Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.§. 202. Fikentscher's Probe. schukröhre h weggenommen. Sobald die Kohlensäureentwick-lung aufgehört hat, nimmt man d weg, saugt die Kohlensäure bei h aus und wiegt den Apparat wieder. §. 202. Verfahren von Fikentscher-Nolte. Die ursprüng-Theorie. Bei diesem Verfahren entweicht leicht etwas Chlorglas, ent- Am sichersten vermeidet man denselben nach dem Verfahren Diese Probe erfordert keinen besondern Apparat, sondernWerth der Man verfährt dabei in folgender Weise: 3 Grmm. fein-Verfahren. 1) Erdm. u. Marchand's Journ. Bd. 18. S. 160 u. 173. 2) Polyt. Centr. 1861. S. 684. B. u. h. Ztg. 1862. S. 108. 3) B. u. h. Ztg. 1859. S. 149; 1864. S. 374.
§. 202. Fikentscher’s Probe. schukröhre h weggenommen. Sobald die Kohlensäureentwick-lung aufgehört hat, nimmt man d weg, saugt die Kohlensäure bei h aus und wiegt den Apparat wieder. §. 202. Verfahren von Fikentscher-Nolte. Die ursprüng-Theorie. Bei diesem Verfahren entweicht leicht etwas Chlorglas, ent- Am sichersten vermeidet man denselben nach dem Verfahren Diese Probe erfordert keinen besondern Apparat, sondernWerth der Man verfährt dabei in folgender Weise: 3 Grmm. fein-Verfahren. 1) Erdm. u. Marchand’s Journ. Bd. 18. S. 160 u. 173. 2) Polyt. Centr. 1861. S. 684. B. u. h. Ztg. 1862. S. 108. 3) B. u. h. Ztg. 1859. S. 149; 1864. S. 374.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0467" n="429"/><fw place="top" type="header">§. 202. <hi rendition="#k">Fikentscher</hi>’s Probe.</fw><lb/> schukröhre <hi rendition="#i">h</hi> weggenommen. Sobald die Kohlensäureentwick-<lb/> lung aufgehört hat, nimmt man <hi rendition="#i">d</hi> weg, saugt die Kohlensäure<lb/> bei <hi rendition="#i">h</hi> aus und wiegt den Apparat wieder.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§. 202. Verfahren von <hi rendition="#g">Fikentscher-Nolte</hi>.</hi> Die ursprüng-<note place="right">Theorie.</note><lb/> liche Methode von <hi rendition="#k">Fikentscher</hi> <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#k">Erdm</hi>. u. <hi rendition="#k">Marchand</hi>’s Journ. Bd. 18. S. 160 u. 173.</note> besteht darin, mittelst Salz-<lb/> säure aus Braunstein Chlor zu entwickeln, dieses unter Bildung<lb/> von Kupferchlorür an Kupfer zu binden und aus dem Kupfer-<lb/> verlust den Gehalt an Mangansuperoxyd zu berechnen. Nach<lb/> der Formel Mn + 2 Cl H + 2 Cu = Mn Cl + Cu<hi rendition="#sup">2</hi> Cl + 2 H ent-<lb/> sprechen 2 Aeq. aufgelöstes Kupfer (63,36) 1 Aeq. Mangansuper-<lb/> oxyd (43,57).</p><lb/> <p>Bei diesem Verfahren entweicht leicht etwas Chlorglas, ent-<lb/> zieht sich der Einwirkung aufs Kupfer und man findet den<lb/> Gehalt an Mangansuperoxyd zu gering. <hi rendition="#k">Quadrat</hi><note place="foot" n="2)">Polyt. Centr. 1861. S. 684. B. u. h. Ztg. 1862. S. 108.</note> sucht dem<lb/> Chlorverluste dadurch entgegen zu wirken, dass die obige<lb/> Reaction in einem zugestöpselten Kolben vorgenommen wird.</p><lb/> <p>Am sichersten vermeidet man denselben nach dem Verfahren<lb/> von <hi rendition="#k">Nolte</hi><note place="foot" n="3)">B. u. h. Ztg. 1859. S. 149; 1864. S. 374.</note>, indem man das entwickelte Chlor an Eisenchlorür<lb/> bindet (Mn + 2 Fe Cl + 2 H Cl = Mn Cl + Fe<hi rendition="#sup">2</hi> Cl<hi rendition="#sup">3</hi> + 2 H) und<lb/> das gebildete Eisenchlorid (wie bei der <hi rendition="#k">Fuchs</hi>’schen Eisenprobe<lb/> S. 351) durch Kupfer unter Bildung von Eisen- und Kupfer-<lb/> chlorür zerlegt (Fe<hi rendition="#sup">2</hi> Cl<hi rendition="#sup">3</hi> + 2 Cu = 2 Fe Cl + Cu<hi rendition="#sup">2</hi> Cl). Es ent-<lb/> sprechen dann ebenfalls wieder 2 Aeq. durch Chlor aufgelösten<lb/> Kupfers 1 Aeq. Mangansuperoxyd.</p><lb/> <p>Diese Probe erfordert keinen besondern Apparat, sondern<note place="right">Werth der<lb/> Probe.</note><lb/> nur einen Glaskolben und lässt sich leicht ausführen, verlangt<lb/> längere Zeit, als die <hi rendition="#k">Fresenius-Will</hi>’sche Probe, ohne dass ein<lb/> Gehalt des Erzes an kohlensauren Erden influirt; dagegen muss<lb/> ein Eisengehalt durch eine Gegenprobe besonders bestimmt und<lb/> sein Einfluss auf das Proberesultat in Anrechnung gebracht<lb/> werden.</p><lb/> <p>Man verfährt dabei in folgender Weise: 3 Grmm. fein-<note place="right">Verfahren.</note><lb/> gepulverter, bei 100° C. getrockneter Braunstein, etwa 23 Grmm.<lb/> eisenoxydfreier Eisenvitriol (S. 139) und 10 — 14 Grmm. genau<lb/> gewogene blanke zusammengebogene Kupferblechstreifen werden<lb/> in einem Digerirglase bis zur Hälfte des letzteren mit reiner<lb/> Salzsäure übergossen, der Kolben mittelst eines Korks mit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [429/0467]
§. 202. Fikentscher’s Probe.
schukröhre h weggenommen. Sobald die Kohlensäureentwick-
lung aufgehört hat, nimmt man d weg, saugt die Kohlensäure
bei h aus und wiegt den Apparat wieder.
§. 202. Verfahren von Fikentscher-Nolte. Die ursprüng-
liche Methode von Fikentscher 1) besteht darin, mittelst Salz-
säure aus Braunstein Chlor zu entwickeln, dieses unter Bildung
von Kupferchlorür an Kupfer zu binden und aus dem Kupfer-
verlust den Gehalt an Mangansuperoxyd zu berechnen. Nach
der Formel Mn + 2 Cl H + 2 Cu = Mn Cl + Cu2 Cl + 2 H ent-
sprechen 2 Aeq. aufgelöstes Kupfer (63,36) 1 Aeq. Mangansuper-
oxyd (43,57).
Theorie.
Bei diesem Verfahren entweicht leicht etwas Chlorglas, ent-
zieht sich der Einwirkung aufs Kupfer und man findet den
Gehalt an Mangansuperoxyd zu gering. Quadrat 2) sucht dem
Chlorverluste dadurch entgegen zu wirken, dass die obige
Reaction in einem zugestöpselten Kolben vorgenommen wird.
Am sichersten vermeidet man denselben nach dem Verfahren
von Nolte 3), indem man das entwickelte Chlor an Eisenchlorür
bindet (Mn + 2 Fe Cl + 2 H Cl = Mn Cl + Fe2 Cl3 + 2 H) und
das gebildete Eisenchlorid (wie bei der Fuchs’schen Eisenprobe
S. 351) durch Kupfer unter Bildung von Eisen- und Kupfer-
chlorür zerlegt (Fe2 Cl3 + 2 Cu = 2 Fe Cl + Cu2 Cl). Es ent-
sprechen dann ebenfalls wieder 2 Aeq. durch Chlor aufgelösten
Kupfers 1 Aeq. Mangansuperoxyd.
Diese Probe erfordert keinen besondern Apparat, sondern
nur einen Glaskolben und lässt sich leicht ausführen, verlangt
längere Zeit, als die Fresenius-Will’sche Probe, ohne dass ein
Gehalt des Erzes an kohlensauren Erden influirt; dagegen muss
ein Eisengehalt durch eine Gegenprobe besonders bestimmt und
sein Einfluss auf das Proberesultat in Anrechnung gebracht
werden.
Werth der
Probe.
Man verfährt dabei in folgender Weise: 3 Grmm. fein-
gepulverter, bei 100° C. getrockneter Braunstein, etwa 23 Grmm.
eisenoxydfreier Eisenvitriol (S. 139) und 10 — 14 Grmm. genau
gewogene blanke zusammengebogene Kupferblechstreifen werden
in einem Digerirglase bis zur Hälfte des letzteren mit reiner
Salzsäure übergossen, der Kolben mittelst eines Korks mit
Verfahren.
1) Erdm. u. Marchand’s Journ. Bd. 18. S. 160 u. 173.
2) Polyt. Centr. 1861. S. 684. B. u. h. Ztg. 1862. S. 108.
3) B. u. h. Ztg. 1859. S. 149; 1864. S. 374.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |