Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Persönlich vnzerteilet vnnd auffs aller jnnerlichste vnnd gnaueste vereinigt ist. Wil man denn sagen / das das ewige wort zwar allen Creaturen gegenwertig sey / ohne seine angenommene menscheit / so mussen dieselben Creaturen dem ewigen wort daselbsten viel neher sein / als seine angenommene menscheit / als welche alda gegenwertig sind / da das ewige wort gegenwertig ist / die angenommene menscheit aber daselbst nicht gegenwertig ist. Weil denn nichts vngereumbters kan gesagt werden / denn eben dieses / das jrgent eine Creatur / dem ewigen wort / wo es auch gegenwertig ist / neher sein soll denn seine angenommene menscheit / so jhm Persönlich vnzertrenlich vnd auffs allergnaueste vereinigt ist / so kans nimmermehr bestehen / das die angenommene menschliche natur Christi / wol in vnnd bey der Christenheit solle gegenwertig sein / ausserhalb derselben aber nicht gegenwertig / sondern abwesend herschen: Ebner massen ist auch dieses klar / das auff der Zwinglischen einrede wieder denn spruch Matth. 28. Ich bin bey euch bis ans ende etc. Da sie sagen / er sey nur von der Gottheit Christi zuuorstehen / vnd nicht von der menscheit / nicht kan mit grund geantwortet werden / es sey denn das man anzeige / das in ermeltem spruch / nicht von dem halben / sondern von dem gantzen vnd vnzerteilten (toto & indiuiso) Christo gehandelt werde / welches naturen / weil sie Persönlich vnd vnzerteilet mit einander voreinigt sind / nicht köndten also von einander gerissen werden / das man sagen möchte / nach der einen natur zwar sey er seiner kirchen gegenwertig / nach der andern aber von derselben abwesend / oder nicht gegenwertig. Persönlich vnzerteilet vnnd auffs aller jnnerlichste vnnd gnaueste vereinigt ist. Wil man denn sagen / das das ewige wort zwar allen Creaturen gegenwertig sey / ohne seine angenommene menscheit / so mussen dieselben Creaturen dem ewigen wort daselbsten viel neher sein / als seine angenommene menscheit / als welche alda gegenwertig sind / da das ewige wort gegenwertig ist / die angenommene menscheit aber daselbst nicht gegenwertig ist. Weil denn nichts vngereumbters kan gesagt werden / denn eben dieses / das jrgent eine Creatur / dem ewigen wort / wo es auch gegenwertig ist / neher sein soll denn seine angenommene menscheit / so jhm Persönlich vnzertrenlich vnd auffs allergnaueste vereinigt ist / so kans nimmermehr bestehen / das die angenommene menschliche natur Christi / wol in vnnd bey der Christenheit solle gegenwertig sein / ausserhalb derselben aber nicht gegenwertig / sondern abwesend herschen: Ebner massen ist auch dieses klar / das auff der Zwinglischen einrede wieder denn spruch Matth. 28. Ich bin bey euch bis ans ende etc. Da sie sagen / er sey nur von der Gottheit Christi zuuorstehen / vnd nicht von der menscheit / nicht kan mit grund geantwortet werden / es sey denn das man anzeige / das in ermeltem spruch / nicht von dem halben / sondern von dem gantzen vnd vnzerteilten (toto & indiuiso) Christo gehandelt werde / welches naturen / weil sie Persönlich vnd vnzerteilet mit einander voreinigt sind / nicht köndten also von einander gerissen werden / das man sagen möchte / nach der einen natur zwar sey er seiner kirchen gegenwertig / nach der andern aber von derselben abwesend / oder nicht gegenwertig. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0127"/> Persönlich vnzerteilet vnnd auffs aller jnnerlichste vnnd gnaueste vereinigt ist. Wil man denn sagen / das das ewige wort zwar allen Creaturen gegenwertig sey / ohne seine angenommene menscheit / so mussen dieselben Creaturen dem ewigen wort daselbsten viel neher sein / als seine angenommene menscheit / als welche alda gegenwertig sind / da das ewige wort gegenwertig ist / die angenommene menscheit aber daselbst nicht gegenwertig ist.</p> <p>Weil denn nichts vngereumbters kan gesagt werden / denn eben dieses / das jrgent eine Creatur / dem ewigen wort / wo es auch gegenwertig ist / neher sein soll denn seine angenommene menscheit / so jhm Persönlich vnzertrenlich vnd auffs allergnaueste vereinigt ist / so kans nimmermehr bestehen / das die angenommene menschliche natur Christi / wol in vnnd bey der Christenheit solle gegenwertig sein / ausserhalb derselben aber nicht gegenwertig / sondern abwesend herschen:</p> <p>Ebner massen ist auch dieses klar / das auff der Zwinglischen einrede wieder denn spruch Matth. 28. Ich bin bey euch bis ans ende etc. Da sie sagen / er sey nur von der Gottheit Christi zuuorstehen / vnd nicht von der menscheit / nicht kan mit grund geantwortet werden / es sey denn das man anzeige / das in ermeltem spruch / nicht von dem halben / sondern von dem gantzen vnd vnzerteilten (toto & indiuiso) Christo gehandelt werde / welches naturen / weil sie Persönlich vnd vnzerteilet mit einander voreinigt sind / nicht köndten also von einander gerissen werden / das man sagen möchte / nach der einen natur zwar sey er seiner kirchen gegenwertig / nach der andern aber von derselben abwesend / oder nicht gegenwertig.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0127]
Persönlich vnzerteilet vnnd auffs aller jnnerlichste vnnd gnaueste vereinigt ist. Wil man denn sagen / das das ewige wort zwar allen Creaturen gegenwertig sey / ohne seine angenommene menscheit / so mussen dieselben Creaturen dem ewigen wort daselbsten viel neher sein / als seine angenommene menscheit / als welche alda gegenwertig sind / da das ewige wort gegenwertig ist / die angenommene menscheit aber daselbst nicht gegenwertig ist.
Weil denn nichts vngereumbters kan gesagt werden / denn eben dieses / das jrgent eine Creatur / dem ewigen wort / wo es auch gegenwertig ist / neher sein soll denn seine angenommene menscheit / so jhm Persönlich vnzertrenlich vnd auffs allergnaueste vereinigt ist / so kans nimmermehr bestehen / das die angenommene menschliche natur Christi / wol in vnnd bey der Christenheit solle gegenwertig sein / ausserhalb derselben aber nicht gegenwertig / sondern abwesend herschen:
Ebner massen ist auch dieses klar / das auff der Zwinglischen einrede wieder denn spruch Matth. 28. Ich bin bey euch bis ans ende etc. Da sie sagen / er sey nur von der Gottheit Christi zuuorstehen / vnd nicht von der menscheit / nicht kan mit grund geantwortet werden / es sey denn das man anzeige / das in ermeltem spruch / nicht von dem halben / sondern von dem gantzen vnd vnzerteilten (toto & indiuiso) Christo gehandelt werde / welches naturen / weil sie Persönlich vnd vnzerteilet mit einander voreinigt sind / nicht köndten also von einander gerissen werden / das man sagen möchte / nach der einen natur zwar sey er seiner kirchen gegenwertig / nach der andern aber von derselben abwesend / oder nicht gegenwertig.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |