Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

Bild:
<< vorherige Seite

VII. Eisen. Trockne Proben.
moisit 2 Fe3 Si + Al6 Si + 12 H mit 49 Fe, Eisengranat
Fe3 Si + Al Si mit 18--31 Fe, Nontronit Fe Si2 + 6 H mit
21--26 Fe etc.


Eisen-
schlacken.

2) Eisenhaltige Schlacken vom Frischen und
Schweissen des Eisens und Stahls
, Eisensilicate mit mehr
oder weniger eingemengtem Eisenoxyduloxyd, je nachdem die
Schlacken roher (Fe3 Si mit 70 Fe) oder gaarer sind (z. B.
6 Fe3 Si + Fe9 Fe).


Geschwefelte
Eisenverbin-
dungen.

3) Eisenschwefelungen, als Schwefelkies Fe mit 46
--49 Fe, Magnetkies Fe6 Fe mit 60,8 Fe, Arsenkies Fe +
Fe As mit 33,5 Fe, Leche etc. kommen seltener zur doki-
mastischen Untersuchung und bedürfen dann einer vorherigen
vollständigen Abröstung.



1. Kapitel.
Trockne Eisenproben.

Zweck der
Proben.

§. 145. Allgemeines. Die trocknen Eisenproben können
bezwecken:

1) Die Ermittelung des aus einem Erze etc. ausbringbaren
Roheisengehaltes, um danach den Ankaufspreis zu normiren, den
Durchschnittsgehalt der Beschickung zu bestimmen oder zu con-
troliren (Möllerprobe) u. dergl. m.

Die physikalischen Eigenschaften des Roheisenkönigs (Farbe,
Bruchansehn, Geschmeidigkeit etc.) lassen häufig auf die An-
wendbarkeit des Roheisens in der Technik schliessen; vollstän-
dige Kenntniss über die Brauchbarkeit eines Eisenerzes für
einen bestimmten Zweck erhält man jedoch meist nur durch die
Analyse desselben oder des daraus ausgebrachten Roheisenkö-
nigs, z. B. über den Gehalt an Schwefel, Phosphor, Arsen etc.

2) Die Ermittlung der Zuschläge der Qualität und Quanti-
tät nach, welche zur Verschlackung der erdigen Bestandtheile
im Erze und zum vollständigsten Roheisenausbringen erforderlich
sind oder die Ermittlung des Verhaltens neuer Erze oder der
Asche eines neuen Brennmaterials bei deren Zusatz zur be-
stehenden Beschickung (Beschickungsproben).


Beschickung
der Erze.

Um einen vorliegenden Eisenstein richtig beschicken zu
können, bedarfs der Kenntniss von der Schlackenbildung (S. 22)

VII. Eisen. Trockne Proben.
moisit 2 Fe3 Si + Al6 Si + 12 H mit 49 Fe, Eisengranat
Fe3 Si + Al Si mit 18—31 Fe, Nontronit Fe Si2 + 6 H mit
21—26 Fe etc.


Eisen-
schlacken.

2) Eisenhaltige Schlacken vom Frischen und
Schweissen des Eisens und Stahls
, Eisensilicate mit mehr
oder weniger eingemengtem Eisenoxyduloxyd, je nachdem die
Schlacken roher (Fe3 Si mit 70 Fe) oder gaarer sind (z. B.
6 Fe3 Si + Fe9 Fe).


Geschwefelte
Eisenverbin-
dungen.

3) Eisenschwefelungen, als Schwefelkies Fe mit 46
—49 Fe, Magnetkies Fe6 Fe mit 60,8 Fe, Arsenkies Fe +
Fe As mit 33,5 Fe, Leche etc. kommen seltener zur doki-
mastischen Untersuchung und bedürfen dann einer vorherigen
vollständigen Abröstung.



1. Kapitel.
Trockne Eisenproben.

Zweck der
Proben.

§. 145. Allgemeines. Die trocknen Eisenproben können
bezwecken:

1) Die Ermittelung des aus einem Erze etc. ausbringbaren
Roheisengehaltes, um danach den Ankaufspreis zu normiren, den
Durchschnittsgehalt der Beschickung zu bestimmen oder zu con-
troliren (Möllerprobe) u. dergl. m.

Die physikalischen Eigenschaften des Roheisenkönigs (Farbe,
Bruchansehn, Geschmeidigkeit etc.) lassen häufig auf die An-
wendbarkeit des Roheisens in der Technik schliessen; vollstän-
dige Kenntniss über die Brauchbarkeit eines Eisenerzes für
einen bestimmten Zweck erhält man jedoch meist nur durch die
Analyse desselben oder des daraus ausgebrachten Roheisenkö-
nigs, z. B. über den Gehalt an Schwefel, Phosphor, Arsen etc.

2) Die Ermittlung der Zuschläge der Qualität und Quanti-
tät nach, welche zur Verschlackung der erdigen Bestandtheile
im Erze und zum vollständigsten Roheisenausbringen erforderlich
sind oder die Ermittlung des Verhaltens neuer Erze oder der
Asche eines neuen Brennmaterials bei deren Zusatz zur be-
stehenden Beschickung (Beschickungsproben).


Beschickung
der Erze.

Um einen vorliegenden Eisenstein richtig beschicken zu
können, bedarfs der Kenntniss von der Schlackenbildung (S. 22)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0366" n="328"/><fw place="top" type="header">VII. <hi rendition="#g">Eisen</hi>. Trockne Proben.</fw><lb/><hi rendition="#g">moisit</hi> 2 Fe<hi rendition="#sup">3</hi> Si + Al<hi rendition="#sup">6</hi> Si + 12 H mit 49 Fe, <hi rendition="#g">Eisengranat</hi><lb/>
Fe<hi rendition="#sup">3</hi> Si + Al Si mit 18&#x2014;31 Fe, <hi rendition="#g">Nontronit</hi> Fe Si<hi rendition="#sup">2</hi> + 6 H mit<lb/>
21&#x2014;26 Fe etc.</p><lb/>
          <note place="left">Eisen-<lb/>
schlacken.</note>
          <p>2) <hi rendition="#g">Eisenhaltige Schlacken vom Frischen und<lb/>
Schweissen des Eisens und Stahls</hi>, Eisensilicate mit mehr<lb/>
oder weniger eingemengtem Eisenoxyduloxyd, je nachdem die<lb/>
Schlacken roher (Fe<hi rendition="#sup">3</hi> Si mit 70 Fe) oder gaarer sind (z. B.<lb/>
6 Fe<hi rendition="#sup">3</hi> Si + Fe<hi rendition="#sup">9</hi> Fe).</p><lb/>
          <note place="left">Geschwefelte<lb/>
Eisenverbin-<lb/>
dungen.</note>
          <p>3) <hi rendition="#g">Eisenschwefelungen</hi>, als <hi rendition="#g">Schwefelkies</hi> Fe mit 46<lb/>
&#x2014;49 Fe, <hi rendition="#g">Magnetkies</hi> Fe<hi rendition="#sup">6</hi> Fe mit 60,8 Fe, <hi rendition="#g">Arsenkies</hi> Fe +<lb/>
Fe As mit 33,5 Fe, <hi rendition="#g">Leche</hi> etc. kommen seltener zur doki-<lb/>
mastischen Untersuchung und bedürfen dann einer vorherigen<lb/>
vollständigen Abröstung.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">1. Kapitel</hi>.<lb/>
Trockne Eisenproben.</head><lb/>
            <note place="left">Zweck der<lb/>
Proben.</note>
            <p><hi rendition="#b">§. 145. Allgemeines</hi>. Die trocknen Eisenproben können<lb/>
bezwecken:</p><lb/>
            <p>1) Die Ermittelung des aus einem Erze etc. ausbringbaren<lb/>
Roheisengehaltes, um danach den Ankaufspreis zu normiren, den<lb/>
Durchschnittsgehalt der Beschickung zu bestimmen oder zu con-<lb/>
troliren (Möllerprobe) u. dergl. m.</p><lb/>
            <p>Die physikalischen Eigenschaften des Roheisenkönigs (Farbe,<lb/>
Bruchansehn, Geschmeidigkeit etc.) lassen häufig auf die An-<lb/>
wendbarkeit des Roheisens in der Technik schliessen; vollstän-<lb/>
dige Kenntniss über die Brauchbarkeit eines Eisenerzes für<lb/>
einen bestimmten Zweck erhält man jedoch meist nur durch die<lb/>
Analyse desselben oder des daraus ausgebrachten Roheisenkö-<lb/>
nigs, z. B. über den Gehalt an Schwefel, Phosphor, Arsen etc.</p><lb/>
            <p>2) Die Ermittlung der Zuschläge der Qualität und Quanti-<lb/>
tät nach, welche zur Verschlackung der erdigen Bestandtheile<lb/>
im Erze und zum vollständigsten Roheisenausbringen erforderlich<lb/>
sind oder die Ermittlung des Verhaltens neuer Erze oder der<lb/>
Asche eines neuen Brennmaterials bei deren Zusatz zur be-<lb/>
stehenden Beschickung (Beschickungsproben).</p><lb/>
            <note place="left">Beschickung<lb/>
der Erze.</note>
            <p>Um einen vorliegenden Eisenstein richtig beschicken zu<lb/>
können, bedarfs der Kenntniss von der Schlackenbildung (S. 22)<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[328/0366] VII. Eisen. Trockne Proben. moisit 2 Fe3 Si + Al6 Si + 12 H mit 49 Fe, Eisengranat Fe3 Si + Al Si mit 18—31 Fe, Nontronit Fe Si2 + 6 H mit 21—26 Fe etc. 2) Eisenhaltige Schlacken vom Frischen und Schweissen des Eisens und Stahls, Eisensilicate mit mehr oder weniger eingemengtem Eisenoxyduloxyd, je nachdem die Schlacken roher (Fe3 Si mit 70 Fe) oder gaarer sind (z. B. 6 Fe3 Si + Fe9 Fe). 3) Eisenschwefelungen, als Schwefelkies Fe mit 46 —49 Fe, Magnetkies Fe6 Fe mit 60,8 Fe, Arsenkies Fe + Fe As mit 33,5 Fe, Leche etc. kommen seltener zur doki- mastischen Untersuchung und bedürfen dann einer vorherigen vollständigen Abröstung. 1. Kapitel. Trockne Eisenproben. §. 145. Allgemeines. Die trocknen Eisenproben können bezwecken: 1) Die Ermittelung des aus einem Erze etc. ausbringbaren Roheisengehaltes, um danach den Ankaufspreis zu normiren, den Durchschnittsgehalt der Beschickung zu bestimmen oder zu con- troliren (Möllerprobe) u. dergl. m. Die physikalischen Eigenschaften des Roheisenkönigs (Farbe, Bruchansehn, Geschmeidigkeit etc.) lassen häufig auf die An- wendbarkeit des Roheisens in der Technik schliessen; vollstän- dige Kenntniss über die Brauchbarkeit eines Eisenerzes für einen bestimmten Zweck erhält man jedoch meist nur durch die Analyse desselben oder des daraus ausgebrachten Roheisenkö- nigs, z. B. über den Gehalt an Schwefel, Phosphor, Arsen etc. 2) Die Ermittlung der Zuschläge der Qualität und Quanti- tät nach, welche zur Verschlackung der erdigen Bestandtheile im Erze und zum vollständigsten Roheisenausbringen erforderlich sind oder die Ermittlung des Verhaltens neuer Erze oder der Asche eines neuen Brennmaterials bei deren Zusatz zur be- stehenden Beschickung (Beschickungsproben). Um einen vorliegenden Eisenstein richtig beschicken zu können, bedarfs der Kenntniss von der Schlackenbildung (S. 22)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/366
Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/366>, abgerufen am 23.11.2024.