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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Sic nos vocati sumus ad regnum Dei, habemus remissionem peccatorum, sumus filij & haeredes Dei, sed haeret adhuc in nobis ignauia & veternus corporis & animi, quam luem cogitat Deus tollere in vniuersa vita nostra etc. Das ist / dieweil vns angeboren wird eine schreckliche finsternis / vnwissenheit vnnd abwendung von Gott / so spricht der Herr / Ich vergebe dir zwar aus gnaden deine sünde / ohne alle dein verdienst / auch nicht vmb deiner rew willen / wie denn auch nicht vmb deiner gnug thuung willen. Denn die sünde kan nicht gebüsset werden durch vns / sondern alleine durch den Sohn Gottes Ihesum Christum. Das wil ich thun / wenn ich dir die sünde vergeben habe / wil ich dich zum Erben vnd Sohn meines reichs machen / das ich meine liebe gegen dir erzeige / doch also / das ich zuuor deine vnreinigkeit abwasche. Ich mus dich vor wischen vnnd waschen / Gleich wie eine Mutter / welche jhr kindlein nicht in die wiegen legt / sie habe es denn zuuor gewaschen vnd gereiniget / vnnd keret sich nicht daran / das es schreyet / sondern sie machet es zuuor rein.

Also sind wir auch beruffen zum Reich Gottes / haben vergebung der sünde / sind kinder vnd Erben Gottes / aber es hangt vns noch an ein grewliche schendliche faulheit vnnd erschrecklicher gefehrlicher todtenschlaff leibs vnnd der Seelen / welche seuche Gott der Herr in vnserm gantzen leben gedenckt hinweg zu nemen / oder auszutilgen.

Weil denn D. Lutherus die Erbsünde ein verderbung nennet so vns anhangt / Item einen sawerteig des Teuffels damit vnser natur angestecket ist. Item weil er lehret / das die vnreinigkeit der sünde / so vns angeboren / sol vnnd mus ausgewaschen werden in vnserm gantzen leben. So ist abermals hell vnnd offenbar / das D. Lutherus zwischen

Sic nos vocati sumus ad regnum Dei, habemus remissionem peccatorum, sumus filij & haeredes Dei, sed haeret adhuc in nobis ignauia & veternus corporis & animi, quam luem cogitat Deus tollere in vniuersa vita nostra etc. Das ist / dieweil vns angeboren wird eine schreckliche finsternis / vnwissenheit vnnd abwendung von Gott / so spricht der Herr / Ich vergebe dir zwar aus gnaden deine sünde / ohne alle dein verdienst / auch nicht vmb deiner rew willen / wie denn auch nicht vmb deiner gnug thuung willen. Denn die sünde kan nicht gebüsset werden durch vns / sondern alleine durch den Sohn Gottes Ihesum Christum. Das wil ich thun / wenn ich dir die sünde vergeben habe / wil ich dich zum Erben vnd Sohn meines reichs machen / das ich meine liebe gegen dir erzeige / doch also / das ich zuuor deine vnreinigkeit abwasche. Ich mus dich vor wischen vnnd waschen / Gleich wie eine Mutter / welche jhr kindlein nicht in die wiegen legt / sie habe es denn zuuor gewaschen vnd gereiniget / vnnd keret sich nicht daran / das es schreyet / sondern sie machet es zuuor rein.

Also sind wir auch beruffen zum Reich Gottes / haben vergebung der sünde / sind kinder vnd Erben Gottes / aber es hangt vns noch an ein grewliche schendliche faulheit vnnd erschrecklicher gefehrlicher todtenschlaff leibs vnnd der Seelen / welche seuche Gott der Herr in vnserm gantzen leben gedenckt hinweg zu nemen / oder auszutilgen.

Weil denn D. Lutherus die Erbsünde ein verderbung nennet so vns anhangt / Item einen sawerteig des Teuffels damit vnser natur angestecket ist. Item weil er lehret / das die vnreinigkeit der sünde / so vns angeboren / sol vnnd mus ausgewaschen werden in vnserm gantzen leben. So ist abermals hell vnnd offenbar / das D. Lutherus zwischen

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[0077] Sic nos vocati sumus ad regnum Dei, habemus remissionem peccatorum, sumus filij & haeredes Dei, sed haeret adhuc in nobis ignauia & veternus corporis & animi, quam luem cogitat Deus tollere in vniuersa vita nostra etc. Das ist / dieweil vns angeboren wird eine schreckliche finsternis / vnwissenheit vnnd abwendung von Gott / so spricht der Herr / Ich vergebe dir zwar aus gnaden deine sünde / ohne alle dein verdienst / auch nicht vmb deiner rew willen / wie denn auch nicht vmb deiner gnug thuung willen. Denn die sünde kan nicht gebüsset werden durch vns / sondern alleine durch den Sohn Gottes Ihesum Christum. Das wil ich thun / wenn ich dir die sünde vergeben habe / wil ich dich zum Erben vnd Sohn meines reichs machen / das ich meine liebe gegen dir erzeige / doch also / das ich zuuor deine vnreinigkeit abwasche. Ich mus dich vor wischen vnnd waschen / Gleich wie eine Mutter / welche jhr kindlein nicht in die wiegen legt / sie habe es denn zuuor gewaschen vnd gereiniget / vnnd keret sich nicht daran / das es schreyet / sondern sie machet es zuuor rein. Also sind wir auch beruffen zum Reich Gottes / haben vergebung der sünde / sind kinder vnd Erben Gottes / aber es hangt vns noch an ein grewliche schendliche faulheit vnnd erschrecklicher gefehrlicher todtenschlaff leibs vnnd der Seelen / welche seuche Gott der Herr in vnserm gantzen leben gedenckt hinweg zu nemen / oder auszutilgen. Weil denn D. Lutherus die Erbsünde ein verderbung nennet so vns anhangt / Item einen sawerteig des Teuffels damit vnser natur angestecket ist. Item weil er lehret / das die vnreinigkeit der sünde / so vns angeboren / sol vnnd mus ausgewaschen werden in vnserm gantzen leben. So ist abermals hell vnnd offenbar / das D. Lutherus zwischen

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/77>, abgerufen am 25.11.2024.