Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

der heiligen Drefaltigkeit die vierte Person gedichtet / vnd eingefüret / vor welchem grewel vns Gott ewiglich behüten wolle. Amen.

Zum sechsten / sihet man an den Herrn Verfassern alhie fol. Apol. 105. augenscheinlich / wie sie den affecten indulgiren / vnd viel mehr zur Sophisterey / als zur Warheit geneigt sind. Denn nach dem jhr refutationschrifft / pag. 84. (wie hiebeuor angezeigt) vnser argument spöttisch eludirte / vnd zur Schuldisciplin verwiese: Haben wir in vnser Apologia / pag. 386. nicht mehr darauff geantwort / denn das in Schulen die Knaben freilich ex doctrina postpraedicamentorum wol verstehen / daß das wort (Habere) vff mancherley weis gebraucht werde. Nam aliter haberi substantiam, aliter accidentia, aliter contenta, aliter vestitum. Aber (haben wir dazu gesetzt) wie reimbt sich diß zur almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi / welche sind wesentliche eigenschafften Gottes? Bißher vnsere wort.

Hierauff antworten nu diese drey hochgelarten TheologenFol. Apol. Erf. 105. a. anders nichts / denn mit einem tollen trunckenem geschrey / aus jrem Weinfass / one einigen grunde: Man vnterstehe sich die hohen geheimnis von Christo / aus dem Aristotele zu vrteilen / bey welchem doch die norma iudicij nicht zu finden / etc. Lassen also den Heuptpunct / darauff sie billig antworten solten / abermal faren / vnd beweisen jren blinden eyfer wider die armen vnschuldigen Philosophos, vnd Dialecticos.

Gleich als hetten wir fürgeben / man müste / oder solte von den mysterijs fidei, nicht aus Gottes wort / sondern ex regulis Aristotelicis, oder philosophicis vrtheilen. So

der heiligen Drefaltigkeit die vierte Person gedichtet / vnd eingefüret / vor welchem grewel vns Gott ewiglich behüten wolle. Amen.

Zum sechsten / sihet man an den Herrn Verfassern alhie fol. Apol. 105. augenscheinlich / wie sie den affecten indulgiren / vnd viel mehr zur Sophisterey / als zur Warheit geneigt sind. Denn nach dem jhr refutationschrifft / pag. 84. (wie hiebeuor angezeigt) vnser argument spöttisch eludirte / vnd zur Schuldisciplin verwiese: Haben wir in vnser Apologia / pag. 386. nicht mehr darauff geantwort / denn das in Schulen die Knaben freilich ex doctrina postpraedicamentorum wol verstehen / daß das wort (Habere) vff mancherley weis gebraucht werde. Nam aliter haberi substantiam, aliter accidentia, aliter contenta, aliter vestitum. Aber (haben wir dazu gesetzt) wie reimbt sich diß zur almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi / welche sind wesentliche eigenschafften Gottes? Bißher vnsere wort.

Hierauff antworten nu diese drey hochgelarten TheologenFol. Apol. Erf. 105. a. anders nichts / denn mit einem tollen trunckenem geschrey / aus jrem Weinfass / one einigen grunde: Man vnterstehe sich die hohen geheimnis von Christo / aus dem Aristotele zu vrteilẽ / bey welchem doch die norma iudicij nicht zu finden / etc. Lassen also den Heuptpunct / darauff sie billig antworten solten / abermal faren / vnd beweisen jren blinden eyfer wider die armen vnschuldigen Philosophos, vnd Dialecticos.

Gleich als hetten wir fürgeben / man müste / oder solte von den mysterijs fidei, nicht aus Gottes wort / sondern ex regulis Aristotelicis, oder philosophicis vrtheilen. So

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0437" n="433"/>
der heiligen Drefaltigkeit die                      vierte Person gedichtet / vnd eingefüret / vor welchem grewel vns Gott ewiglich                      behüten wolle. Amen.</p>
        <p>Zum sechsten / sihet man an den Herrn Verfassern alhie fol. Apol. 105.                      augenscheinlich / wie sie den affecten indulgiren / vnd viel mehr zur                      Sophisterey / als zur Warheit geneigt sind. Denn nach dem jhr refutationschrifft                      / pag. 84. (wie hiebeuor angezeigt) vnser argument spöttisch eludirte / vnd zur                      Schuldisciplin verwiese: Haben wir in vnser Apologia / pag. 386. nicht mehr                      darauff geantwort / denn das in Schulen die Knaben freilich ex doctrina                      postpraedicamentorum wol verstehen / daß das wort (Habere) vff mancherley weis                      gebraucht werde. Nam aliter haberi substantiam, aliter accidentia, aliter                      contenta, aliter vestitum. Aber (haben wir dazu gesetzt) wie reimbt sich diß zur                      almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi /                      welche sind wesentliche eigenschafften Gottes? Bißher vnsere wort.</p>
        <p>Hierauff antworten nu diese drey hochgelarten Theologen<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">105.</hi> a.</note> anders nichts / denn                      mit einem tollen trunckenem geschrey / aus jrem Weinfass / one einigen grunde:                      Man vnterstehe sich die hohen geheimnis von Christo / aus dem Aristotele zu                          vrteile&#x0303; / bey welchem doch die norma iudicij nicht zu finden                      / etc. Lassen also den Heuptpunct / darauff sie billig antworten solten /                      abermal faren / vnd beweisen jren blinden eyfer wider die armen vnschuldigen                      Philosophos, vnd Dialecticos.</p>
        <p>Gleich als hetten wir fürgeben / man müste / oder solte von den mysterijs fidei,                      nicht aus Gottes wort / sondern ex regulis Aristotelicis, oder philosophicis                      vrtheilen. So
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0437] der heiligen Drefaltigkeit die vierte Person gedichtet / vnd eingefüret / vor welchem grewel vns Gott ewiglich behüten wolle. Amen. Zum sechsten / sihet man an den Herrn Verfassern alhie fol. Apol. 105. augenscheinlich / wie sie den affecten indulgiren / vnd viel mehr zur Sophisterey / als zur Warheit geneigt sind. Denn nach dem jhr refutationschrifft / pag. 84. (wie hiebeuor angezeigt) vnser argument spöttisch eludirte / vnd zur Schuldisciplin verwiese: Haben wir in vnser Apologia / pag. 386. nicht mehr darauff geantwort / denn das in Schulen die Knaben freilich ex doctrina postpraedicamentorum wol verstehen / daß das wort (Habere) vff mancherley weis gebraucht werde. Nam aliter haberi substantiam, aliter accidentia, aliter contenta, aliter vestitum. Aber (haben wir dazu gesetzt) wie reimbt sich diß zur almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi / welche sind wesentliche eigenschafften Gottes? Bißher vnsere wort. Hierauff antworten nu diese drey hochgelarten Theologen anders nichts / denn mit einem tollen trunckenem geschrey / aus jrem Weinfass / one einigen grunde: Man vnterstehe sich die hohen geheimnis von Christo / aus dem Aristotele zu vrteilẽ / bey welchem doch die norma iudicij nicht zu finden / etc. Lassen also den Heuptpunct / darauff sie billig antworten solten / abermal faren / vnd beweisen jren blinden eyfer wider die armen vnschuldigen Philosophos, vnd Dialecticos. Fol. Apol. Erf. 105. a. Gleich als hetten wir fürgeben / man müste / oder solte von den mysterijs fidei, nicht aus Gottes wort / sondern ex regulis Aristotelicis, oder philosophicis vrtheilen. So

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/437
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/437>, abgerufen am 21.11.2024.