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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit Vnwarheit / bößlichAnno 1527. haben ziehen vnnd deuten wollen / mit vielen Worten hefftig geeifert / vnnd sind das seine Wort: Martinus Bucerus istTom. 3. Ien. Pag. 328. vnder euch der fürnembsten einer / vnd ein Christlicher lieber Bruder vnnd Mitdiener vnder euch / der euch auch schon beim Leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse Gnade hat von Gott zureden vnnd zuuerdolmetschen) vnnd hat das feine Buch mit dem Gifft ewer Lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / daß da schwärlich Rhat mag gefunden werden / weil dasselbige Buch vnder so viel Leute kompt / vnd vnder Herr Johanns Namen vnnd Arbeit / mit vnder verkaufft wirdt / eben der Irrthumb / den er doch mit Hand vnd Mund täglich widerficht. Solches Stücklein lasset jhr heiligen Leute gehen / vnnd als hettet jhr gefallen daran / vnnd haltet jhn nicht zum Widerruff vnnd Widerstattung / so jhr doch wol wisset / was Ern Johann daran gelegen ist / vnd wie hoch er mit solchen Bubenstücken beleidiget ist.

Desselbigen gleichen mein allerbestes Buch / das ich ye gemacht hab / die Postillen / wölche auch die Papisten gerne haben / hat er mit Vorreden / vnderreden / vnnd einreden auch also zugerichtet / daß vnder meinem Namen / diese lösterliche / schändliche Lehr / weiter bracht vnd geführet wirdt / dann vielleicht durch alle ewere Bücher. Was soll ich thun? Wie kan ich der sachen nu rhaten? Ich muß es haben / als hette mich ein Hund gebissen. Ich habe es mit Vorreden gestrafft / aber was hilfft es? Der Teuffel sahe wol / daß dis Buch durchdrang allenthalben / darumb ergreiff er dasselbige / lude vnnd schmierete seinen Dreck drauff / vnnd ich vnschüldiger Mann muß also des Teuffels Dreckführer sein / ich wolle oder wolle nicht. Noch leiden wir nichts / sondern gehen auff Rosen / vnd sind schelter vnd beisser / sie aber sind eitel Heiligthumb / vnd treiben gleichwol daneben solche

öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit Vnwarheit / bößlichAnno 1527. haben ziehen vnnd deuten wollen / mit vielen Worten hefftig geeifert / vnnd sind das seine Wort: Martinus Bucerus istTom. 3. Ien. Pag. 328. vnder euch der fürnembsten einer / vñ ein Christlicher lieber Bruder vnnd Mitdiener vnder euch / der euch auch schon beim Leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse Gnade hat von Gott zureden vnnd zuuerdolmetschen) vnnd hat das feine Buch mit dem Gifft ewer Lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / daß da schwärlich Rhat mag gefunden werden / weil dasselbige Buch vnder so viel Leute kompt / vnd vnder Herr Johanns Namen vnnd Arbeit / mit vnder verkaufft wirdt / eben der Irrthumb / den er doch mit Hand vnd Mund täglich widerficht. Solches Stücklein lasset jhr heiligen Leute gehen / vnnd als hettet jhr gefallen daran / vnnd haltet jhn nicht zum Widerruff vnnd Widerstattung / so jhr doch wol wisset / was Ern Johann daran gelegen ist / vnd wie hoch er mit solchen Bubenstücken beleidiget ist.

Desselbigen gleichen mein allerbestes Buch / das ich ye gemacht hab / die Postillen / wölche auch die Papisten gerne haben / hat er mit Vorreden / vnderreden / vnnd einreden auch also zugerichtet / daß vnder meinem Namen / diese lösterliche / schändliche Lehr / weiter bracht vnd geführet wirdt / dann vielleicht durch alle ewere Bücher. Was soll ich thun? Wie kan ich der sachen nu rhaten? Ich muß es haben / als hette mich ein Hund gebissen. Ich habe es mit Vorreden gestrafft / aber was hilfft es? Der Teuffel sahe wol / daß dis Buch durchdrang allenthalben / darumb ergreiff er dasselbige / lude vnnd schmierete seinen Dreck drauff / vnnd ich vnschüldiger Mann muß also des Teuffels Dreckführer sein / ich wolle oder wolle nicht. Noch leiden wir nichts / sondern gehen auff Rosen / vñ sind schelter vnd beisser / sie aber sind eitel Heiligthumb / vnd treiben gleichwol daneben solche

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[107/0123] öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit Vnwarheit / bößlich haben ziehen vnnd deuten wollen / mit vielen Worten hefftig geeifert / vnnd sind das seine Wort: Martinus Bucerus ist vnder euch der fürnembsten einer / vñ ein Christlicher lieber Bruder vnnd Mitdiener vnder euch / der euch auch schon beim Leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse Gnade hat von Gott zureden vnnd zuuerdolmetschen) vnnd hat das feine Buch mit dem Gifft ewer Lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / daß da schwärlich Rhat mag gefunden werden / weil dasselbige Buch vnder so viel Leute kompt / vnd vnder Herr Johanns Namen vnnd Arbeit / mit vnder verkaufft wirdt / eben der Irrthumb / den er doch mit Hand vnd Mund täglich widerficht. Solches Stücklein lasset jhr heiligen Leute gehen / vnnd als hettet jhr gefallen daran / vnnd haltet jhn nicht zum Widerruff vnnd Widerstattung / so jhr doch wol wisset / was Ern Johann daran gelegen ist / vnd wie hoch er mit solchen Bubenstücken beleidiget ist. Anno 1527. Tom. 3. Ien. Pag. 328. Desselbigen gleichen mein allerbestes Buch / das ich ye gemacht hab / die Postillen / wölche auch die Papisten gerne haben / hat er mit Vorreden / vnderreden / vnnd einreden auch also zugerichtet / daß vnder meinem Namen / diese lösterliche / schändliche Lehr / weiter bracht vnd geführet wirdt / dann vielleicht durch alle ewere Bücher. Was soll ich thun? Wie kan ich der sachen nu rhaten? Ich muß es haben / als hette mich ein Hund gebissen. Ich habe es mit Vorreden gestrafft / aber was hilfft es? Der Teuffel sahe wol / daß dis Buch durchdrang allenthalben / darumb ergreiff er dasselbige / lude vnnd schmierete seinen Dreck drauff / vnnd ich vnschüldiger Mann muß also des Teuffels Dreckführer sein / ich wolle oder wolle nicht. Noch leiden wir nichts / sondern gehen auff Rosen / vñ sind schelter vnd beisser / sie aber sind eitel Heiligthumb / vnd treiben gleichwol daneben solche

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/123>, abgerufen am 21.11.2024.