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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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V. Gold. Legirungen.
[Tabelle]
Bleibe-
schickung.

b) mit goldfreiem Blei. Die beim Abtreiben anzu-
wendende Bleimenge darf eine gewisse Grenze nicht übersteigen,
weil sonst der Verlust an edlen Metallen zunimmt. Da Kupfer
eine grössere Verwandtschaft zum Gold besitzt, als Silber, und
weniger leicht auf der Capelle aus seiner Verbindung mit Gold,
als mit Silber in die Capelle übergeführt wird, so bedarf es
bei Legirungen von Gold mit Silber und Kupfer einer doppelt
so grossen Bleimenge, als bei Legirungen von Gold mit Silber,
weshalb man das Goldprobirgewicht gewöhnlich halb so gross
nimmt, als das Silberprobirgewicht. Weniger, als beim Silber,
ist von Einfluss, ob man eine Bleischwere mehr oder weniger
hat, wenn man nur den Gehalt einigermassen beachtet und
das feinere Gold nicht mit eben so viel Blei abtreibt, als das ge-
ringhaltige, wo dann Goldverluste um so mehr zu erwarten sind,
als das Gold schon zum Treiben und mehr noch zum Abblicken
eine viel grössere Hitze nöthig hat. Die anzuwendenden Blei-
schweren sind in folgender Tabelle zusammengestellt:


V. Gold. Legirungen.
[Tabelle]
Bleibe-
schickung.

b) mit goldfreiem Blei. Die beim Abtreiben anzu-
wendende Bleimenge darf eine gewisse Grenze nicht übersteigen,
weil sonst der Verlust an edlen Metallen zunimmt. Da Kupfer
eine grössere Verwandtschaft zum Gold besitzt, als Silber, und
weniger leicht auf der Capelle aus seiner Verbindung mit Gold,
als mit Silber in die Capelle übergeführt wird, so bedarf es
bei Legirungen von Gold mit Silber und Kupfer einer doppelt
so grossen Bleimenge, als bei Legirungen von Gold mit Silber,
weshalb man das Goldprobirgewicht gewöhnlich halb so gross
nimmt, als das Silberprobirgewicht. Weniger, als beim Silber,
ist von Einfluss, ob man eine Bleischwere mehr oder weniger
hat, wenn man nur den Gehalt einigermassen beachtet und
das feinere Gold nicht mit eben so viel Blei abtreibt, als das ge-
ringhaltige, wo dann Goldverluste um so mehr zu erwarten sind,
als das Gold schon zum Treiben und mehr noch zum Abblicken
eine viel grössere Hitze nöthig hat. Die anzuwendenden Blei-
schweren sind in folgender Tabelle zusammengestellt:


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[306/0344] V. Gold. Legirungen. b) mit goldfreiem Blei. Die beim Abtreiben anzu- wendende Bleimenge darf eine gewisse Grenze nicht übersteigen, weil sonst der Verlust an edlen Metallen zunimmt. Da Kupfer eine grössere Verwandtschaft zum Gold besitzt, als Silber, und weniger leicht auf der Capelle aus seiner Verbindung mit Gold, als mit Silber in die Capelle übergeführt wird, so bedarf es bei Legirungen von Gold mit Silber und Kupfer einer doppelt so grossen Bleimenge, als bei Legirungen von Gold mit Silber, weshalb man das Goldprobirgewicht gewöhnlich halb so gross nimmt, als das Silberprobirgewicht. Weniger, als beim Silber, ist von Einfluss, ob man eine Bleischwere mehr oder weniger hat, wenn man nur den Gehalt einigermassen beachtet und das feinere Gold nicht mit eben so viel Blei abtreibt, als das ge- ringhaltige, wo dann Goldverluste um so mehr zu erwarten sind, als das Gold schon zum Treiben und mehr noch zum Abblicken eine viel grössere Hitze nöthig hat. Die anzuwendenden Blei- schweren sind in folgender Tabelle zusammengestellt:

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/344>, abgerufen am 23.11.2024.