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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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in die sünde verlaugne / der sey ein Manicheerhaben / nicht wollen passiren lassen / so müsse notwendig folgen / das wir Manicheer sein.

Antwort: In Ewigkeit können sie aus Augustini Schrifften nicht erweisen / das er gelehret oder gestritten haben solle / das die menschliche natur wesentlich in die sünde selbst verwandelt sey / für eins / vnd sey jhnen derwegen trotz geboten.

Fürs ander / können sie auch dieses nicht darthun / das die Manicheer darüber mit Augustino strettig gewest / das er eine solche wesentliche verwandelung der natur selbst in die sünde gelehret oder gehalten / Denn aus seinen Schriften das Gegenspiel darzu thun. Darumb er auch contra Epist: fundamenti cap. 33. 43. nicht setzet / das die gute natur des menschen die sünde selbst worden sey: sondern vergleicht die verderbung oder verenderung der guten menschlichen natur mit einem reinen wasser / das durch vnreinen Kot trübe gemacht wird. Wenn das trübe spricht er vom wasser weg kömpt / so bleibt das wasser vbrig: also wenn das böse von der natur weggenommen wird / bleibt die natur / vnnd Cap. 35. 36. 38. erkleret er sich rund / was das böse oder die sünde in der verderbten natur sey / vnnd spricht: Quis dubitet totum illud quod dicitur malum nihil esse aliud quam corruptionem? Wer zweiffelt / das alles was das böse oder sünde genennet wird / nichts anders sey / denn eine verderbung? Setzet auch abermals diese gleichnissen darauff: Die verderbung einer gelehrten Seelen wird genennet vnerfarenheit: Die verderbung eines fürsichtigen / vnfürsichtigkeit: Die verderbung der gerechtigkeit / vngerechtigkeit. Vnd abermals spricht er: Die

in die sünde verlaugne / der sey ein Manicheerhaben / nicht wollen passiren lassen / so müsse notwendig folgen / das wir Manicheer sein.

Antwort: In Ewigkeit können sie aus Augustini Schrifften nicht erweisen / das er gelehret oder gestritten haben solle / das die menschliche natur wesentlich in die sünde selbst verwandelt sey / für eins / vnd sey jhnen derwegen trotz geboten.

Fürs ander / können sie auch dieses nicht darthun / das die Manicheer darüber mit Augustino strettig gewest / das er eine solche wesentliche verwandelung der natur selbst in die sünde gelehret oder gehalten / Denn aus seinen Schriften das Gegenspiel darzu thun. Darumb er auch contra Epist: fundamenti cap. 33. 43. nicht setzet / das die gute natur des menschen die sünde selbst worden sey: sondern vergleicht die verderbung oder verenderung der guten menschlichen natur mit einem reinen wasser / das durch vnreinen Kot trübe gemacht wird. Wenn das trübe spricht er vom wasser weg kömpt / so bleibt das wasser vbrig: also wenn das böse von der natur weggenommen wird / bleibt die natur / vnnd Cap. 35. 36. 38. erkleret er sich rund / was das böse oder die sünde in der verderbten natur sey / vnnd spricht: Quis dubitet totum illud quod dicitur malum nihil esse aliud quàm corruptionem? Wer zweiffelt / das alles was das böse oder sünde genennet wird / nichts anders sey / denn eine verderbung? Setzet auch abermals diese gleichnissen darauff: Die verderbung einer gelehrten Seelen wird genennet vnerfarenheit: Die verderbung eines fürsichtigen / vnfürsichtigkeit: Die verderbung der gerechtigkeit / vngerechtigkeit. Vnd abermals spricht er: Die

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[0158] haben / nicht wollen passiren lassen / so müsse notwendig folgen / das wir Manicheer sein. in die sünde verlaugne / der sey ein Manicheer Antwort: In Ewigkeit können sie aus Augustini Schrifften nicht erweisen / das er gelehret oder gestritten haben solle / das die menschliche natur wesentlich in die sünde selbst verwandelt sey / für eins / vnd sey jhnen derwegen trotz geboten. Fürs ander / können sie auch dieses nicht darthun / das die Manicheer darüber mit Augustino strettig gewest / das er eine solche wesentliche verwandelung der natur selbst in die sünde gelehret oder gehalten / Denn aus seinen Schriften das Gegenspiel darzu thun. Darumb er auch contra Epist: fundamenti cap. 33. 43. nicht setzet / das die gute natur des menschen die sünde selbst worden sey: sondern vergleicht die verderbung oder verenderung der guten menschlichen natur mit einem reinen wasser / das durch vnreinen Kot trübe gemacht wird. Wenn das trübe spricht er vom wasser weg kömpt / so bleibt das wasser vbrig: also wenn das böse von der natur weggenommen wird / bleibt die natur / vnnd Cap. 35. 36. 38. erkleret er sich rund / was das böse oder die sünde in der verderbten natur sey / vnnd spricht: Quis dubitet totum illud quod dicitur malum nihil esse aliud quàm corruptionem? Wer zweiffelt / das alles was das böse oder sünde genennet wird / nichts anders sey / denn eine verderbung? Setzet auch abermals diese gleichnissen darauff: Die verderbung einer gelehrten Seelen wird genennet vnerfarenheit: Die verderbung eines fürsichtigen / vnfürsichtigkeit: Die verderbung der gerechtigkeit / vngerechtigkeit. Vnd abermals spricht er: Die

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/158>, abgerufen am 24.11.2024.