Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.Heilige Gott die Erbsünde / so vom Teuffel jhren vrsprung oder anfang hat / nicht ehren wolle. Wie köndt er sie aber höher ehren / denn wenn er aus der Erbsünde / so des Teuffels werck ist / die wesentliche gerechtigkeit ja Gott selbst machte? Sintemal er selbst alleine die wesentliche gerechtigkeit ist. Wer nu hie nicht sehen wil / was für grewliche Gotteslesterung hinter diesem Irrthum stecken / der verblendet sich mutwillig selbst / vnnd wird billich in verkehrten sinn dahin gegeben. Item / was Gott hasset / vnnd daran er einen grewel hat / das wird er warlich in die gerechtigkeit selbst auff das es ewig lebe nicht verwandeln. Nu ist er aller sünde Erb vnnd wircklichen sünden feind vnnd hasset sie Zach. 8. dieses alles hasse ich / spricht der Herr. Derwegen können vestendige Christen leichtlich mercken / das er die sünde / so für seiner Maiestet ein grewel ist / vnnd gehasset wird / zur wesentlichen gerechtigkeit nimmermehr machen wird / vnd jhr diese gütigkeit beweisen / das sie ewig lebe. Abermals. Was der Sohn Gottes zerstören wil / daraus wird er ja die gerechtigkeit selbst nicht machen das es ewig lebe. Er wil aber die werck des Teuffels als da ist die Erbsünde zerstören. 1. Joh: 3. Derhalben ist ja klar / das er die Erbsünde welche er zerstören oder zu nicht machen wil zur gerechtigkeit selbst nicht machen wird / das sie ewig lebe Aber / was darffs viel wort / so wenig als Gott aus der lügen wil warheit machen / so wenig wil er auch aus der Erbsünde endlich die wesentliche gerechtigkeit machen. sünde bleibt sünde / vnnd kan nimmermehr die gerechtigkeit selbst werden. So wenig der Teuffel kan Gott selbst Heilige Gott die Erbsünde / so vom Teuffel jhren vrsprung oder anfang hat / nicht ehren wolle. Wie köndt er sie aber höher ehren / denn wenn er aus der Erbsünde / so des Teuffels werck ist / die wesentliche gerechtigkeit ja Gott selbst machte? Sintemal er selbst alleine die wesentliche gerechtigkeit ist. Wer nu hie nicht sehen wil / was für grewliche Gotteslesterung hinter diesem Irrthum stecken / der verblendet sich mutwillig selbst / vnnd wird billich in verkehrten sinn dahin gegeben. Item / was Gott hasset / vnnd daran er einen grewel hat / das wird er warlich in die gerechtigkeit selbst auff das es ewig lebe nicht verwandeln. Nu ist er aller sünde Erb vnnd wircklichen sünden feind vnnd hasset sie Zach. 8. dieses alles hasse ich / spricht der Herr. Derwegen können vestendige Christen leichtlich mercken / das er die sünde / so für seiner Maiestet ein grewel ist / vnnd gehasset wird / zur wesentlichen gerechtigkeit nimmermehr machen wird / vnd jhr diese gütigkeit beweisen / das sie ewig lebe. Abermals. Was der Sohn Gottes zerstören wil / daraus wird er ja die gerechtigkeit selbst nicht machen das es ewig lebe. Er wil aber die werck des Teuffels als da ist die Erbsünde zerstören. 1. Joh: 3. Derhalben ist ja klar / das er die Erbsünde welche er zerstören oder zu nicht machen wil zur gerechtigkeit selbst nicht machen wird / das sie ewig lebe Aber / was darffs viel wort / so wenig als Gott aus der lügen wil warheit machen / so wenig wil er auch aus der Erbsünde endlich die wesentliche gerechtigkeit machen. sünde bleibt sünde / vnnd kan nimmermehr die gerechtigkeit selbst werden. So wenig der Teuffel kan Gott selbst <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0134"/> Heilige Gott die Erbsünde / so vom Teuffel jhren vrsprung oder anfang hat / nicht ehren wolle. Wie köndt er sie aber höher ehren / denn wenn er aus der Erbsünde / so des Teuffels werck ist / die wesentliche gerechtigkeit ja Gott selbst machte? Sintemal er selbst alleine die wesentliche gerechtigkeit ist. 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Joh: 3.</p> <p>Derhalben ist ja klar / das er die Erbsünde welche er zerstören oder zu nicht machen wil zur gerechtigkeit selbst nicht machen wird / das sie ewig lebe</p> <p>Aber / was darffs viel wort / so wenig als Gott aus der lügen wil warheit machen / so wenig wil er auch aus der Erbsünde endlich die wesentliche gerechtigkeit machen. sünde bleibt sünde / vnnd kan nimmermehr die gerechtigkeit selbst werden. So wenig der Teuffel kan Gott selbst </p> </div> </body> </text> </TEI> [0134]
Heilige Gott die Erbsünde / so vom Teuffel jhren vrsprung oder anfang hat / nicht ehren wolle. Wie köndt er sie aber höher ehren / denn wenn er aus der Erbsünde / so des Teuffels werck ist / die wesentliche gerechtigkeit ja Gott selbst machte? Sintemal er selbst alleine die wesentliche gerechtigkeit ist. Wer nu hie nicht sehen wil / was für grewliche Gotteslesterung hinter diesem Irrthum stecken / der verblendet sich mutwillig selbst / vnnd wird billich in verkehrten sinn dahin gegeben.
Item / was Gott hasset / vnnd daran er einen grewel hat / das wird er warlich in die gerechtigkeit selbst auff das es ewig lebe nicht verwandeln.
Nu ist er aller sünde Erb vnnd wircklichen sünden feind vnnd hasset sie Zach. 8. dieses alles hasse ich / spricht der Herr.
Derwegen können vestendige Christen leichtlich mercken / das er die sünde / so für seiner Maiestet ein grewel ist / vnnd gehasset wird / zur wesentlichen gerechtigkeit nimmermehr machen wird / vnd jhr diese gütigkeit beweisen / das sie ewig lebe. Abermals. Was der Sohn Gottes zerstören wil / daraus wird er ja die gerechtigkeit selbst nicht machen das es ewig lebe. Er wil aber die werck des Teuffels als da ist die Erbsünde zerstören. 1. Joh: 3.
Derhalben ist ja klar / das er die Erbsünde welche er zerstören oder zu nicht machen wil zur gerechtigkeit selbst nicht machen wird / das sie ewig lebe
Aber / was darffs viel wort / so wenig als Gott aus der lügen wil warheit machen / so wenig wil er auch aus der Erbsünde endlich die wesentliche gerechtigkeit machen. sünde bleibt sünde / vnnd kan nimmermehr die gerechtigkeit selbst werden. So wenig der Teuffel kan Gott selbst
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/134>, abgerufen am 16.07.2024. |