Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Basilius in concione, Quod Deus non sit causa peccati. Malitia non est quiddam subsistens, quemadmodumII aus Ba[unleserliches Material - 5 Zeichen fehlen]. animal. Neque nos eius essentiam subsistentem exhibere possumus. Malum enim est priuatio boni etc. Das ist / die bosheit oder sünde ist nicht etwas selbstendiges / wie ein Thier / man kan auch der sünde selbstendiges wesen nicht fürstellen. Denn die boßheit oder sünde ist ein mangel des guten.

Nu ist aber vnsere vorderbte natur etwas selbstendiges / das für sich seiber bestehet / oder ist ein erschaffenes wesen.

Derwegen kan sie nach Basilij worten ohne vnterscheid die sünde selbst nicht sein. Dieweil wie Basilius schreibet / die sünde nichts selbstendiges / sondern eine priuation oder mangel des guten ist.

Athanasius contra Idola: Nullum malum nec aIII. aus Athanasio. Deo, nec in Deo, nec ab initio extitit, neque vlla est eius substantia. Das ist / Es ist kein vbel oder sünde von Gott noch in Gott / ist auch von anfang nicht gewest / so ist auch das vbel oder die sünde nicht etwas selbstendiges.

Nu ist aber vnsere verderbte natur etwas selbstendiges von Gott erschaffen.

Derwegen ist sie nach Athanasij lehre die sünde selbst nicht / sondern ist von derselben vnterscheiden.

Ambrosius Rom. 7. Scio quod non habitat in me, hocIIII. aus Ambrosio. est in carne mea bonum. Non sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit, sed quod habitat in carne nonesse bonum sed peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cum non sit substantia, sed praeuaricatio boni? Quoniam primi hominis corpus corruptum est per pec catum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore etc. Das ist /

Basilius in concione, Quod Deus non sit causa peccati. Malitia non est quiddam subsistens, quemadmodumII aus Ba[unleserliches Material – 5 Zeichen fehlen]. animal. Neque nos eius essentiam subsistentem exhibere possumus. Malum enim est priuatio boni etc. Das ist / die bosheit oder sünde ist nicht etwas selbstendiges / wie ein Thier / man kan auch der sünde selbstendiges wesen nicht fürstellen. Denn die boßheit oder sünde ist ein mangel des guten.

Nu ist aber vnsere vorderbte natur etwas selbstendiges / das für sich seiber bestehet / oder ist ein erschaffenes wesen.

Derwegen kan sie nach Basilij worten ohne vnterscheid die sünde selbst nicht sein. Dieweil wie Basilius schreibet / die sünde nichts selbstendiges / sondern eine priuation oder mangel des guten ist.

Athanasius contra Idola: Nullum malum nec áIII. aus Athanasio. Deo, nec in Deo, nec ab initio extitit, neque vlla est eius substantia. Das ist / Es ist kein vbel oder sünde von Gott noch in Gott / ist auch von anfang nicht gewest / so ist auch das vbel oder die sünde nicht etwas selbstendiges.

Nu ist aber vnsere verderbte natur etwas selbstendiges von Gott erschaffen.

Derwegen ist sie nach Athanasij lehre die sünde selbst nicht / sondern ist von derselben vnterscheiden.

Ambrosius Rom. 7. Scio quod non habitat in me, hocIIII. aus Ambrosio. est in carne mea bonum. Non sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit, sed quod habitat in carne nonesse bonum sed peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cum non sit substantia, sed praeuaricatio boni? Quoniam primi hominis corpus corruptum est per pec catum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore etc. Das ist /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0037"/>
        <p>Basilius in concione, Quod Deus non sit causa peccati. Malitia non est quiddam subsistens,        quemadmodum<note place="right">II aus Ba<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="5"/>.</note> animal. Neque nos eius essentiam       subsistentem exhibere possumus. Malum enim est priuatio boni etc. Das ist / die bosheit oder       sünde ist nicht etwas selbstendiges / wie ein Thier / man kan auch der sünde selbstendiges       wesen nicht fürstellen. Denn die boßheit oder sünde ist ein mangel des guten.</p>
        <p>Nu ist aber vnsere vorderbte natur etwas selbstendiges / das für sich seiber bestehet / oder       ist ein erschaffenes wesen.</p>
        <p>Derwegen kan sie nach Basilij worten ohne vnterscheid die sünde selbst nicht sein. Dieweil       wie Basilius schreibet / die sünde nichts selbstendiges / sondern eine priuation oder mangel       des guten ist.</p>
        <p>Athanasius contra Idola: Nullum malum nec á<note place="right">III. aus Athanasio.</note>       Deo, nec in Deo, nec ab initio extitit, neque vlla est eius substantia. Das ist / Es ist kein       vbel oder sünde von Gott noch in Gott / ist auch von anfang nicht gewest / so ist auch das vbel       oder die sünde nicht etwas selbstendiges.</p>
        <p>Nu ist aber vnsere verderbte natur etwas selbstendiges von Gott erschaffen.</p>
        <p>Derwegen ist sie nach Athanasij lehre die sünde selbst nicht / sondern ist von derselben       vnterscheiden.</p>
        <p>Ambrosius Rom. 7. Scio quod non habitat in me, hoc<note place="right">IIII. aus        Ambrosio.</note> est in carne mea bonum. Non sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit, sed       quod habitat in carne nonesse bonum sed peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cum non       sit substantia, sed praeuaricatio boni? Quoniam primi hominis corpus corruptum est per pec       catum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore       etc. Das ist /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0037] Basilius in concione, Quod Deus non sit causa peccati. Malitia non est quiddam subsistens, quemadmodum animal. Neque nos eius essentiam subsistentem exhibere possumus. Malum enim est priuatio boni etc. Das ist / die bosheit oder sünde ist nicht etwas selbstendiges / wie ein Thier / man kan auch der sünde selbstendiges wesen nicht fürstellen. Denn die boßheit oder sünde ist ein mangel des guten. II aus Ba_____. Nu ist aber vnsere vorderbte natur etwas selbstendiges / das für sich seiber bestehet / oder ist ein erschaffenes wesen. Derwegen kan sie nach Basilij worten ohne vnterscheid die sünde selbst nicht sein. Dieweil wie Basilius schreibet / die sünde nichts selbstendiges / sondern eine priuation oder mangel des guten ist. Athanasius contra Idola: Nullum malum nec á Deo, nec in Deo, nec ab initio extitit, neque vlla est eius substantia. Das ist / Es ist kein vbel oder sünde von Gott noch in Gott / ist auch von anfang nicht gewest / so ist auch das vbel oder die sünde nicht etwas selbstendiges. III. aus Athanasio. Nu ist aber vnsere verderbte natur etwas selbstendiges von Gott erschaffen. Derwegen ist sie nach Athanasij lehre die sünde selbst nicht / sondern ist von derselben vnterscheiden. Ambrosius Rom. 7. Scio quod non habitat in me, hoc est in carne mea bonum. Non sicut quibusdam videtur, carnem malam dicit, sed quod habitat in carne nonesse bonum sed peccatum. Quomodo habitat in carne peccatum, cum non sit substantia, sed praeuaricatio boni? Quoniam primi hominis corpus corruptum est per pec catum, vt possit dissolui, ipsa peccati corruptio per conditionem offensionis manet in corpore etc. Das ist / IIII. aus Ambrosio.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/37
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/37>, abgerufen am 23.11.2024.