Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.mit dem Symbolo Chalcedonensi nicht besiehet. Brauchen sie aber das wort (thetlich) pro reali, gestehen wir jhnen keines weges / das durch dasselbige die lere Symboli Chalcedonensis de saluis proprietatibus auffgehaben werde / wie nun zu vielenmalen gründlich erwiesen ist / vnd ferner soll dargethan werden. Das ich geschrieben / die angenommene menschliche naturVon den worten: die menschliche natur Chri sti / habe die allmechtige Krafft aus einem höhern. Principius Christi habe die allmechtige krafft aus einem hohen principio (Pag. 305) wil ich dem leser zum warhafftigen bericht die gantze einrede setzen / auff welche ich Pag. 304. 305. geantwortet / daraus er abermals verstehen wird / wie Theologisch die Anhalter diese sach tractiren / vnnd wie auffrichtig sie mit mir vmbgehen / Was allmechtig ist / das ist Gott / Nu ist aber die Menschlich Natur nicht Gott. Ergo so ist sie auch nicht allmechtig. Dorauff antworte ich kürtzlich / Wenn es gelten solte / also zuschliessen / so hette Nestorius aus solchem grunde wieder das concilium Ephesinum schliessen können: Das fleisch Christi were nicht lebendig machend / denn lebendig machend sein / ist so viel als Gott sein. Nu ist aber Christi fleisch nicht Gott. Ergo so ist es auch nicht lebendig machend. Ist demnach diese erste propositio in beiden Syllogismis also zuerkleren: Was nach dem wesen vnd wesentlicher natürlicher krafft vnnd Eygenschafft aus vnnd für sich selbst allmechtig vnnd lebendig machend ist / oder die allmechtigkeit vnnd krafft lebendig zu machen selbst ist / das kan nicht anders denn Gott sein. mit dem Symbolo Chalcedonensi nicht besiehet. Brauchen sie aber das wort (thetlich) pro reali, gestehen wir jhnen keines weges / das durch dasselbige die lere Symboli Chalcedonensis de saluis proprietatibus auffgehaben werde / wie nun zu vielenmalen gründlich erwiesen ist / vnd ferner soll dargethan werden. Das ich geschrieben / die angenommene menschliche naturVon den worten: die menschliche natur Chri sti / habe die allmechtige Krafft aus einem höhern. Principius Christi habe die allmechtige krafft aus einem hohen principio (Pag. 305) wil ich dem leser zum warhafftigen bericht die gantze einrede setzen / auff welche ich Pag. 304. 305. geantwortet / daraus er abermals verstehen wird / wie Theologisch die Anhalter diese sach tractiren / vnnd wie auffrichtig sie mit mir vmbgehen / Was allmechtig ist / das ist Gott / Nu ist aber die Menschlich Natur nicht Gott. Ergo so ist sie auch nicht allmechtig. Dorauff antworte ich kürtzlich / Wenn es gelten solte / also zuschliessen / so hette Nestorius aus solchem grunde wieder das concilium Ephesinum schliessen können: Das fleisch Christi were nicht lebendig machend / denn lebendig machend sein / ist so viel als Gott sein. Nu ist aber Christi fleisch nicht Gott. Ergo so ist es auch nicht lebendig machend. Ist demnach diese erste propositio in beiden Syllogismis also zuerkleren: Was nach dem wesen vnd wesentlicher natürlicher krafft vnnd Eygenschafft aus vnnd für sich selbst allmechtig vnnd lebendig machend ist / oder die allmechtigkeit vnnd krafft lebendig zu machen selbst ist / das kan nicht anders denn Gott sein. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0035"/> mit dem Symbolo Chalcedonensi nicht besiehet. 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Ergo so ist sie auch nicht allmechtig.</p> <p>Dorauff antworte ich kürtzlich / Wenn es gelten solte / also zuschliessen / so hette Nestorius aus solchem grunde wieder das concilium Ephesinum schliessen können: Das fleisch Christi were nicht lebendig machend / denn lebendig machend sein / ist so viel als Gott sein. Nu ist aber Christi fleisch nicht Gott. Ergo so ist es auch nicht lebendig machend.</p> <p>Ist demnach diese erste propositio in beiden Syllogismis also zuerkleren: Was nach dem wesen vnd wesentlicher natürlicher krafft vnnd Eygenschafft aus vnnd für sich selbst allmechtig vnnd lebendig machend ist / oder die allmechtigkeit vnnd krafft lebendig zu machen selbst ist / das kan nicht anders denn Gott sein.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0035]
mit dem Symbolo Chalcedonensi nicht besiehet. Brauchen sie aber das wort (thetlich) pro reali, gestehen wir jhnen keines weges / das durch dasselbige die lere Symboli Chalcedonensis de saluis proprietatibus auffgehaben werde / wie nun zu vielenmalen gründlich erwiesen ist / vnd ferner soll dargethan werden.
Das ich geschrieben / die angenommene menschliche natur Christi habe die allmechtige krafft aus einem hohen principio (Pag. 305) wil ich dem leser zum warhafftigen bericht die gantze einrede setzen / auff welche ich Pag. 304. 305. geantwortet / daraus er abermals verstehen wird / wie Theologisch die Anhalter diese sach tractiren / vnnd wie auffrichtig sie mit mir vmbgehen / Was allmechtig ist / das ist Gott / Nu ist aber die Menschlich Natur nicht Gott. Ergo so ist sie auch nicht allmechtig.
Von den worten: die menschliche natur Chri sti / habe die allmechtige Krafft aus einem höhern. Principius Dorauff antworte ich kürtzlich / Wenn es gelten solte / also zuschliessen / so hette Nestorius aus solchem grunde wieder das concilium Ephesinum schliessen können: Das fleisch Christi were nicht lebendig machend / denn lebendig machend sein / ist so viel als Gott sein. Nu ist aber Christi fleisch nicht Gott. Ergo so ist es auch nicht lebendig machend.
Ist demnach diese erste propositio in beiden Syllogismis also zuerkleren: Was nach dem wesen vnd wesentlicher natürlicher krafft vnnd Eygenschafft aus vnnd für sich selbst allmechtig vnnd lebendig machend ist / oder die allmechtigkeit vnnd krafft lebendig zu machen selbst ist / das kan nicht anders denn Gott sein.
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