Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

daselbst / fol. 71. die wir in rechtem verstand gern annemen / das nemlich der Artickel von der Himelfart historice, vnd laut des Buchstabens zuuerstehen / vnd das Christus mit seinem Leib am 40. tage nach seiner Aufferstehung warhafftig / vnd sichtbarlich von der Erden durch die Wolcken erhaben / vnd gen Himel gefaren / vnd das hier kein disparition / oder verschwindung zu dichten sey.

Aber wie reimpt sich hiemit / das die Formula Concordie / fol. 302. wie oben gemelt / klar aussagt / das Christus leiblicher weis nicht im Himel sey.

Item / das nach art der göttlichen Rechten / Christi leib allenthalben gegenwertig sey.

Item / das sie in jrer Apologia den Artickel von der widerkunfft des HERRN zum gericht / nur von der apparition / oder offenbarung des albereit allenthalbgegenwertigen leibs Christi erkleren? Denn freilich dis alles der Historien Symboli zu wider ist.

Vom eilfften paradoxo, da sie Himel / vnd Hell inXI. einander mengen / zeugen abermal jre vnleugbare angezogene wort / pag. Apol. Anhald. 171. Welche im Concordibuch alle stillschweigend Canonizirt werden / in massen sie es alhie nicht allein vnuerneint lassen / sondern auch mehr fur verantwortlich / denn für jrthumb achten.

Denn sol es zu verantworten sein / so mus es ja etlicher massen vertheidinget werden / das der Himel in der Hell / vnd die Hell im Himel sey / welches wir mit der ewigen Klufft des göttlichen Gerichts / dauon Luc. 16. der HERR redet / vnd mit der absonderung der verdampten von den auserwelten / Matth. 25. da ein jeder Hauff an seinen ort gewiesen wird / keins wegs concilijren können.

daselbst / fol. 71. die wir in rechtem verstand gern annemen / das nemlich der Artickel von der Himelfart historicè, vnd laut des Buchstabens zuuerstehen / vnd das Christus mit seinem Leib am 40. tage nach seiner Aufferstehung warhafftig / vnd sichtbarlich von der Erden durch die Wolcken erhaben / vnd gen Himel gefaren / vnd das hier kein disparition / oder verschwindung zu dichten sey.

Aber wie reimpt sich hiemit / das die Formula Concordie / fol. 302. wie oben gemelt / klar aussagt / das Christus leiblicher weis nicht im Himel sey.

Item / das nach art der göttlichen Rechten / Christi leib allenthalben gegenwertig sey.

Item / das sie in jrer Apologia den Artickel von der widerkunfft des HERRN zum gericht / nur von der apparition / oder offenbarung des albereit allenthalbgegenwertigen leibs Christi erkleren? Denn freilich dis alles der Historien Symboli zu wider ist.

Vom eilfften paradoxo, da sie Himel / vnd Hell inXI. einander mengen / zeugen abermal jre vnleugbare angezogene wort / pag. Apol. Anhald. 171. Welche im Concordibuch alle stillschweigend Canonizirt werden / in massen sie es alhie nicht allein vnuerneint lassen / sondern auch mehr fur verantwortlich / denn für jrthumb achten.

Denn sol es zu verantworten sein / so mus es ja etlicher massen vertheidinget werden / das der Himel in der Hell / vnd die Hell im Himel sey / welches wir mit der ewigen Klufft des göttlichen Gerichts / dauon Luc. 16. der HERR redet / vnd mit der absonderung der verdampten von den auserwelten / Matth. 25. da ein jeder Hauff an seinen ort gewiesen wird / keins wegs concilijren können.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0037" n="33"/>
daselbst / fol. 71. die wir in rechtem verstand gern annemen / das nemlich der                      Artickel von der Himelfart historicè, vnd laut des Buchstabens zuuerstehen / vnd                      das Christus mit seinem Leib am 40. tage nach seiner Aufferstehung warhafftig /                      vnd sichtbarlich von der Erden durch die Wolcken erhaben / vnd gen Himel gefaren                      / vnd das hier kein disparition / oder verschwindung zu dichten sey.</p>
        <p>Aber wie reimpt sich hiemit / das die Formula Concordie / fol. 30<hi rendition="#i">2</hi>. wie oben gemelt / klar aussagt / das Christus                      leiblicher weis nicht im Himel sey.</p>
        <p>Item / das nach art der göttlichen Rechten / Christi leib allenthalben                      gegenwertig sey.</p>
        <p>Item / das sie in jrer Apologia den Artickel von der widerkunfft des HERRN zum                      gericht / nur von der apparition / oder offenbarung des albereit                      allenthalbgegenwertigen leibs Christi erkleren? Denn freilich dis alles der                      Historien Symboli zu wider ist.</p>
        <p>Vom eilfften paradoxo, da sie Himel / vnd Hell in<note place="right">XI.</note> einander mengen / zeugen abermal jre vnleugbare angezogene wort                      / pag. Apol. Anhald. 171. Welche im Concordibuch alle stillschweigend Canonizirt                      werden / in massen sie es alhie nicht allein vnuerneint lassen / sondern auch                      mehr fur verantwortlich / denn für jrthumb achten.</p>
        <p>Denn sol es zu verantworten sein / so mus es ja etlicher massen vertheidinget                      werden / das der Himel in der Hell / vnd die Hell im Himel sey / welches wir mit                      der ewigen Klufft des göttlichen Gerichts / dauon Luc. 16. der HERR redet / vnd                      mit der absonderung der verdampten von den auserwelten / Matth. 25. da ein jeder                      Hauff an seinen ort gewiesen wird / keins wegs concilijren können.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0037] daselbst / fol. 71. die wir in rechtem verstand gern annemen / das nemlich der Artickel von der Himelfart historicè, vnd laut des Buchstabens zuuerstehen / vnd das Christus mit seinem Leib am 40. tage nach seiner Aufferstehung warhafftig / vnd sichtbarlich von der Erden durch die Wolcken erhaben / vnd gen Himel gefaren / vnd das hier kein disparition / oder verschwindung zu dichten sey. Aber wie reimpt sich hiemit / das die Formula Concordie / fol. 302. wie oben gemelt / klar aussagt / das Christus leiblicher weis nicht im Himel sey. Item / das nach art der göttlichen Rechten / Christi leib allenthalben gegenwertig sey. Item / das sie in jrer Apologia den Artickel von der widerkunfft des HERRN zum gericht / nur von der apparition / oder offenbarung des albereit allenthalbgegenwertigen leibs Christi erkleren? Denn freilich dis alles der Historien Symboli zu wider ist. Vom eilfften paradoxo, da sie Himel / vnd Hell in einander mengen / zeugen abermal jre vnleugbare angezogene wort / pag. Apol. Anhald. 171. Welche im Concordibuch alle stillschweigend Canonizirt werden / in massen sie es alhie nicht allein vnuerneint lassen / sondern auch mehr fur verantwortlich / denn für jrthumb achten. XI. Denn sol es zu verantworten sein / so mus es ja etlicher massen vertheidinget werden / das der Himel in der Hell / vnd die Hell im Himel sey / welches wir mit der ewigen Klufft des göttlichen Gerichts / dauon Luc. 16. der HERR redet / vnd mit der absonderung der verdampten von den auserwelten / Matth. 25. da ein jeder Hauff an seinen ort gewiesen wird / keins wegs concilijren können.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/37
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/37>, abgerufen am 21.11.2024.