Die älteren Freiberger Probiröfen1) waren unbeweg- liche Holzkohlenöfen und von den in der hierunter stehenden Quelle angegebenen Dimensionen.
Holzkohlen- öfen mit oder ohne Rost.
2) Holzkohlenöfen mit oder ohne Rost unter der Muffel. Wenngleich durch den Rost ein lebhafterer Zug und eine gleichmässigere Vertheilung der Hitze erreicht wird, so ver- sieht man grössere Probiröfen seltener damit, weil darin die Hitze leicht zu hoch steigt, es sei denn, dass besonders hohe Temperaturen hervorzubringen sind (z. B. für Smalteproben in Blau- farbenwerken). Dagegen erhalten kleinere Oefen, z. B. Münz- öfen, wohl einen Rost und einen Dom, um schneller die erfor- derliche Hitze zu erzeugen. Es befindet sich dann in dem Dom eine mit einer Thür verschliessbare Oeffnung zum Aufgeben der Kohlen, einige Zoll unter der Muffel der Rost und unter diesem ein Aschenfall.
Beispiele für solche Oefen ohne Rost sind bereits im Vor- hergehenden gegeben, ein kleiner Ofen mit Rost, wie er in Münzwerkstätten häufig für Silber- und Goldproben ange- troffen wird, hat folgende Einrichtung (Taf. I. Fig. 8, 9). a eiserne Ummantelung mit einem Thonfutter b. c Muffel. d Tragstäbe für das Muffelblatt g. e Roststäbe. f Eisenblech. h Muffelöffnung. i und k Zuglöcher. l Oeffnung, zum Rost führend. m Schieber. Man kann die Ofenmündung mit einem sich nach oben auf 0,095 M. Weite verjüngenden 0,7 M. hohen eisernen Dom ver- sehen, welcher unten an der Vorderseite die durch eine Thür zu verschliessende Aufgebeöffnung enthält. Es zieht der Ofen jedoch auch ohne Dom ganz gut.
Holzkohlen- öfen mit hönerner und eis. Muffel.
3) Holzkohlenöfen mit thönerner oder gusseiser- ner Muffel. Grössere Probiröfen haben stets Muffeln aus feuer- festem Thone, welche zur Verhütung des Springens am besten auf dem Muffelblatt isolirt stehen, so dass man auch beim Schad- haftwerden den einen Theil ohne den andern auswechseln kann (Taf. I. Fig. 1--9). Zur Hervorbringung von Zug in der Muffel versieht man dieselbe an ihren unteren Seitenwänden mit ob- longen Zuglöchern e und an der Hinterwand mit kleinen runden Löchern n in verschiedener Höhe. Bei Oefen mit rapidem Zuge (Steinkohlenöfen) bleiben wohl die Zuglöcher in der Muffel weg, wenn ein zu scharfer Zug für die Proben nachtheilig ist.
Bei kleineren Oefen (Münzöfen) kommen auch eiserne
1)Berthier-Kersten's Probirkunst. I, 144.
Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
Die älteren Freiberger Probiröfen1) waren unbeweg- liche Holzkohlenöfen und von den in der hierunter stehenden Quelle angegebenen Dimensionen.
Holzkohlen- öfen mit oder ohne Rost.
2) Holzkohlenöfen mit oder ohne Rost unter der Muffel. Wenngleich durch den Rost ein lebhafterer Zug und eine gleichmässigere Vertheilung der Hitze erreicht wird, so ver- sieht man grössere Probiröfen seltener damit, weil darin die Hitze leicht zu hoch steigt, es sei denn, dass besonders hohe Temperaturen hervorzubringen sind (z. B. für Smalteproben in Blau- farbenwerken). Dagegen erhalten kleinere Oefen, z. B. Münz- öfen, wohl einen Rost und einen Dom, um schneller die erfor- derliche Hitze zu erzeugen. Es befindet sich dann in dem Dom eine mit einer Thür verschliessbare Oeffnung zum Aufgeben der Kohlen, einige Zoll unter der Muffel der Rost und unter diesem ein Aschenfall.
Beispiele für solche Oefen ohne Rost sind bereits im Vor- hergehenden gegeben, ein kleiner Ofen mit Rost, wie er in Münzwerkstätten häufig für Silber- und Goldproben ange- troffen wird, hat folgende Einrichtung (Taf. I. Fig. 8, 9). a eiserne Ummantelung mit einem Thonfutter b. c Muffel. d Tragstäbe für das Muffelblatt g. e Roststäbe. f Eisenblech. h Muffelöffnung. i und k Zuglöcher. l Oeffnung, zum Rost führend. m Schieber. Man kann die Ofenmündung mit einem sich nach oben auf 0,095 M. Weite verjüngenden 0,7 M. hohen eisernen Dom ver- sehen, welcher unten an der Vorderseite die durch eine Thür zu verschliessende Aufgebeöffnung enthält. Es zieht der Ofen jedoch auch ohne Dom ganz gut.
Holzkohlen- öfen mit hönerner und eis. Muffel.
3) Holzkohlenöfen mit thönerner oder gusseiser- ner Muffel. Grössere Probiröfen haben stets Muffeln aus feuer- festem Thone, welche zur Verhütung des Springens am besten auf dem Muffelblatt isolirt stehen, so dass man auch beim Schad- haftwerden den einen Theil ohne den andern auswechseln kann (Taf. I. Fig. 1—9). Zur Hervorbringung von Zug in der Muffel versieht man dieselbe an ihren unteren Seitenwänden mit ob- longen Zuglöchern e und an der Hinterwand mit kleinen runden Löchern n in verschiedener Höhe. Bei Oefen mit rapidem Zuge (Steinkohlenöfen) bleiben wohl die Zuglöcher in der Muffel weg, wenn ein zu scharfer Zug für die Proben nachtheilig ist.
Bei kleineren Oefen (Münzöfen) kommen auch eiserne
1)Berthier-Kersten’s Probirkunst. I, 144.
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Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
Die älteren Freiberger Probiröfen 1) waren unbeweg-
liche Holzkohlenöfen und von den in der hierunter stehenden
Quelle angegebenen Dimensionen.
2) Holzkohlenöfen mit oder ohne Rost unter der
Muffel. Wenngleich durch den Rost ein lebhafterer Zug und
eine gleichmässigere Vertheilung der Hitze erreicht wird, so ver-
sieht man grössere Probiröfen seltener damit, weil darin die
Hitze leicht zu hoch steigt, es sei denn, dass besonders hohe
Temperaturen hervorzubringen sind (z. B. für Smalteproben in Blau-
farbenwerken). Dagegen erhalten kleinere Oefen, z. B. Münz-
öfen, wohl einen Rost und einen Dom, um schneller die erfor-
derliche Hitze zu erzeugen. Es befindet sich dann in dem Dom
eine mit einer Thür verschliessbare Oeffnung zum Aufgeben der
Kohlen, einige Zoll unter der Muffel der Rost und unter diesem
ein Aschenfall.
Beispiele für solche Oefen ohne Rost sind bereits im Vor-
hergehenden gegeben, ein kleiner Ofen mit Rost, wie er
in Münzwerkstätten häufig für Silber- und Goldproben ange-
troffen wird, hat folgende Einrichtung (Taf. I. Fig. 8, 9). a eiserne
Ummantelung mit einem Thonfutter b. c Muffel. d Tragstäbe
für das Muffelblatt g. e Roststäbe. f Eisenblech. h Muffelöffnung.
i und k Zuglöcher. l Oeffnung, zum Rost führend. m Schieber.
Man kann die Ofenmündung mit einem sich nach oben auf
0,095 M. Weite verjüngenden 0,7 M. hohen eisernen Dom ver-
sehen, welcher unten an der Vorderseite die durch eine Thür
zu verschliessende Aufgebeöffnung enthält. Es zieht der Ofen
jedoch auch ohne Dom ganz gut.
3) Holzkohlenöfen mit thönerner oder gusseiser-
ner Muffel. Grössere Probiröfen haben stets Muffeln aus feuer-
festem Thone, welche zur Verhütung des Springens am besten
auf dem Muffelblatt isolirt stehen, so dass man auch beim Schad-
haftwerden den einen Theil ohne den andern auswechseln kann
(Taf. I. Fig. 1—9). Zur Hervorbringung von Zug in der Muffel
versieht man dieselbe an ihren unteren Seitenwänden mit ob-
longen Zuglöchern e und an der Hinterwand mit kleinen runden
Löchern n in verschiedener Höhe. Bei Oefen mit rapidem
Zuge (Steinkohlenöfen) bleiben wohl die Zuglöcher in der Muffel
weg, wenn ein zu scharfer Zug für die Proben nachtheilig ist.
Bei kleineren Oefen (Münzöfen) kommen auch eiserne
1) Berthier-Kersten’s Probirkunst. I, 144.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/82>, abgerufen am 04.12.2024.
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