Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.Das heist ja klaren vnnd deutlichen vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst machen. Ist die Erbsünde ein angeborner gifft / wie kan sie denn die verderbte natur selbst sein / oder wie kan erwiesen werden / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur vnnd Erbsünde nicht solle vnterschieden haben? D. Lutherus vber das 16. Cap. Joh. Die welt20. Beweis. kan die sünde / welche inwendig in der natursteckt / vnnd die rechte Heuptsünde ist / so sie nicht kennet / nicht wegnemen. Was in der natur inwendig steckt / das ist ja die natur selbst nicht / sondern ist von derselben vnterschieden. Die Erbsünde aber wie D. Lutherus Johan. 16. redet / stecket inwendig in der natur. Derwegen ist sie ja die natur selbst nicht / sondern von derselben nach D. Lutheri lehre vnterschieden. D. Lutherus vber das 15. Cap. der 1. Epistel Pauli21 Beweis. an die Corinther schreibet also: Das ist die meinung vnnd beschluß daruon / das des menschen Leib muß verendert werden / vnd die gestalt nicht behalten so er itzo hat / One was gehört zu seinem wesen / also das nichts bleiben soll / was dieses vergenglichen lebens ist / vnd doch derselbige Leib vnnd Seele sey vnnd bleibe / so ein jglicher gehabt mit allen gliedmassen etc. Soll das jenige / das zum wesen des menschlichen leibes gehört / bleiben in der aufferstehung / so siehen vnd verstehen alle frome hertzen / das D. Luth. ein vnterscheid gehat ten / zwischen dem wesen des menschlichen Leibes / welches Das heist ja klaren vnnd deutlichen vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst machen. Ist die Erbsünde ein angeborner gifft / wie kan sie deñ die verderbte natur selbst sein / oder wie kan erwiesen werden / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur vnnd Erbsünde nicht solle vnterschieden haben? D. Lutherus vber das 16. Cap. Joh. Die welt20. Beweis. kan die sünde / welche inwendig in der natursteckt / vnnd die rechte Heuptsünde ist / so sie nicht kennet / nicht wegnemen. Was in der natur inwendig steckt / das ist ja die natur selbst nicht / sondern ist von derselben vnterschieden. Die Erbsünde aber wie D. Lutherus Johan. 16. redet / stecket inwendig in der natur. Derwegen ist sie ja die natur selbst nicht / sondern von derselben nach D. Lutheri lehre vnterschieden. D. Lutherus vber das 15. Cap. der 1. Epistel Pauli21 Beweis. an die Corinther schreibet also: Das ist die meinung vnnd beschluß daruon / das des menschen Leib muß verendert werden / vnd die gestalt nicht behalten so er itzo hat / One was gehört zu seinem wesen / also das nichts bleiben soll / was dieses vergenglichen lebens ist / vnd doch derselbige Leib vnnd Seele sey vnnd bleibe / so ein jglicher gehabt mit allen gliedmassen etc. Soll das jenige / das zum wesen des menschlichen leibes gehört / bleiben in der aufferstehung / so siehen vnd verstehen alle frome hertzen / das D. Luth. ein vnterscheid gehat ten / zwischen dem wesen des menschlichen Leibes / welches <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0067"/> <p>Das heist ja klaren vnnd deutlichen vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst machen.</p> <p>Ist die Erbsünde ein angeborner gifft / wie kan sie deñ die verderbte natur selbst sein / oder wie kan erwiesen werden / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur vnnd Erbsünde nicht solle vnterschieden haben?</p> <p>D. Lutherus vber das 16. Cap. Joh. Die welt<note place="right">20. Beweis.</note> kan die sünde / welche inwendig in der natursteckt / vnnd die rechte Heuptsünde ist / so sie nicht kennet / nicht wegnemen.</p> <p>Was in der natur inwendig steckt / das ist ja die natur selbst nicht / sondern ist von derselben vnterschieden. Die Erbsünde aber wie D. Lutherus Johan. 16. redet / stecket inwendig in der natur.</p> <p>Derwegen ist sie ja die natur selbst nicht / sondern von derselben nach D. Lutheri lehre vnterschieden.</p> <p>D. Lutherus vber das 15. Cap. der 1. Epistel Pauli<note place="right">21 Beweis.</note> an die Corinther schreibet also: Das ist die meinung vnnd beschluß daruon / das des menschen Leib muß verendert werden / vnd die gestalt nicht behalten so er itzo hat / One was gehört zu seinem wesen / also das nichts bleiben soll / was dieses vergenglichen lebens ist / vnd doch derselbige Leib vnnd Seele sey vnnd bleibe / so ein jglicher gehabt mit allen gliedmassen etc.</p> <p>Soll das jenige / das zum wesen des menschlichen leibes gehört / bleiben in der aufferstehung / so siehen vnd verstehen alle frome hertzen / das D. Luth. ein vnterscheid gehat ten / zwischen dem wesen des menschlichen Leibes / welches </p> </div> </body> </text> </TEI> [0067]
Das heist ja klaren vnnd deutlichen vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde selbst machen.
Ist die Erbsünde ein angeborner gifft / wie kan sie deñ die verderbte natur selbst sein / oder wie kan erwiesen werden / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur vnnd Erbsünde nicht solle vnterschieden haben?
D. Lutherus vber das 16. Cap. Joh. Die welt kan die sünde / welche inwendig in der natursteckt / vnnd die rechte Heuptsünde ist / so sie nicht kennet / nicht wegnemen.
20. Beweis. Was in der natur inwendig steckt / das ist ja die natur selbst nicht / sondern ist von derselben vnterschieden. Die Erbsünde aber wie D. Lutherus Johan. 16. redet / stecket inwendig in der natur.
Derwegen ist sie ja die natur selbst nicht / sondern von derselben nach D. Lutheri lehre vnterschieden.
D. Lutherus vber das 15. Cap. der 1. Epistel Pauli an die Corinther schreibet also: Das ist die meinung vnnd beschluß daruon / das des menschen Leib muß verendert werden / vnd die gestalt nicht behalten so er itzo hat / One was gehört zu seinem wesen / also das nichts bleiben soll / was dieses vergenglichen lebens ist / vnd doch derselbige Leib vnnd Seele sey vnnd bleibe / so ein jglicher gehabt mit allen gliedmassen etc.
21 Beweis. Soll das jenige / das zum wesen des menschlichen leibes gehört / bleiben in der aufferstehung / so siehen vnd verstehen alle frome hertzen / das D. Luth. ein vnterscheid gehat ten / zwischen dem wesen des menschlichen Leibes / welches
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