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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1530.

Auffs letzte / daß jhr anzeiget / was sich die Zwinglischen sollen hören lassen / hoffe ich nicht / daß also sey / bitte aber euch / jhr wollet mir anzeigen / wer die sein / die sichs haben hören lassen / auff daß die Warheit offenbar werde. Dann ich halte Zwingel vnnd Oecolampad der meinung nicht / daß sie Bischoffthumb wollen außtheilen / oder Auffrhur machen. Daß aber jhre obern gerne viel Freundschafft hetten / die in der noth jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nach dem der N. auch Bündnüs mit Fürsten vnnd Stedten gemacht / auch noch täglich drumb anhelt.

Vnnd darumb zum Beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vnd vmb aller gleubigen willen / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen Brüderlichen Friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der Alten / miteinander / vnd gegen die Frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / daß der Glaube nicht gezwungen sein sol / vnd daß man erst die Hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche Gebot. Denn Gebot vnnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd daß man sihet / daß jhr die Zwinglischen mit threwen begeret zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / daß jhr der meinung / daß man die Zwinglischen mit Gewalt zu ewerm Glauben dringen sol / oder sie vmb jhres Glaubens willen vberziehen / welches doch were wider alle Schrifft / darzu wider Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnnd sonst / welcher Glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wirdt / bitte antwort.

Daß jhr mich auch bittet / daß ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem Wort Glauben geben / wiewol ich in dieser Sachen

Anno 1530.

Auffs letzte / daß jhr anzeiget / was sich die Zwinglischen sollen hören lassen / hoffe ich nicht / daß also sey / bitte aber euch / jhr wollet mir anzeigen / wer die sein / die sichs haben hören lassen / auff daß die Warheit offenbar werde. Dann ich halte Zwingel vnnd Oecolampad der meinung nicht / daß sie Bischoffthumb wollen außtheilen / oder Auffrhur machen. Daß aber jhre obern gerne viel Freundschafft hetten / die in der noth jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nach dem der N. auch Bündnüs mit Fürsten vnnd Stedten gemacht / auch noch täglich drumb anhelt.

Vnnd darumb zum Beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vñ vmb aller gleubigen willẽ / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen Brüderlichen Friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der Alten / miteinander / vnd gegen die Frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / daß der Glaube nicht gezwungen sein sol / vnd daß man erst die Hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche Gebot. Denn Gebot vnnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd daß man sihet / daß jhr die Zwinglischen mit threwen begeret zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / daß jhr der meinung / daß man die Zwinglischen mit Gewalt zu ewerm Glauben dringen sol / oder sie vmb jhres Glaubens willen vberziehen / welches doch were wider alle Schrifft / darzu wider Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnnd sonst / welcher Glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wirdt / bitte antwort.

Daß jhr mich auch bittet / daß ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem Wort Glauben geben / wiewol ich in dieser Sachen

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[176/0192] Auffs letzte / daß jhr anzeiget / was sich die Zwinglischen sollen hören lassen / hoffe ich nicht / daß also sey / bitte aber euch / jhr wollet mir anzeigen / wer die sein / die sichs haben hören lassen / auff daß die Warheit offenbar werde. Dann ich halte Zwingel vnnd Oecolampad der meinung nicht / daß sie Bischoffthumb wollen außtheilen / oder Auffrhur machen. Daß aber jhre obern gerne viel Freundschafft hetten / die in der noth jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nach dem der N. auch Bündnüs mit Fürsten vnnd Stedten gemacht / auch noch täglich drumb anhelt. Vnnd darumb zum Beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vñ vmb aller gleubigen willẽ / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen Brüderlichen Friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der Alten / miteinander / vnd gegen die Frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / daß der Glaube nicht gezwungen sein sol / vnd daß man erst die Hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche Gebot. Denn Gebot vnnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd daß man sihet / daß jhr die Zwinglischen mit threwen begeret zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / daß jhr der meinung / daß man die Zwinglischen mit Gewalt zu ewerm Glauben dringen sol / oder sie vmb jhres Glaubens willen vberziehen / welches doch were wider alle Schrifft / darzu wider Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnnd sonst / welcher Glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wirdt / bitte antwort. Daß jhr mich auch bittet / daß ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem Wort Glauben geben / wiewol ich in dieser Sachen

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/192>, abgerufen am 21.11.2024.