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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1529.Fürstlichen Cantzeleyen verhanden / dauon wir vmb mehrers berichts willen / warhafftige Copeien hieher setzen wollen.

Philippi Melanthonis schrifftlich bedencken / ob es gut sey / daß D. Martinus sich mit Oecolampadio vnderrede des Sacraments halben.

Ich hab für mein Person kein schewe / mit Oecolampadio vnnd seines gleichen / von dem Sacrament zu reden / derhalben ichs dem Landgraffen auch nicht abgeschlagen Sacramentierer haben ein grossen schein vnd anhang ohne warheit./ vnd wolte Gott / es möchte füglich geschehen. Denn dieser Handel ist nicht gering / vnd jhr fürgeben hat einen Schein / hat auch einen grossen Anhang / aller / so gelehrt geachtet im gantzen Teutschland / auß Vrsachen / die ich weiß / aber es fehlet jhnen an einem Stück / daß sie noch nicht wissen / wie schwer es ist / für Gott zustehen ohne Gottes Wort. Fürwitz vnd Freuel kan nicht Zwingel taug nichts.anders handeln / denn sie handeln. Mit Zwingel zuhandeln ist gantz vnfruchtbar / So ist auch bedacht / daß er nicht / sondern Oecolampadius soll gefordert werden / vnnd ob er schon gefordert / ist doch nicht zuhoffen / daß er kommen würde. Wenn nun die andern / so dem Zwingel zu lieb diesen Tantz tantzen / schon genugsam vnderricht haben / würden sie dennoch schew haben / sich mit vns zuuergleichen / vnd so man zusammen kommen solte / müsten nicht alleine sie vnnd die vnsern dabey sein / sondern auch ettliche von Papisten / gelehrte vnd vernünfftige Männer / die vnser beider bewegen anhörten / sonst würde es viel reden machen / die Lutherischen vnd Zwingler / zügen zuhauffen / conspirationes zumachen / etc. Auch würden die Zwingler / so niemandt / als vnparteyisch dabey gewesen / vielleicht desto mehr rhümen wollen. Derhalben habe ich dem Landgraffen angezeigt / daß / so man zusammen keme / not were / daß Leute dabey weren von

Anno 1529.Fürstlichen Cantzeleyen verhanden / dauon wir vmb mehrers berichts willen / warhafftige Copeien hieher setzen wollen.

Philippi Melanthonis schrifftlich bedencken / ob es gut sey / daß D. Martinus sich mit Oecolampadio vnderrede des Sacraments halben.

Ich hab für mein Person kein schewe / mit Oecolampadio vnnd seines gleichen / von dem Sacrament zu reden / derhalben ichs dem Landgraffen auch nicht abgeschlagen Sacramentierer haben ein grossen schein vnd anhang ohne warheit./ vnd wolte Gott / es möchte füglich geschehen. Denn dieser Handel ist nicht gering / vnd jhr fürgeben hat einen Schein / hat auch einen grossen Anhang / aller / so gelehrt geachtet im gantzen Teutschland / auß Vrsachen / die ich weiß / aber es fehlet jhnen an einem Stück / daß sie noch nicht wissen / wie schwer es ist / für Gott zustehen ohne Gottes Wort. Fürwitz vnd Freuel kan nicht Zwingel taug nichts.anders handeln / denn sie handeln. Mit Zwingel zuhandeln ist gantz vnfruchtbar / So ist auch bedacht / daß er nicht / sondern Oecolampadius soll gefordert werden / vnnd ob er schon gefordert / ist doch nicht zuhoffen / daß er kommen würde. Wenn nun die andern / so dem Zwingel zu lieb diesen Tantz tantzen / schon genugsam vnderricht haben / würden sie dennoch schew haben / sich mit vns zuuergleichen / vnd so man zusammen kommen solte / müsten nicht alleine sie vnnd die vnsern dabey sein / sondern auch ettliche von Papisten / gelehrte vnd vernünfftige Männer / die vnser beider bewegen anhörten / sonst würde es viel reden machen / die Lutherischen vnd Zwingler / zügen zuhauffen / conspirationes zumachen / etc. Auch würden die Zwingler / so niemandt / als vnparteyisch dabey gewesen / vielleicht desto mehr rhümen wollen. Derhalben habe ich dem Landgraffen angezeigt / daß / so man zusammen keme / not were / daß Leute dabey weren von

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[140/0156] Fürstlichen Cantzeleyen verhanden / dauon wir vmb mehrers berichts willen / warhafftige Copeien hieher setzen wollen. Anno 1529. Philippi Melanthonis schrifftlich bedencken / ob es gut sey / daß D. Martinus sich mit Oecolampadio vnderrede des Sacraments halben. Ich hab für mein Person kein schewe / mit Oecolampadio vnnd seines gleichen / von dem Sacrament zu reden / derhalben ichs dem Landgraffen auch nicht abgeschlagen / vnd wolte Gott / es möchte füglich geschehen. Denn dieser Handel ist nicht gering / vnd jhr fürgeben hat einen Schein / hat auch einen grossen Anhang / aller / so gelehrt geachtet im gantzen Teutschland / auß Vrsachen / die ich weiß / aber es fehlet jhnen an einem Stück / daß sie noch nicht wissen / wie schwer es ist / für Gott zustehen ohne Gottes Wort. Fürwitz vnd Freuel kan nicht anders handeln / denn sie handeln. Mit Zwingel zuhandeln ist gantz vnfruchtbar / So ist auch bedacht / daß er nicht / sondern Oecolampadius soll gefordert werden / vnnd ob er schon gefordert / ist doch nicht zuhoffen / daß er kommen würde. Wenn nun die andern / so dem Zwingel zu lieb diesen Tantz tantzen / schon genugsam vnderricht haben / würden sie dennoch schew haben / sich mit vns zuuergleichen / vnd so man zusammen kommen solte / müsten nicht alleine sie vnnd die vnsern dabey sein / sondern auch ettliche von Papisten / gelehrte vnd vernünfftige Männer / die vnser beider bewegen anhörten / sonst würde es viel reden machen / die Lutherischen vnd Zwingler / zügen zuhauffen / conspirationes zumachen / etc. Auch würden die Zwingler / so niemandt / als vnparteyisch dabey gewesen / vielleicht desto mehr rhümen wollen. Derhalben habe ich dem Landgraffen angezeigt / daß / so man zusammen keme / not were / daß Leute dabey weren von Sacramentierer haben ein grossen schein vnd anhang ohne warheit. Zwingel taug nichts.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/156>, abgerufen am 24.11.2024.