Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Wanderer. Die Straßen, die ich gehe, So oft ich um mich sehe, Sie bleiben fremd doch mir. Herberg', wo ich möcht' weilen, Ich kann sie nicht ereilen, Weit, weit ist sie von hier. So fremd mir anzuschauen Sind diese Städt' und Auen, Die Burgen stumm und todt; Doch fern Gebirge ragen, Die meine Heimat tragen, Ein ewig Morgenroth. Wanderer. Die Straßen, die ich gehe, So oft ich um mich ſehe, Sie bleiben fremd doch mir. Herberg', wo ich moͤcht' weilen, Ich kann ſie nicht ereilen, Weit, weit iſt ſie von hier. So fremd mir anzuſchauen Sind dieſe Staͤdt' und Auen, Die Burgen ſtumm und todt; Doch fern Gebirge ragen, Die meine Heimat tragen, Ein ewig Morgenroth. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0027" n="15"/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wanderer</hi>.</hi> </head><lb/> <l> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </l> <lg n="1"> <l>Die Straßen, die ich gehe,</l><lb/> <l>So oft ich um mich ſehe,</l><lb/> <l>Sie bleiben fremd doch mir.</l><lb/> <l>Herberg', wo ich moͤcht' weilen,</l><lb/> <l>Ich kann ſie nicht ereilen,</l><lb/> <l>Weit, weit iſt ſie von hier.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So fremd mir anzuſchauen</l><lb/> <l>Sind dieſe Staͤdt' und Auen,</l><lb/> <l>Die Burgen ſtumm und todt;</l><lb/> <l>Doch fern Gebirge ragen,</l><lb/> <l>Die meine Heimat tragen,</l><lb/> <l>Ein ewig Morgenroth.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [15/0027]
Wanderer.
Die Straßen, die ich gehe,
So oft ich um mich ſehe,
Sie bleiben fremd doch mir.
Herberg', wo ich moͤcht' weilen,
Ich kann ſie nicht ereilen,
Weit, weit iſt ſie von hier.
So fremd mir anzuſchauen
Sind dieſe Staͤdt' und Auen,
Die Burgen ſtumm und todt;
Doch fern Gebirge ragen,
Die meine Heimat tragen,
Ein ewig Morgenroth.
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