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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Geküßt von Himmelsbläue,
Steht es, des Himmels Braut.
Schützt, Brüder, sie mit Treue!
Gott hat sie euch vertraut!
Schlaft süß, die ihr den Degen
Für diese Braut geführt,
Die auf des Sieges Wegen
Jüngst sel'ger Tod berührt!
Auch hier aus alten Zeiten
Schläft manches Heldenbild,
Das einst in blut'gen Streiten
War deutschem Land ein Schild.
Noch ragt der Fels vor allen,
Drauf einst der Helden Haus,
Ist auch ihr Leib zerfallen,
Die Treu' hält ewig aus.
Drum stieg in Kampfes Tagen
Hier aus der Grüfte Nacht
Manch' alter Held, zu tragen
Das Siegspanier der Schlacht.
Mit solchen treu verbunden,
Da kämpften Männer gut,
Da sprang aus sel'gen Wunden
Ein Heilquell, deutsches Blut.
Laßt deutschen Muth nicht sinken,
So lang' noch Alpen steh'n,
Euch Heldengeister winken
Von ihren blauen Höh'n!
Gekuͤßt von Himmelsblaͤue,
Steht es, des Himmels Braut.
Schuͤtzt, Bruͤder, ſie mit Treue!
Gott hat ſie euch vertraut!
Schlaft ſuͤß, die ihr den Degen
Fuͤr dieſe Braut gefuͤhrt,
Die auf des Sieges Wegen
Juͤngſt ſel'ger Tod beruͤhrt!
Auch hier aus alten Zeiten
Schlaͤft manches Heldenbild,
Das einſt in blut'gen Streiten
War deutſchem Land ein Schild.
Noch ragt der Fels vor allen,
Drauf einſt der Helden Haus,
Iſt auch ihr Leib zerfallen,
Die Treu' haͤlt ewig aus.
Drum ſtieg in Kampfes Tagen
Hier aus der Gruͤfte Nacht
Manch' alter Held, zu tragen
Das Siegspanier der Schlacht.
Mit ſolchen treu verbunden,
Da kaͤmpften Maͤnner gut,
Da ſprang aus ſel'gen Wunden
Ein Heilquell, deutſches Blut.
Laßt deutſchen Muth nicht ſinken,
So lang' noch Alpen ſteh'n,
Euch Heldengeiſter winken
Von ihren blauen Hoͤh'n!
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[130/0142] Gekuͤßt von Himmelsblaͤue, Steht es, des Himmels Braut. Schuͤtzt, Bruͤder, ſie mit Treue! Gott hat ſie euch vertraut! Schlaft ſuͤß, die ihr den Degen Fuͤr dieſe Braut gefuͤhrt, Die auf des Sieges Wegen Juͤngſt ſel'ger Tod beruͤhrt! Auch hier aus alten Zeiten Schlaͤft manches Heldenbild, Das einſt in blut'gen Streiten War deutſchem Land ein Schild. Noch ragt der Fels vor allen, Drauf einſt der Helden Haus, Iſt auch ihr Leib zerfallen, Die Treu' haͤlt ewig aus. Drum ſtieg in Kampfes Tagen Hier aus der Gruͤfte Nacht Manch' alter Held, zu tragen Das Siegspanier der Schlacht. Mit ſolchen treu verbunden, Da kaͤmpften Maͤnner gut, Da ſprang aus ſel'gen Wunden Ein Heilquell, deutſches Blut. Laßt deutſchen Muth nicht ſinken, So lang' noch Alpen ſteh'n, Euch Heldengeiſter winken Von ihren blauen Hoͤh'n!

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/142>, abgerufen am 21.11.2024.