auch eintritt, wenn das Erz in zu kleinen Stücken angewandt worden. Tritt bei nicht gut verstrichenen Fugen am Deckel und zwischen oberem und unterem Tiegel Luft zum Erz, so findet eine Oxydation des Wismuths statt. Das aus dem Unter- satz genommene und verwogene Wismuth kann dann nach §. 174 auf fremde Metalle untersucht werden.
Schmelzprobe.
2) Schmelzprobe. Dieselbe, auf die unter B. angegebene Weise ausgeführt, giebt genauere Resultate, als die Saigerprobe und gestattet die gleichzeitige Mitbestimmung eines an Schwefel oder Sauerstoff gebundenen Wismuthgehaltes.
B. Proben für geschwefelte oder oxydirte Wismuthverbindungen.
Probir- methoden.
Die hierher gehörigen Proben eignen sich für alle Sub- stanzen, in denen Wismuth gediegen, oxydirt, an Tellur ge- bunden, geschwefelt oder in allen diesen Zuständen zusammen vorkommt. Ein erfolgendes unreines Wismuthkorn muss auf nassem Wege weiter behandelt werden. Die besten Resultate giebt eine nach Art der Plattner'schen Löthrohrprobe aus- geführte Wismuthprobe.
Verfahren.
1) Probe mit schwarzem Fluss. Diese wird ähnlich wie eine Harzer Bleiprobe (S. 152) ausgeführt, indem man 1 Probircentner Erz in einer Bleitute mit dem 2--3fachen Pot- asche und Mehl und 50--100 % Boraxglas mengt, das Ganze mit einer starken Kochsalzdecke versieht und wie bei einer Bleiprobe behandelt, nur eine etwas geringere Hitze giebt, weil Wismuth leichter schmilzt und flüchtiger als Blei ist. Damit eine recht leichtflüssige Schlacke entsteht, giebt man einen bedeutenden Boraxzusatz.
Diese Probe leidet an denselben Mängeln, wie die Harzer Potaschenprobe (S. 154), aber auch eine Röstreductionsprobe mit Potasche und einem grösseren Mehlzusatz giebt zu wenig Wismuth.
Zur Joachimsthaler Schmelzhütte wurden früher die Wis- muthproben wie die Bleiproben ausgeführt, gaben aber, nament- lich bei sehr armen Erzen, sehr differirende Resultate, was J. Wagner veranlasste, nachstehende bessere Methode einzuführen:
1 Probirctr. feingeriebenes Erz wird mit 40 Pfd. Soda und 25 Pfd. Eisendrehspänen bei einer Kochsalzdecke geschmolzen. Man erhält höhere und wenig differirende Wismuthgehalte und die Proben mit Soda sind wohlfeiler, als die mit schwarzem Fluss.
XI. Wismuth. Trockne Proben.
auch eintritt, wenn das Erz in zu kleinen Stücken angewandt worden. Tritt bei nicht gut verstrichenen Fugen am Deckel und zwischen oberem und unterem Tiegel Luft zum Erz, so findet eine Oxydation des Wismuths statt. Das aus dem Unter- satz genommene und verwogene Wismuth kann dann nach §. 174 auf fremde Metalle untersucht werden.
Schmelzprobe.
2) Schmelzprobe. Dieselbe, auf die unter B. angegebene Weise ausgeführt, giebt genauere Resultate, als die Saigerprobe und gestattet die gleichzeitige Mitbestimmung eines an Schwefel oder Sauerstoff gebundenen Wismuthgehaltes.
B. Proben für geschwefelte oder oxydirte Wismuthverbindungen.
Probir- methoden.
Die hierher gehörigen Proben eignen sich für alle Sub- stanzen, in denen Wismuth gediegen, oxydirt, an Tellur ge- bunden, geschwefelt oder in allen diesen Zuständen zusammen vorkommt. Ein erfolgendes unreines Wismuthkorn muss auf nassem Wege weiter behandelt werden. Die besten Resultate giebt eine nach Art der Plattner’schen Löthrohrprobe aus- geführte Wismuthprobe.
Verfahren.
1) Probe mit schwarzem Fluss. Diese wird ähnlich wie eine Harzer Bleiprobe (S. 152) ausgeführt, indem man 1 Probircentner Erz in einer Bleitute mit dem 2—3fachen Pot- asche und Mehl und 50—100 % Boraxglas mengt, das Ganze mit einer starken Kochsalzdecke versieht und wie bei einer Bleiprobe behandelt, nur eine etwas geringere Hitze giebt, weil Wismuth leichter schmilzt und flüchtiger als Blei ist. Damit eine recht leichtflüssige Schlacke entsteht, giebt man einen bedeutenden Boraxzusatz.
Diese Probe leidet an denselben Mängeln, wie die Harzer Potaschenprobe (S. 154), aber auch eine Röstreductionsprobe mit Potasche und einem grösseren Mehlzusatz giebt zu wenig Wismuth.
Zur Joachimsthaler Schmelzhütte wurden früher die Wis- muthproben wie die Bleiproben ausgeführt, gaben aber, nament- lich bei sehr armen Erzen, sehr differirende Resultate, was J. Wagner veranlasste, nachstehende bessere Methode einzuführen:
1 Probirctr. feingeriebenes Erz wird mit 40 Pfd. Soda und 25 Pfd. Eisendrehspänen bei einer Kochsalzdecke geschmolzen. Man erhält höhere und wenig differirende Wismuthgehalte und die Proben mit Soda sind wohlfeiler, als die mit schwarzem Fluss.
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XI. Wismuth. Trockne Proben.
auch eintritt, wenn das Erz in zu kleinen Stücken angewandt
worden. Tritt bei nicht gut verstrichenen Fugen am Deckel
und zwischen oberem und unterem Tiegel Luft zum Erz, so
findet eine Oxydation des Wismuths statt. Das aus dem Unter-
satz genommene und verwogene Wismuth kann dann nach §. 174
auf fremde Metalle untersucht werden.
2) Schmelzprobe. Dieselbe, auf die unter B. angegebene
Weise ausgeführt, giebt genauere Resultate, als die Saigerprobe
und gestattet die gleichzeitige Mitbestimmung eines an Schwefel
oder Sauerstoff gebundenen Wismuthgehaltes.
B. Proben für geschwefelte oder oxydirte Wismuthverbindungen.
Die hierher gehörigen Proben eignen sich für alle Sub-
stanzen, in denen Wismuth gediegen, oxydirt, an Tellur ge-
bunden, geschwefelt oder in allen diesen Zuständen zusammen
vorkommt. Ein erfolgendes unreines Wismuthkorn muss auf
nassem Wege weiter behandelt werden. Die besten Resultate
giebt eine nach Art der Plattner’schen Löthrohrprobe aus-
geführte Wismuthprobe.
1) Probe mit schwarzem Fluss. Diese wird ähnlich
wie eine Harzer Bleiprobe (S. 152) ausgeführt, indem man
1 Probircentner Erz in einer Bleitute mit dem 2—3fachen Pot-
asche und Mehl und 50—100 % Boraxglas mengt, das Ganze
mit einer starken Kochsalzdecke versieht und wie bei einer
Bleiprobe behandelt, nur eine etwas geringere Hitze giebt,
weil Wismuth leichter schmilzt und flüchtiger als Blei ist.
Damit eine recht leichtflüssige Schlacke entsteht, giebt man
einen bedeutenden Boraxzusatz.
Diese Probe leidet an denselben Mängeln, wie die Harzer
Potaschenprobe (S. 154), aber auch eine Röstreductionsprobe
mit Potasche und einem grösseren Mehlzusatz giebt zu wenig
Wismuth.
Zur Joachimsthaler Schmelzhütte wurden früher die Wis-
muthproben wie die Bleiproben ausgeführt, gaben aber, nament-
lich bei sehr armen Erzen, sehr differirende Resultate, was
J. Wagner veranlasste, nachstehende bessere Methode einzuführen:
1 Probirctr. feingeriebenes Erz wird mit 40 Pfd. Soda und
25 Pfd. Eisendrehspänen bei einer Kochsalzdecke geschmolzen.
Man erhält höhere und wenig differirende Wismuthgehalte und die
Proben mit Soda sind wohlfeiler, als die mit schwarzem Fluss.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/430>, abgerufen am 23.11.2024.
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