Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.würde nicht der keuffer sagen / Nein traun lieber gesell / bey mir heisset es nicht einerley ein schaff / vnd ein reudig schaff. Also ist ein Apffel vnd ein fauler apffel / ein taler / vnd ein böser Taler / ein haus vnd ein böse haus / ein Pferd / vnd ein böse siecht / krancks pferd / ist ja nicht einerley. Derwegen ist solches nicht ein geringer betrug / das man also fein listig vnd tückisch hinein geuckelt / vnd den Leuten anschmieret / das nicht darzu gehöret / noch dennoch sol es kunst sein / vnd man schreibt darbey / das ist Maior / das ist Minor / das ist conclusio, die einfeltigen zu narren / vnd ist zwar bey verstendigen ja so lecherlich / als jhener vngeschickte Maler ein Jacht malet / vnd niemand konte erkennen / was ein bawm oder thier war / da schreib er darzu / das ist ein fuchs / das ist ein hase / das ist ein hund / den sonsten hette es niemand gewust. Vber das hat auch sonst Ireneus nicht erwiesen ausser diesem gereusche / das die Erbsünde solte die verderbte Natur selbst sein. Derwegen so zusteubet vnd zerfleuget auch dieser Strohewisch / der kein band hat damit er zusamen hengen möchte. Der 9. Strohewisch. 1. Was bewerte Theologen / aus gutem grunde der heiligen Schrifft / verwerffen / ist nicht für gesunde Lere anzunemen. 2. Luther / Amsdorff / D. Basilius Monner / die Düringische Exules, Die Prediger in der Graffschafft Manssfeld / die Theologen zu Linda / verwerffen das Accidens. 3. Darumb ist diese Lere / peccatum est Accidens, nicht für gesunde lere anzunemen. Antwort. Das sol das grosse Bundstroh sein / das der Stroherne kempffer zu letzt herfür weltzet / vnd hat alle seine macht daran gewendet. würde nicht der keuffer sagen / Nein traun lieber gesell / bey mir heisset es nicht einerley ein schaff / vnd ein reudig schaff. Also ist ein Apffel vnd ein fauler apffel / ein taler / vnd ein böser Taler / ein haus vnd ein böse haus / ein Pferd / vnd ein böse siecht / krancks pferd / ist ja nicht einerley. Derwegen ist solches nicht ein geringer betrug / das man also fein listig vnd tückisch hinein geuckelt / vnd den Leuten anschmieret / das nicht darzu gehöret / noch dennoch sol es kunst sein / vnd man schreibt darbey / das ist Maior / das ist Minor / das ist conclusio, die einfeltigen zu narren / vnd ist zwar bey verstendigen ja so lecherlich / als jhener vngeschickte Maler ein Jacht malet / vnd niemand konte erkennen / was ein bawm oder thier war / da schreib er darzu / das ist ein fuchs / das ist ein hase / das ist ein hund / den sonsten hette es niemand gewust. Vber das hat auch sonst Ireneus nicht erwiesen ausser diesem gereusche / das die Erbsünde solte die verderbte Natur selbst sein. Derwegen so zusteubet vnd zerfleuget auch dieser Strohewisch / der kein band hat damit er zusamen hengen möchte. Der 9. Strohewisch. 1. Was bewerte Theologen / aus gutem grunde der heiligen Schrifft / verwerffen / ist nicht für gesunde Lere anzunemen. 2. Luther / Amsdorff / D. Basilius Monner / die Düringische Exules, Die Prediger in der Graffschafft Manssfeld / die Theologen zu Linda / verwerffen das Accidens. 3. Darumb ist diese Lere / peccatum est Accidens, nicht für gesunde lere anzunemen. Antwort. Das sol das grosse Bundstroh sein / das der Stroherne kempffer zu letzt herfür weltzet / vnd hat alle seine macht daran gewendet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0142"/> würde nicht der keuffer sagen / Nein traun lieber gesell / bey mir heisset es nicht einerley ein schaff / vnd ein reudig schaff.</p> <p>Also ist ein Apffel vnd ein fauler apffel / ein taler / vnd ein böser Taler / ein haus vnd ein böse haus / ein Pferd / vnd ein böse siecht / krancks pferd / ist ja nicht einerley.</p> <p>Derwegen ist solches nicht ein geringer betrug / das man also fein listig vnd tückisch hinein geuckelt / vnd den Leuten anschmieret / das nicht darzu gehöret / noch dennoch sol es kunst sein / vnd man schreibt darbey / das ist Maior / das ist Minor / das ist <hi rendition="#i">conclusio,</hi> die einfeltigen zu narren / vnd ist zwar bey verstendigen ja so lecherlich / als jhener vngeschickte Maler ein Jacht malet / vnd niemand konte erkennen / was ein bawm oder thier war / da schreib er darzu / das ist ein fuchs / das ist ein hase / das ist ein hund / den sonsten hette es niemand gewust.</p> <p>Vber das hat auch sonst Ireneus nicht erwiesen ausser diesem gereusche / das die Erbsünde solte die verderbte Natur selbst sein.</p> <p>Derwegen so zusteubet vnd zerfleuget auch dieser Strohewisch / der kein band hat damit er zusamen hengen möchte.</p> </div> <div> <head>Der 9. Strohewisch.<lb/></head> <p>1. Was bewerte Theologen / aus gutem grunde der heiligen Schrifft / verwerffen / ist nicht für gesunde Lere anzunemen.</p> <p>2. Luther / Amsdorff / D. Basilius Monner / die Düringische E<hi rendition="#i">xules,</hi> Die Prediger in der Graffschafft Manssfeld / die Theologen zu Linda / verwerffen das A<hi rendition="#i">ccidens.</hi></p> <p>3. Darumb ist diese Lere / <hi rendition="#i">peccatum est</hi> A<hi rendition="#i">ccidens,</hi> nicht für gesunde lere anzunemen.</p> <p>Antwort. Das sol das grosse Bundstroh sein / das der Stroherne kempffer zu letzt herfür weltzet / vnd hat alle seine macht daran gewendet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0142]
würde nicht der keuffer sagen / Nein traun lieber gesell / bey mir heisset es nicht einerley ein schaff / vnd ein reudig schaff.
Also ist ein Apffel vnd ein fauler apffel / ein taler / vnd ein böser Taler / ein haus vnd ein böse haus / ein Pferd / vnd ein böse siecht / krancks pferd / ist ja nicht einerley.
Derwegen ist solches nicht ein geringer betrug / das man also fein listig vnd tückisch hinein geuckelt / vnd den Leuten anschmieret / das nicht darzu gehöret / noch dennoch sol es kunst sein / vnd man schreibt darbey / das ist Maior / das ist Minor / das ist conclusio, die einfeltigen zu narren / vnd ist zwar bey verstendigen ja so lecherlich / als jhener vngeschickte Maler ein Jacht malet / vnd niemand konte erkennen / was ein bawm oder thier war / da schreib er darzu / das ist ein fuchs / das ist ein hase / das ist ein hund / den sonsten hette es niemand gewust.
Vber das hat auch sonst Ireneus nicht erwiesen ausser diesem gereusche / das die Erbsünde solte die verderbte Natur selbst sein.
Derwegen so zusteubet vnd zerfleuget auch dieser Strohewisch / der kein band hat damit er zusamen hengen möchte.
Der 9. Strohewisch.
1. Was bewerte Theologen / aus gutem grunde der heiligen Schrifft / verwerffen / ist nicht für gesunde Lere anzunemen.
2. Luther / Amsdorff / D. Basilius Monner / die Düringische Exules, Die Prediger in der Graffschafft Manssfeld / die Theologen zu Linda / verwerffen das Accidens.
3. Darumb ist diese Lere / peccatum est Accidens, nicht für gesunde lere anzunemen.
Antwort. Das sol das grosse Bundstroh sein / das der Stroherne kempffer zu letzt herfür weltzet / vnd hat alle seine macht daran gewendet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |