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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Ich weis das in mir / das ist / in meinem fleisch nichts gutes wonet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das fleisch böse: sondern er saget / das dieses so im fleisch wohnet nicht gut / sondern sünde sey. Wie kan aber die sünde im fleisch wohnen / weil sie kein wesen / sondern ein vbertretung des guten ist? Antwort / Weil des ersten menschen leib also durch die sünde verderbt ist / das er kan auffgelöset werden / so bleibt die verderbung der sünden / von des gedreweten zorns wegen auch im menschlichen leibe etc.

Wenn zwischen vnserm verderbten fleisch vnnd der sünde kein vnterscheid were / wie das Gegentheil streitet / so müste das fleisch die sünde selbst / vnnd also böse oder die bosheit selbst sein. Aber da sagt Ambrosius fein rund Nein zu. Item / er sagt fein rund nein dazu / das die sünde ein substantz oder selbstendiges wesen sey / wie denn vnsere verderbte natur ein selbstendiges wesen ist.

Derwegen ists offenbar / das Ambrosius zwischen dem sündlichen fleisch vnnd zwischen der sünde so im fleisch wonet / vnterscheide.

Idem Ambros. in Hexaem. lib. 1. cap. 8. Vtique non substantialis sed accidentalis est malitia, quae a naturae bonitate deflexit, Das ist / die boßheit oder sünde ist je nicht etwas wesentliches / sondern ein zufelliges vbel / als das von der gütigkeit der natur abgewichen. Diese wort sagen auch deutlich aus / das vnser verderbte natur selbst (welche ja ein selbstendig wesen ist) die sünde nicht sey: sondern das die Erbsünde ein böser zufal sey in derselben.

August. tractat. 4. in Iohan: Quomodo odit me-

Ich weis das in mir / das ist / in meinem fleisch nichts gutes wonet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das fleisch böse: sondern er saget / das dieses so im fleisch wohnet nicht gut / sondern sünde sey. Wie kan aber die sünde im fleisch wohnen / weil sie kein wesen / sondern ein vbertretung des guten ist? Antwort / Weil des ersten menschen leib also durch die sünde verderbt ist / das er kan auffgelöset werden / so bleibt die verderbung der sünden / von des gedreweten zorns wegen auch im menschlichen leibe etc.

Wenn zwischen vnserm verderbten fleisch vnnd der sünde kein vnterscheid were / wie das Gegentheil streitet / so müste das fleisch die sünde selbst / vnnd also böse oder die bosheit selbst sein. Aber da sagt Ambrosius fein rund Nein zu. Item / er sagt fein rund nein dazu / das die sünde ein substantz oder selbstendiges wesen sey / wie denn vnsere verderbte natur ein selbstendiges wesen ist.

Derwegen ists offenbar / das Ambrosius zwischen dem sündlichen fleisch vnnd zwischen der sünde so im fleisch wonet / vnterscheide.

Idem Ambros. in Hexaem. lib. 1. cap. 8. Vtique non substantialis sed accidentalis est malitia, quae à naturae bonitate deflexit, Das ist / die boßheit oder sünde ist je nicht etwas wesentliches / sondern ein zufelliges vbel / als das von der gütigkeit der natur abgewichen. Diese wort sagen auch deutlich aus / das vnser verderbte natur selbst (welche ja ein selbstendig wesen ist) die sünde nicht sey: sondern das die Erbsünde ein böser zufal sey in derselben.

August. tractat. 4. in Iohan: Quomodo odit me-

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[0038] Ich weis das in mir / das ist / in meinem fleisch nichts gutes wonet. Er nennet nicht / wie sich etliche düncken lassen / das fleisch böse: sondern er saget / das dieses so im fleisch wohnet nicht gut / sondern sünde sey. Wie kan aber die sünde im fleisch wohnen / weil sie kein wesen / sondern ein vbertretung des guten ist? Antwort / Weil des ersten menschen leib also durch die sünde verderbt ist / das er kan auffgelöset werden / so bleibt die verderbung der sünden / von des gedreweten zorns wegen auch im menschlichen leibe etc. Wenn zwischen vnserm verderbten fleisch vnnd der sünde kein vnterscheid were / wie das Gegentheil streitet / so müste das fleisch die sünde selbst / vnnd also böse oder die bosheit selbst sein. Aber da sagt Ambrosius fein rund Nein zu. Item / er sagt fein rund nein dazu / das die sünde ein substantz oder selbstendiges wesen sey / wie denn vnsere verderbte natur ein selbstendiges wesen ist. Derwegen ists offenbar / das Ambrosius zwischen dem sündlichen fleisch vnnd zwischen der sünde so im fleisch wonet / vnterscheide. Idem Ambros. in Hexaem. lib. 1. cap. 8. Vtique non substantialis sed accidentalis est malitia, quae à naturae bonitate deflexit, Das ist / die boßheit oder sünde ist je nicht etwas wesentliches / sondern ein zufelliges vbel / als das von der gütigkeit der natur abgewichen. Diese wort sagen auch deutlich aus / das vnser verderbte natur selbst (welche ja ein selbstendig wesen ist) die sünde nicht sey: sondern das die Erbsünde ein böser zufal sey in derselben. August. tractat. 4. in Iohan: Quomodo odit me-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/38>, abgerufen am 21.11.2024.