Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.In massen die opinio Erasmi (welcher sich sonst vmb die freyen Künst / vnd Sprachen zum besten verdient hat) vber diesen Spruch so mangelhafftig befunden / das vnserm gegenteil nicht vnbewust / wie stadlich dieselbige von andern aus Gottes wort widerleget worden ist. Wollens aber vnsere Antagonisten ja dißfals (wie sie sich fast vernemen lassen) mit Erasmo halten / so werden sie die Arianische lesterung aus diesem Spruch des Apostels mit nichten widerlegen können: dieweil Erasmus austrücklich (aber mit vngrunde) fürgibt / dieser Spruch vermöge nichts wider die Arianer. Gleich als were das nicht ein herrliche bekrefftigung der ewigen Gottheit vnsers Heilandes / wider Arium / das der Apostel so embsig redet: Erstlich / Christus war ([fremdsprachliches Material]) finge nicht an zu sein. 2. In Gottes gestalt / das ist / Wesen / oder Natur. Denn (wie Basilius sagt) Gottes gestalt / vnd Wesen kan nicht zweierley sein / dieweil Gott ist simplissimum ens, das aller eimgste Wesen. 3. Hielt ers für keinen raub / das ist / er wars von natur / ohne jemandes nachteil / auch nicht durch eigene anmassung. 4. Gott gleich / welchs beide wider Arium / vnd Sabellium gehet / vnd von der Menscheit Christi (weil sie nicht auffhöret ein Creatur zu sein) mit warheit nimermehr gesagt kan werden. 5. Dieses alles hat er sich geeussert / vnd ist Mensch worden. Das ist sein tieffe nidrigkeit / nicht des fleisches / sondern des Sons Gottes selbst im fleisch / welches er / als ein knechtische Natur der herrligkeit des Schöpffers vnter- In massen die opinio Erasmi (welcher sich sonst vmb die freyen Künst / vnd Sprachen zum besten verdient hat) vber diesen Spruch so mangelhafftig befunden / das vnserm gegenteil nicht vnbewust / wie stadlich dieselbige von andern aus Gottes wort widerleget worden ist. Wollens aber vnsere Antagonisten ja dißfals (wie sie sich fast vernemen lassen) mit Erasmo halten / so werden sie die Arianische lesterung aus diesem Spruch des Apostels mit nichten widerlegen können: dieweil Erasmus austrücklich (aber mit vngrunde) fürgibt / dieser Spruch vermöge nichts wider die Arianer. Gleich als were das nicht ein herrliche bekrefftigung der ewigen Gottheit vnsers Heilandes / wider Arium / das der Apostel so embsig redet: Erstlich / Christus war ([fremdsprachliches Material]) finge nicht an zu sein. 2. In Gottes gestalt / das ist / Wesen / oder Natur. Denn (wie Basilius sagt) Gottes gestalt / vnd Wesen kan nicht zweierley sein / dieweil Gott ist simplissimum ens, das aller eimgste Wesen. 3. Hielt ers für keinen raub / das ist / er wars von natur / ohne jemandes nachteil / auch nicht durch eigene anmassung. 4. Gott gleich / welchs beide wider Arium / vnd Sabellium gehet / vnd von der Menscheit Christi (weil sie nicht auffhöret ein Creatur zu sein) mit warheit nimermehr gesagt kan werden. 5. Dieses alles hat er sich geeussert / vnd ist Mensch worden. Das ist sein tieffe nidrigkeit / nicht des fleisches / sondern des Sons Gottes selbst im fleisch / welches er / als ein knechtische Natur der herrligkeit des Schöpffers vnter- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0367" n="363"/> <p>In massen die opinio Erasmi (welcher sich sonst vmb die freyen Künst / vnd Sprachen zum besten verdient hat) vber diesen Spruch so mangelhafftig befunden / das vnserm gegenteil nicht vnbewust / wie stadlich dieselbige von andern aus Gottes wort widerleget worden ist. Wollens aber vnsere Antagonisten ja dißfals (wie sie sich fast vernemen lassen) mit Erasmo halten / so werden sie die Arianische lesterung aus diesem Spruch des Apostels mit nichten widerlegen können: dieweil Erasmus austrücklich (aber mit vngrunde) fürgibt / dieser Spruch vermöge nichts wider die Arianer.</p> <p>Gleich als were das nicht ein herrliche bekrefftigung der ewigen Gottheit vnsers Heilandes / wider Arium / das der Apostel so embsig redet: Erstlich / Christus war (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>) finge nicht an zu sein.</p> <p>2. In Gottes gestalt / das ist / Wesen / oder Natur. Denn (wie Basilius sagt) Gottes gestalt / vnd Wesen kan nicht zweierley sein / dieweil Gott ist simplissimum ens, das aller eimgste Wesen.</p> <p>3. Hielt ers für keinen raub / das ist / er wars von natur / ohne jemandes nachteil / auch nicht durch eigene anmassung.</p> <p>4. Gott gleich / welchs beide wider Arium / vnd Sabellium gehet / vnd von der Menscheit Christi (weil sie nicht auffhöret ein Creatur zu sein) mit warheit nimermehr gesagt kan werden.</p> <p>5. Dieses alles hat er sich geeussert / vnd ist Mensch worden. Das ist sein tieffe nidrigkeit / nicht des fleisches / sondern des Sons Gottes selbst im fleisch / welches er / als ein knechtische Natur der herrligkeit des Schöpffers vnter- </p> </div> </body> </text> </TEI> [363/0367]
In massen die opinio Erasmi (welcher sich sonst vmb die freyen Künst / vnd Sprachen zum besten verdient hat) vber diesen Spruch so mangelhafftig befunden / das vnserm gegenteil nicht vnbewust / wie stadlich dieselbige von andern aus Gottes wort widerleget worden ist. Wollens aber vnsere Antagonisten ja dißfals (wie sie sich fast vernemen lassen) mit Erasmo halten / so werden sie die Arianische lesterung aus diesem Spruch des Apostels mit nichten widerlegen können: dieweil Erasmus austrücklich (aber mit vngrunde) fürgibt / dieser Spruch vermöge nichts wider die Arianer.
Gleich als were das nicht ein herrliche bekrefftigung der ewigen Gottheit vnsers Heilandes / wider Arium / das der Apostel so embsig redet: Erstlich / Christus war (_ ) finge nicht an zu sein.
2. In Gottes gestalt / das ist / Wesen / oder Natur. Denn (wie Basilius sagt) Gottes gestalt / vnd Wesen kan nicht zweierley sein / dieweil Gott ist simplissimum ens, das aller eimgste Wesen.
3. Hielt ers für keinen raub / das ist / er wars von natur / ohne jemandes nachteil / auch nicht durch eigene anmassung.
4. Gott gleich / welchs beide wider Arium / vnd Sabellium gehet / vnd von der Menscheit Christi (weil sie nicht auffhöret ein Creatur zu sein) mit warheit nimermehr gesagt kan werden.
5. Dieses alles hat er sich geeussert / vnd ist Mensch worden. Das ist sein tieffe nidrigkeit / nicht des fleisches / sondern des Sons Gottes selbst im fleisch / welches er / als ein knechtische Natur der herrligkeit des Schöpffers vnter-
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