der Probesubstanz bedarfs zum Schmelzen kürzerer oder längerer Zeit, sowie niederer oder höherer Temperatur.
In der Bleiverbindung enthaltene leicht reducirbare fremde Metalloxyde (Antimon-, Kupfer-, Wismuth-, Zinnoxyd etc.) geben ein unreines Blei, welches häufig nur auf nassem Wege gereinigt werden kann. Ein Antimon- und Kupfergehalt lassen sich auf die S. 164 angegebene Weise beseitigen.
Schmelz- methoden.
§. 82. Schmelzmethoden. Nach den im vorigen §. ausge- sprochenen Grundsätzen können für oxydirte Substanzen nach- stehende Schmelzmethoden in Anwendung kommen:
Reducir. Schmelzen.
1) Reducirendes Schmelzen mit schwarzem Fluss.
Schwefelfreie Bleiglätte, Mennige, schwefelfreier
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I. Blei. Proben für oxydirte Subst.
Probirgut nicht auch andere Stoffe sich befinden, welche mit
dem Silber eine Verbindung eingehen.
3) Enthält silberhaltiger Bleiglanz keine anderen Silbererze
beigemengt, so kann man bei Fluthaftern, welche aus einem
Bleiglanzschlieg mit bekanntem Blei- und Silbergehalt erfolgt
sind, den Bleigehalt der After ihrem Silbergehalt proportional
berechnen, der sich hinreichend genau bestimmen lässt. Enthielt
z. B. der Bleiglanzschlieg 60 Pfd. Blei und 10 Pfdthl. Silber im
Centner, der zugehörige After aber 0,1 Pfdthl. Silber, so ergiebt
sich der Bleigehalt des letzteren zu [FORMEL] = 0,6 Pfd.
II. Abschnitt.
Oxydirte Erze und Producte.
§. 81. Allgemeines. Die hierher gehörenden Substanzen be-
dürfen entweder nur eines reducirenden oder eines gleichzeitigen
solvirenden Schmelzens unter einer Kochsalzdecke oder bei einem
Gehalt an Schwefel, Arsen, Schwefelsäure oder Arsensäure eines
Zusatzes von Eisen. Als Reductionsmittel verwendet man schwar-
zen Fluss oder Potasche und Mehl (S. 113), denen man noch
5—10 % Kohlenstaub oder entsprechend Mehl (30—35 %) zu-
setzt. Neben dem kohlensauren Kali für saure, dienen für
basische Substanzen Glas und Borax als Auflösungsmittel, letz-
terer auch bei kieselerdereichen strengflüssigen Substanzen als
Flussmittel. Je nach der Reichhaltigkeit und Strengflüssigkeit
der Probesubstanz bedarfs zum Schmelzen kürzerer oder längerer
Zeit, sowie niederer oder höherer Temperatur.
In der Bleiverbindung enthaltene leicht reducirbare fremde
Metalloxyde (Antimon-, Kupfer-, Wismuth-, Zinnoxyd etc.) geben
ein unreines Blei, welches häufig nur auf nassem Wege gereinigt
werden kann. Ein Antimon- und Kupfergehalt lassen sich auf
die S. 164 angegebene Weise beseitigen.
§. 82. Schmelzmethoden. Nach den im vorigen §. ausge-
sprochenen Grundsätzen können für oxydirte Substanzen nach-
stehende Schmelzmethoden in Anwendung kommen:
1) Reducirendes Schmelzen mit schwarzem Fluss.
Schwefelfreie Bleiglätte, Mennige, schwefelfreier
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/204>, abgerufen am 27.11.2024.
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