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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Rom. 5. cap. beweiset der Apostel abermals mit bestendigem grund / das die verderbte Natur die Erbsünde eigendlich zu reden nicht sey / sondern viel mehr das ein vnterscheid zwischen derselben vnnd der verderbten Natur sey / vnnd spicht erstlich also / das Christus für vns gestorben / da wir noch sünder waren / vnd nicht da wir selbst die sünde waren. Zum andern / wir werden durch jhn behalten für dem zorn / nach dem wir durch sein blut gerecht worden sind / vnd nicht / die sünde wird durch jhn behalten für dem zorn. Iten er spricht nicht / die sünde sey durch Christi blut gerecht worden / sondern wir / das ist / wir menschen. Zum dritten / wir sind Gott versü net durch den Tod seines Sohns / vnd nicht / die sünde ist Got versünet durch den Todt seines Sohns etc. Wie er denn sprechen müste / wenn er hielte / das zwischen der Erbsünde vnd ver derbten natur kein vnterscheid were. Zum vierden / die sünde war in der welt / vnd nicht / die menschenwaren selbst die sünde / wie das Gegentheil vnrecht fürgibt. Zum fünfften / durch eines menschen vngehorsan sind viel sünder worden / vnd nicht viel sünden. Welche fünff stück den vnterscheid zwischen der Erbsünde selbst / vnd zwischen der verderbten natur / so klerlich bestetigen / das der jenige sonder allen zweiffel ein verstockter mensch sein muß / der solchen vnterscheid nicht sehen oder 11. Grundt.verstehen wil.

1. Johan. 1. stehet der schöne herliche spruch / das Blut Ihesu Christi seines Sohns reiniget vns von allen vnsern sünden. Wenn nu des Gegentheils jrrigen wahn nach / die verderbte vnreine natur selbst ohn allen vnterscheid die Erbsünde were / so müste es nicht heissen / dz blut Ihesu Christi rei nigetvns von aller sünde / sondern es reiniget die sünde selbst.

Weil aber war ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit / das das blut Christi vns menschen oder vnsere vnreine verdeb-

Rom. 5. cap. beweiset der Apostel abermals mit bestendigem grund / das die verderbte Natur die Erbsünde eigendlich zu reden nicht sey / sondern viel mehr das ein vnterscheid zwischen derselben vnnd der verderbten Natur sey / vnnd spicht erstlich also / das Christus für vns gestorben / da wir noch sünder waren / vnd nicht da wir selbst die sünde waren. Zum andern / wir werden durch jhn behalten für dem zorn / nach dem wir durch sein blut gerecht worden sind / vñ nicht / die sünde wird durch jhn behaltẽ für dem zorn. Itẽ er spricht nicht / die sünde sey durch Christi blut gerecht wordẽ / sondern wir / das ist / wir menschen. Zum dritten / wir sind Gott versü net durch den Tod seines Sohns / vñ nicht / die sünde ist Got versünet durch den Todt seines Sohns etc. Wie er deñ sprechen müste / weñ er hielte / das zwischen der Erbsünde vnd ver derbten natur kein vnterscheid were. Zum vierden / die sünde war in der welt / vnd nicht / die menschenwaren selbst die sünde / wie das Gegentheil vnrecht fürgibt. Zum fünfften / durch eines menschen vngehorsã sind viel sünder worden / vñ nicht viel sünden. Welche fünff stück den vnterscheid zwischen der Erbsünde selbst / vñ zwischen der verderbten natur / so klerlich bestetigen / das der jenige sonder allen zweiffel ein verstockter mensch sein muß / der solchen vnterscheid nicht sehen oder 11. Grundt.verstehen wil.

1. Johan. 1. stehet der schöne herliche spruch / das Blut Ihesu Christi seines Sohns reiniget vns von allen vnsern sünden. Wenn nu des Gegentheils jrrigen wahn nach / die verderbte vnreine natur selbst ohn allen vnterscheid die Erbsünde were / so müste es nicht heissen / dz blut Ihesu Christi rei nigetvns von aller sünde / sondern es reiniget die sünde selbst.

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[0030] Rom. 5. cap. beweiset der Apostel abermals mit bestendigem grund / das die verderbte Natur die Erbsünde eigendlich zu reden nicht sey / sondern viel mehr das ein vnterscheid zwischen derselben vnnd der verderbten Natur sey / vnnd spicht erstlich also / das Christus für vns gestorben / da wir noch sünder waren / vnd nicht da wir selbst die sünde waren. Zum andern / wir werden durch jhn behalten für dem zorn / nach dem wir durch sein blut gerecht worden sind / vñ nicht / die sünde wird durch jhn behaltẽ für dem zorn. Itẽ er spricht nicht / die sünde sey durch Christi blut gerecht wordẽ / sondern wir / das ist / wir menschen. Zum dritten / wir sind Gott versü net durch den Tod seines Sohns / vñ nicht / die sünde ist Got versünet durch den Todt seines Sohns etc. Wie er deñ sprechen müste / weñ er hielte / das zwischen der Erbsünde vnd ver derbten natur kein vnterscheid were. Zum vierden / die sünde war in der welt / vnd nicht / die menschenwaren selbst die sünde / wie das Gegentheil vnrecht fürgibt. Zum fünfften / durch eines menschen vngehorsã sind viel sünder worden / vñ nicht viel sünden. Welche fünff stück den vnterscheid zwischen der Erbsünde selbst / vñ zwischen der verderbten natur / so klerlich bestetigen / das der jenige sonder allen zweiffel ein verstockter mensch sein muß / der solchen vnterscheid nicht sehen oder verstehen wil. 11. Grundt. 1. Johan. 1. stehet der schöne herliche spruch / das Blut Ihesu Christi seines Sohns reiniget vns von allen vnsern sünden. Wenn nu des Gegentheils jrrigen wahn nach / die verderbte vnreine natur selbst ohn allen vnterscheid die Erbsünde were / so müste es nicht heissen / dz blut Ihesu Christi rei nigetvns von aller sünde / sondern es reiniget die sünde selbst. Weil aber war ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit / das das blut Christi vns menschen oder vnsere vnreine verdeb-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/30>, abgerufen am 21.11.2024.