Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Vaters eigene Werck / vbete) bewiesen / vnd also der Welt / die den Sohn nicht kennete / noch für den warhafftigen Gott / vnd Messiam hielte / oder ehrete / offenbar worden ist. Zum vierten / können sie nicht leugnen / das die schöne liechte erklerung Athanasij / von dem / das da Christo geben / vnd empfahen heisse / Sermone 4. contra Arianos, pag. 247. eigentlich auff das ewige Wort / vnd demnach auff die ewige Gottheit selbst gehe / nach welcher der Son / oder das ewige Wort mit dem Vater eines Wesens ist. Dieweil denn die Regel; Quae possidet vt Deus, ea postulat vt Filius: Was Christus als Gott hat / das heischt er / als der Son / von Athanasio den Arianern entgegen gesetzt ist / so kan ja nicht alles heischen / fordern / vnd empfahen nur auff die Menscheit gericht sein. Wie können sie denn mit gutem Gewissen die jenigenFol. Apol. Erf. 105. a. für Arianer schelten / vnd verdammen / welche eben das / so Athanasius lehret / gleuben / vnd halten? Sintemal ja hieraus offenbar / vnd erweislich / das geben / vnd nemen / oder empfahen / die Ordnung der Personen in der heiligen Dreyfaltigkeit vnterscheide / wider Sabellium. Jedoch der einigkeit des göttlichen Wesens / noch der gleicheit des Sons mit dem Vater / vnd heiligem Geist gar nichts beneme / wider Arium. Das aber sölche Sprüche entweder die Menschwerdung des ewigen Worts gar solten ausschliessen / oder das ja vmb derselbigen willen von der Menscheit Christi gleiche almacht / alwissenheit / allenthalbenheit / vnd Maiestet / wie vom ewigen Wort / solten praedicirt / vnd gesagt werden müssen: ist alles beides vnsers gegenteils nichtig fürgeben / Vaters eigene Werck / vbete) bewiesen / vnd also der Welt / die den Sohn nicht kennete / noch für den warhafftigen Gott / vnd Messiam hielte / oder ehrete / offenbar worden ist. Zum vierten / können sie nicht leugnen / das die schöne liechte erklerung Athanasij / von dem / das da Christo geben / vnd empfahen heisse / Sermone 4. contra Arianos, pag. 247. eigentlich auff das ewige Wort / vnd demnach auff die ewige Gottheit selbst gehe / nach welcher der Son / oder das ewige Wort mit dem Vater eines Wesens ist. Dieweil denn die Regel; Quae possidet vt Deus, ea postulat vt Filius: Was Christus als Gott hat / das heischt er / als der Son / von Athanasio den Arianern entgegen gesetzt ist / so kan ja nicht alles heischen / fordern / vnd empfahen nur auff die Menscheit gericht sein. Wie können sie denn mit gutem Gewissen die jenigenFol. Apol. Erf. 105. a. für Arianer schelten / vnd verdammen / welche eben das / so Athanasius lehret / gleuben / vnd halten? Sintemal ja hieraus offenbar / vnd erweislich / das geben / vnd nemen / oder empfahen / die Ordnung der Personen in der heiligen Dreyfaltigkeit vnterscheide / wider Sabellium. Jedoch der einigkeit des göttlichen Wesens / noch der gleicheit des Sons mit dem Vater / vnd heiligem Geist gar nichts beneme / wider Arium. Das aber sölche Sprüche entweder die Menschwerdung des ewigen Worts gar solten ausschliessen / oder das ja vmb derselbigen willen von der Menscheit Christi gleiche almacht / alwissenheit / allenthalbenheit / vnd Maiestet / wie vom ewigen Wort / solten praedicirt / vnd gesagt werden müssen: ist alles beides vnsers gegenteils nichtig fürgeben / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0435" n="431"/> Vaters eigene Werck / vbete) bewiesen / vnd also der Welt / die den Sohn nicht kennete / noch für den warhafftigen Gott / vnd Messiam hielte / oder ehrete / offenbar worden ist.</p> <p>Zum vierten / können sie nicht leugnen / das die schöne liechte erklerung Athanasij / von dem / das da Christo geben / vnd empfahen heisse / Sermone <hi rendition="#i">4.</hi> contra Arianos, pag. <hi rendition="#i">247.</hi> eigentlich auff das ewige Wort / vnd demnach auff die ewige Gottheit selbst gehe / nach welcher der Son / oder das ewige Wort mit dem Vater eines Wesens ist. Dieweil denn die Regel; Quae possidet vt Deus, ea postulat vt Filius: Was Christus als Gott hat / das heischt er / als der Son / von Athanasio den Arianern entgegen gesetzt ist / so kan ja nicht alles heischen / fordern / vnd empfahen nur auff die Menscheit gericht sein.</p> <p>Wie können sie denn mit gutem Gewissen die jenigen<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">105.</hi> a.</note> für Arianer schelten / vnd verdammen / welche eben das / so Athanasius lehret / gleuben / vnd halten? Sintemal ja hieraus offenbar / vnd erweislich / das geben / vnd nemen / oder empfahen / die Ordnung der Personen in der heiligen Dreyfaltigkeit vnterscheide / wider Sabellium. Jedoch der einigkeit des göttlichen Wesens / noch der gleicheit des Sons mit dem Vater / vnd heiligem Geist gar nichts beneme / wider Arium.</p> <p>Das aber sölche Sprüche entweder die Menschwerdung des ewigen Worts gar solten ausschliessen / oder das ja vmb derselbigen willen von der Menscheit Christi gleiche almacht / alwissenheit / allenthalbenheit / vnd Maiestet / wie vom ewigen Wort / solten praedicirt / vnd gesagt werden müssen: ist alles beides vnsers gegenteils nichtig fürgeben / </p> </div> </body> </text> </TEI> [431/0435]
Vaters eigene Werck / vbete) bewiesen / vnd also der Welt / die den Sohn nicht kennete / noch für den warhafftigen Gott / vnd Messiam hielte / oder ehrete / offenbar worden ist.
Zum vierten / können sie nicht leugnen / das die schöne liechte erklerung Athanasij / von dem / das da Christo geben / vnd empfahen heisse / Sermone 4. contra Arianos, pag. 247. eigentlich auff das ewige Wort / vnd demnach auff die ewige Gottheit selbst gehe / nach welcher der Son / oder das ewige Wort mit dem Vater eines Wesens ist. Dieweil denn die Regel; Quae possidet vt Deus, ea postulat vt Filius: Was Christus als Gott hat / das heischt er / als der Son / von Athanasio den Arianern entgegen gesetzt ist / so kan ja nicht alles heischen / fordern / vnd empfahen nur auff die Menscheit gericht sein.
Wie können sie denn mit gutem Gewissen die jenigen für Arianer schelten / vnd verdammen / welche eben das / so Athanasius lehret / gleuben / vnd halten? Sintemal ja hieraus offenbar / vnd erweislich / das geben / vnd nemen / oder empfahen / die Ordnung der Personen in der heiligen Dreyfaltigkeit vnterscheide / wider Sabellium. Jedoch der einigkeit des göttlichen Wesens / noch der gleicheit des Sons mit dem Vater / vnd heiligem Geist gar nichts beneme / wider Arium.
Fol. Apol. Erf. 105. a. Das aber sölche Sprüche entweder die Menschwerdung des ewigen Worts gar solten ausschliessen / oder das ja vmb derselbigen willen von der Menscheit Christi gleiche almacht / alwissenheit / allenthalbenheit / vnd Maiestet / wie vom ewigen Wort / solten praedicirt / vnd gesagt werden müssen: ist alles beides vnsers gegenteils nichtig fürgeben /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/435 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/435>, abgerufen am 26.06.2024. |