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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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jhrem newen Geticht wollen alle alte Lehrer / von der ApostelAnno 1526. zeit bißher / auff jhre falsche meinung ziehen / vnnd vermeinen / es sey sonst niemandt / denn sie allein / der der alten Lehrer Schrifften jemals gesehen habe / oder sehen werde. Mit was Gewissen dörffen sie doch also reden vnnd rhümen / sie haben alles / was die Alten geschrieben / auffs fleissigste gelesen vnd erwogen? Es haben wol die Alten viel geschrieben von der geistlichen niessung / vnnd von rechtem brauch deß Abendmals / wie auch wir bißher gethan haben / vnd noch thun. Aber an seinem Ort / wenn man die Wort der Einsetzung Christi handelt / bekennen wir mit Christo / nicht mit tunckeln Worten / daß das Brot / vnnd der Kelch deß HERrn / sey den Jüngern / die es essen vnd trincken / der ware (nicht ein gedichter / bedeuteter) Leib / vnnd Blut deß HERRN / etc.

Eben in demselbigen jhar / 1526. hat Bucerus auch LutheriBucerus verfelschet vnd verzwin gelt D. Lutheri Kirchenpostill. Kirchenpostill ins Latein versetzt / vnd in 4. Tomo in praefatione & annotationibus, hat er auch das Sacramentierische gifft / vnter Lutherinamen zuuerkeuffen / vnd den Leuten einzubilden / sich vnterstanden / wie er denn darumb denselbigen Tomum, durch eine sonderliche praefation / den fratribus in Italia, zugeschrieben / darüber hat Lutherus in einer Epistola ad Secerium, Idib. Septembris, Anno 1527. in offenem druck für jedermenniglich geklagt. Dieselbige Epistola ist vorhanden Tom. 2. EpistolarumD. Lutherus ist vbel zu Frieden mit deß Buceri bösen griffen. Lutheri, pag. 349. Vnd sind diese Wort darinne: In quarto Tomo sibi temperare non potuit anhelus ille, & sui sensus propagandi incredibili furore cupidus spiritus, quin praefatione dira & sacrilega, tum annotationibus virulentis, meum opus crucifigeret, ita, vt non fuerint contenti miseri homines suum virus proprijs & iam infinitis libris sparsisse, nisi & alienos libros eo veneno illito, perdant. Idem fecit & antea Iohanni Pomerano, in suo Psalterio, insigni perfidia, quem non ignorabat per Dysdiapason, ab illa impia

jhrem newen Geticht wollen alle alte Lehrer / von der ApostelAnno 1526. zeit bißher / auff jhre falsche meinung ziehen / vnnd vermeinen / es sey sonst niemandt / denn sie allein / der der alten Lehrer Schrifften jemals gesehen habe / oder sehen werde. Mit was Gewissen dörffen sie doch also reden vnnd rhümen / sie haben alles / was die Alten geschrieben / auffs fleissigste gelesen vnd erwogen? Es haben wol die Alten viel geschrieben von der geistlichen niessung / vnnd von rechtem brauch deß Abendmals / wie auch wir bißher gethan haben / vnd noch thun. Aber an seinem Ort / wenn man die Wort der Einsetzung Christi handelt / bekennen wir mit Christo / nicht mit tunckeln Worten / daß das Brot / vnnd der Kelch deß HERrn / sey den Jüngern / die es essen vnd trincken / der ware (nicht ein gedichter / bedeuteter) Leib / vnnd Blut deß HERRN / etc.

Eben in demselbigen jhar / 1526. hat Bucerus auch LutheriBucerus verfelschet vnd verzwin gelt D. Lutheri Kirchenpostill. Kirchenpostill ins Latein versetzt / vnd in 4. Tomo in praefatione & annotationibus, hat er auch das Sacramentierische gifft / vnter Lutherinamen zuuerkeuffen / vnd den Leuten einzubilden / sich vnterstanden / wie er denn darumb denselbigen Tomum, durch eine sonderliche praefation / den fratribus in Italia, zugeschrieben / darüber hat Lutherus in einer Epistola ad Secerium, Idib. Septembris, Anno 1527. in offenem druck für jedermenniglich geklagt. Dieselbige Epistola ist vorhanden Tom. 2. EpistolarumD. Lutherus ist vbel zu Frieden mit deß Buceri bösen griffen. Lutheri, pag. 349. Vnd sind diese Wort darinne: In quarto Tomo sibi temperare non potuit anhelus ille, & sui sensus propagandi incredibili furore cupidus spiritus, quin praefatione dira & sacrilega, tum annotationibus virulentis, meum opus crucifigeret, ita, vt non fuerint contenti miseri homines suum virus proprijs & iam infinitis libris sparsisse, nisi & alienos libros eo veneno illito, perdant. Idem fecit & antea Iohanni Pomerano, in suo Psalterio, insigni perfidia, quem non ignorabat per Dysdiapason, ab illa impia

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[103/0119] jhrem newen Geticht wollen alle alte Lehrer / von der Apostel zeit bißher / auff jhre falsche meinung ziehen / vnnd vermeinen / es sey sonst niemandt / denn sie allein / der der alten Lehrer Schrifften jemals gesehen habe / oder sehen werde. Mit was Gewissen dörffen sie doch also reden vnnd rhümen / sie haben alles / was die Alten geschrieben / auffs fleissigste gelesen vnd erwogen? Es haben wol die Alten viel geschrieben von der geistlichen niessung / vnnd von rechtem brauch deß Abendmals / wie auch wir bißher gethan haben / vnd noch thun. Aber an seinem Ort / wenn man die Wort der Einsetzung Christi handelt / bekennen wir mit Christo / nicht mit tunckeln Worten / daß das Brot / vnnd der Kelch deß HERrn / sey den Jüngern / die es essen vnd trincken / der ware (nicht ein gedichter / bedeuteter) Leib / vnnd Blut deß HERRN / etc. Anno 1526. Eben in demselbigen jhar / 1526. hat Bucerus auch Lutheri Kirchenpostill ins Latein versetzt / vnd in 4. Tomo in praefatione & annotationibus, hat er auch das Sacramentierische gifft / vnter Lutherinamen zuuerkeuffen / vnd den Leuten einzubilden / sich vnterstanden / wie er denn darumb denselbigen Tomum, durch eine sonderliche praefation / den fratribus in Italia, zugeschrieben / darüber hat Lutherus in einer Epistola ad Secerium, Idib. Septembris, Anno 1527. in offenem druck für jedermenniglich geklagt. Dieselbige Epistola ist vorhanden Tom. 2. Epistolarum Lutheri, pag. 349. Vnd sind diese Wort darinne: In quarto Tomo sibi temperare non potuit anhelus ille, & sui sensus propagandi incredibili furore cupidus spiritus, quin praefatione dira & sacrilega, tum annotationibus virulentis, meum opus crucifigeret, ita, vt non fuerint contenti miseri homines suum virus proprijs & iam infinitis libris sparsisse, nisi & alienos libros eo veneno illito, perdant. Idem fecit & antea Iohanni Pomerano, in suo Psalterio, insigni perfidia, quem non ignorabat per Dysdiapason, ab illa impia Bucerus verfelschet vnd verzwin gelt D. Lutheri Kirchenpostill. D. Lutherus ist vbel zu Frieden mit deß Buceri bösen griffen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/119>, abgerufen am 21.11.2024.