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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Denn er setzet deutlich / die sünde müsse aus der natur ausgefeget werden / in der Tauffe werde sie wol vergeben / aber die ausfegung der sünden geschehe teglich von Gott selbst / oder durch den heiligen Geist / Item durch Creutz leiden vnnd trübsal.

Item / das die Erbsünde im fleisch anhangend bleibe bis in todt / vnnd das Gott durch seine hand teglich daran ausfege.

Weil denn D. Lutheri meinung nach / die sünde teglich aus dem fleische mus ausgefeget werden / so bleibts wol darbey / das die verderbte natur vnnd Erbsünde nimmermehr nach D. Lutheri lere für einerley können oder sollen gehalten werden.

29 Beweis

Ferner schreibt er in obbemeltem 42. Cap. Genes. Sic haeret in nobis malitia originis, contractum in paradiso, fermentum illud Diaboli, quo natura infecta est, Das ist / also hanget in vnser natur die Erbsünde so jm Paradiß verursacht ist / des Teuffels Sawerteig / mit welchem vnser natur vergifftet / oder verderbt ist.

Vnd bald drauff / Quia nascitur nobiscum horribilis caligo, ignorantia & auersio a Deo. Ibi dicit Dominus. Ego ignosco tibi gratuito, sine vllis meritis tuis, neque propter contritionem, neque propter satis factionem, non enim est expiabile, aut vt ita dicam, satisfactibile peccatum per nos, sed per Filium Dei. Sed hoc faciam, vbi remisero tibi peccatum, faciam haeredem & filium regni Dei, vt meum erga te amorem declarem, ita tamen vt prius eluam sordes tuas, Ich mus dich vor wischen vnd waschen / Sicut mater infantem non collocat in cunas nisi prius lotum & mundatum, nec mouctur eiulatu & fletu, quo minus eum purget.

Denn er setzet deutlich / die sünde müsse aus der natur ausgefeget werden / in der Tauffe werde sie wol vergeben / aber die ausfegung der sünden geschehe teglich von Gott selbst / oder durch den heiligen Geist / Item durch Creutz leiden vnnd trübsal.

Item / das die Erbsünde im fleisch anhangend bleibe bis in todt / vnnd das Gott durch seine hand teglich daran ausfege.

Weil denn D. Lutheri meinung nach / die sünde teglich aus dem fleische mus ausgefeget werden / so bleibts wol darbey / das die verderbte natur vnnd Erbsünde nimmermehr nach D. Lutheri lere für einerley können oder sollen gehalten werden.

29 Beweis

Ferner schreibt er in obbemeltem 42. Cap. Genes. Sic haeret in nobis malitia originis, contractum in paradiso, fermentum illud Diaboli, quo natura infecta est, Das ist / also hanget in vnser natur die Erbsünde so jm Paradiß verursacht ist / des Teuffels Sawerteig / mit welchem vnser natur vergifftet / oder verderbt ist.

Vnd bald drauff / Quia nascitur nobiscum horribilis caligo, ignorantia & auersio à Deo. Ibi dicit Dominus. Ego ignosco tibi gratuito, sine vllis meritis tuis, neque propter contritionem, neque propter satis factionem, non enim est expiabile, aut vt ita dicam, satisfactibile peccatum per nos, sed per Filium Dei. Sed hoc faciam, vbi remisero tibi peccatum, faciam haeredem & filium regni Dei, vt meum erga te amorem declarem, ita tamen vt prius eluam sordes tuas, Ich mus dich vor wischen vnd waschen / Sicut mater infantem non collocat in cunas nisi prius lotum & mundatum, nec mouctur eiulatu & fletu, quo minus eum purget.

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        <p>Item / das die Erbsünde im fleisch anhangend bleibe bis in todt / vnnd das Gott durch seine       hand teglich daran ausfege.</p>
        <p>Weil denn D. Lutheri meinung nach / die sünde teglich aus dem fleische mus ausgefeget werden       / so bleibts wol darbey / das die verderbte natur vnnd Erbsünde nimmermehr nach D. Lutheri lere       für einerley können oder sollen gehalten werden.</p>
        <note place="left">29 Beweis</note>
        <p>Ferner schreibt er in obbemeltem 42. Cap. Genes. Sic haeret in nobis malitia originis,       contractum in paradiso, fermentum illud Diaboli, quo natura infecta est, Das ist / also hanget       in vnser natur die Erbsünde so jm Paradiß verursacht ist / des Teuffels Sawerteig / mit welchem       vnser natur vergifftet / oder verderbt ist.</p>
        <p>Vnd bald drauff / Quia nascitur nobiscum horribilis caligo, ignorantia &amp; auersio à Deo.       Ibi dicit Dominus. Ego ignosco tibi gratuito, sine vllis meritis tuis, neque propter       contritionem, neque propter satis factionem, non enim est expiabile, aut vt ita dicam,       satisfactibile peccatum per nos, sed per Filium Dei. Sed hoc faciam, vbi remisero tibi       peccatum, faciam haeredem &amp; filium regni Dei, vt meum erga te amorem declarem, ita tamen vt       prius eluam sordes tuas, Ich mus dich vor wischen vnd waschen / Sicut mater infantem non       collocat in cunas nisi prius lotum &amp; mundatum, nec mouctur eiulatu &amp; fletu, quo minus       eum purget.
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[0076] Denn er setzet deutlich / die sünde müsse aus der natur ausgefeget werden / in der Tauffe werde sie wol vergeben / aber die ausfegung der sünden geschehe teglich von Gott selbst / oder durch den heiligen Geist / Item durch Creutz leiden vnnd trübsal. Item / das die Erbsünde im fleisch anhangend bleibe bis in todt / vnnd das Gott durch seine hand teglich daran ausfege. Weil denn D. Lutheri meinung nach / die sünde teglich aus dem fleische mus ausgefeget werden / so bleibts wol darbey / das die verderbte natur vnnd Erbsünde nimmermehr nach D. Lutheri lere für einerley können oder sollen gehalten werden. Ferner schreibt er in obbemeltem 42. Cap. Genes. Sic haeret in nobis malitia originis, contractum in paradiso, fermentum illud Diaboli, quo natura infecta est, Das ist / also hanget in vnser natur die Erbsünde so jm Paradiß verursacht ist / des Teuffels Sawerteig / mit welchem vnser natur vergifftet / oder verderbt ist. Vnd bald drauff / Quia nascitur nobiscum horribilis caligo, ignorantia & auersio à Deo. Ibi dicit Dominus. Ego ignosco tibi gratuito, sine vllis meritis tuis, neque propter contritionem, neque propter satis factionem, non enim est expiabile, aut vt ita dicam, satisfactibile peccatum per nos, sed per Filium Dei. Sed hoc faciam, vbi remisero tibi peccatum, faciam haeredem & filium regni Dei, vt meum erga te amorem declarem, ita tamen vt prius eluam sordes tuas, Ich mus dich vor wischen vnd waschen / Sicut mater infantem non collocat in cunas nisi prius lotum & mundatum, nec mouctur eiulatu & fletu, quo minus eum purget.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/76>, abgerufen am 25.11.2024.