Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.nunfft so gleich ist. Darzu / dieweil wir von Gott befehl haben /Anno 1530. sie zumeiden / als die wir sie nicht allein nicht besser können machen / sondern auch in der Gefahr stehen / daß sie vns möchten erger machen / vnd doch solchen Befehl Gottes wolten verachten / vnd viel wesens mit jhnen haben / Denn Salomon spricht: Wer sich gern in Gefahr gibt / der ist auch wol werth / daß er darinn verderbe. So fern gehet der Prediger zu Nürnberg Christliches bedencken / welchs wol in acht zunemen ist / daß man auch darauß sehen könne / wie richtig es dazumal zu Nürnberg gestanden / vnd was für ein rechter ernst vnd Gott wolgefelliger eiuer / in dieser Sachen wider die Sacramentschender / beide bey der Obrigkeit / vnd bey den Lehrern oder Predigern gewest sey. Eben in demselbigen jhar hat Philippus Melanthon etliche Sprüche der heiligen Vätter / vom Nachtmal deß HErren / zusammen bracht / vnd an Fridericum Myconium geschrieben / wie sie Anno 30. gedruckt. Dawider hat nicht lange hernachSententiae Philippi M. collectae ex Patribus de Coena Domini. Oecolampadius einen Dialogum geschrieben / wie auch wider die Epistolam Philippi, so Anno 1529. zu Speyr geschrieben / eine antwort außgehen lassen. Vnd weil wir ohne noth achten / dasselbe gantze Büchlein Philippi / welches Lateinisch vnd Teutsch verhanden ist / hieher zu setzen / wollen wir nur etliche stück darauß / dardurch der handel einfeltig erkläret wirdt / vnnd nicht die gantzen Sprüche der Vätter / an diesem ort kürtzlich erzehlen. In der Vorrede an Myconium stehen diese Wort Philippi: Die alten Vätter haben eben das vom Abendmal deß Herrn gehalten vnd gegleubet / was wir auch jetzund halten vnnd gleuben / nemlich / daß der Leichnam vnnd das Blut vnsers HErrn warhafftig sey gegenwertig im Abendmal. Es ist nicht zurhaten / auch nicht sicher / von dem gemeinen Verstand der alten Kirchen abzuweichen. Von etlichen wer- nunfft so gleich ist. Darzu / dieweil wir von Gott befehl haben /Anno 1530. sie zumeiden / als die wir sie nicht allein nicht besser können machen / sondern auch in der Gefahr stehen / daß sie vns möchten erger machen / vnd doch solchen Befehl Gottes wolten verachten / vnd viel wesens mit jhnen haben / Denn Salomon spricht: Wer sich gern in Gefahr gibt / der ist auch wol werth / daß er darinn verderbe. So fern gehet der Prediger zu Nürnberg Christliches bedencken / welchs wol in acht zunemen ist / daß man auch darauß sehen könne / wie richtig es dazumal zu Nürnberg gestanden / vnd was für ein rechter ernst vnd Gott wolgefelliger eiuer / in dieser Sachen wider die Sacramentschender / beide bey der Obrigkeit / vnd bey den Lehrern oder Predigern gewest sey. Eben in demselbigen jhar hat Philippus Melanthon etliche Sprüche der heiligen Vätter / vom Nachtmal deß HErren / zusammen bracht / vnd an Fridericum Myconium geschrieben / wie sie Anno 30. gedruckt. Dawider hat nicht lange hernachSententiae Philippi M. collectae ex Patribus de Coena Domini. Oecolampadius einen Dialogum geschrieben / wie auch wider die Epistolam Philippi, so Anno 1529. zu Speyr geschrieben / eine antwort außgehen lassen. Vnd weil wir ohne noth achten / dasselbe gantze Büchlein Philippi / welches Lateinisch vnd Teutsch verhanden ist / hieher zu setzen / wollen wir nur etliche stück darauß / dardurch der handel einfeltig erkläret wirdt / vnnd nicht die gantzen Sprüche der Vätter / an diesem ort kürtzlich erzehlen. In der Vorrede an Myconium stehen diese Wort Philippi: Die alten Vätter haben eben das vom Abendmal deß Herrn gehalten vnd gegleubet / was wir auch jetzund halten vnnd gleuben / nemlich / daß der Leichnam vnnd das Blut vnsers HErrn warhafftig sey gegenwertig im Abendmal. Es ist nicht zurhaten / auch nicht sicher / von dem gemeinen Verstand der alten Kirchen abzuweichen. Von etlichen wer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0239" n="223"/> nunfft so gleich ist. 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nunfft so gleich ist. Darzu / dieweil wir von Gott befehl haben / sie zumeiden / als die wir sie nicht allein nicht besser können machen / sondern auch in der Gefahr stehen / daß sie vns möchten erger machen / vnd doch solchen Befehl Gottes wolten verachten / vnd viel wesens mit jhnen haben / Denn Salomon spricht: Wer sich gern in Gefahr gibt / der ist auch wol werth / daß er darinn verderbe.
Anno 1530. So fern gehet der Prediger zu Nürnberg Christliches bedencken / welchs wol in acht zunemen ist / daß man auch darauß sehen könne / wie richtig es dazumal zu Nürnberg gestanden / vnd was für ein rechter ernst vnd Gott wolgefelliger eiuer / in dieser Sachen wider die Sacramentschender / beide bey der Obrigkeit / vnd bey den Lehrern oder Predigern gewest sey.
Eben in demselbigen jhar hat Philippus Melanthon etliche Sprüche der heiligen Vätter / vom Nachtmal deß HErren / zusammen bracht / vnd an Fridericum Myconium geschrieben / wie sie Anno 30. gedruckt. Dawider hat nicht lange hernach Oecolampadius einen Dialogum geschrieben / wie auch wider die Epistolam Philippi, so Anno 1529. zu Speyr geschrieben / eine antwort außgehen lassen. Vnd weil wir ohne noth achten / dasselbe gantze Büchlein Philippi / welches Lateinisch vnd Teutsch verhanden ist / hieher zu setzen / wollen wir nur etliche stück darauß / dardurch der handel einfeltig erkläret wirdt / vnnd nicht die gantzen Sprüche der Vätter / an diesem ort kürtzlich erzehlen.
Sententiae Philippi M. collectae ex Patribus de Coena Domini. In der Vorrede an Myconium stehen diese Wort Philippi: Die alten Vätter haben eben das vom Abendmal deß Herrn gehalten vnd gegleubet / was wir auch jetzund halten vnnd gleuben / nemlich / daß der Leichnam vnnd das Blut vnsers HErrn warhafftig sey gegenwertig im Abendmal.
Es ist nicht zurhaten / auch nicht sicher / von dem gemeinen Verstand der alten Kirchen abzuweichen. Von etlichen wer-
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