Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.den Anno 1530.wir angesehen / als die eines stümpffen verstandes sein / daß wir in den Worten deß Euangelij / Das ist mein Leib / nicht sehen eine andere deutung / oder vernewerung einer Gleichnüs Tropus, Metapho ra, gilt nicht im Abendmal.halben / wie denn in sich helt nach der Redmeister lehre / der Tropus Metaphora, vnd daß wir nicht verstehen / auß solcher weise zureden / oder deutung / daß wir entlediget möchten werden von vnzehlichen vnd vnendlichen Fragen. Es lest sich ansehen für eine Narrheit / daß man also fest halte vber dem Sinn oder Verstande der vorigen Wort / sintemal viel ein scheinbarlichern Verstandt mit sich bringet dieselbige andere deutung / nach dem Tropo Metaphorae. Dieselbige werden mich auch schelten / daß ich in solchen Zeugnüssen der Vätter nicht vermerckt habe die vbertreffliche heimliche vnd geistliche Meinung. Es sind mir aber nicht vnwissendt solche listige Ertzney: aber was kan man mit solcher weissen Kunst nicht hinderlistig widerlegen vnnd zu nicht machen / wann einem jeglichen raum vnd macht würde geben / auß seinem eigenen Kopff vnd willen / solche hohe geistliche Deutung zuerdichten? Denn auff solche weise haben etliche hinderlistige Menschen / die gantze Christliche Lehr in die Philosophiam gemengt / vnnd gantz vnnd gar eine andere Gestalt geben. Ich halte es gewiß vnd festiglich / daß die Vätter festiglich vnd ernstlich bekennen / daß der Leib deß HErrn warhafftig gegenwertig sey im Abendmal / vnd reden nit alleine von der Krafft vnd Wirckung / sondern von der leiblichen Gegenwertigkeit. Die jenigen / die wider vns sind / bringen auffs allermeiste auß den Schrifften der Alten / nicht mehr denn zweene Sprüche / jhre meinung zubefestigen. Ohne gewisse vnd feste Zeugnüs wil ich nicht halten noch bekennen eine newe Lehr / welche mit sich zeucht den allergrösten Fall der allergrösten ding. Denn es ist warlich gar schwer dem Gewissen / zudulden vnnd zutragen die vnruhe solcher erweckten Zwitracht / etc. den Anno 1530.wir angesehen / als die eines stümpffen verstandes sein / daß wir in den Worten deß Euangelij / Das ist mein Leib / nicht sehen eine andere deutung / oder vernewerung einer Gleichnüs Tropus, Metapho ra, gilt nicht im Abendmal.halben / wie denn in sich helt nach der Redmeister lehre / der Tropus Metaphora, vnd daß wir nicht verstehen / auß solcher weise zureden / oder deutung / daß wir entlediget möchten werden von vnzehlichen vnd vnendlichen Fragen. Es lest sich ansehen für eine Narrheit / daß man also fest halte vber dem Sinn oder Verstande der vorigen Wort / sintemal viel ein scheinbarlichern Verstandt mit sich bringet dieselbige andere deutung / nach dem Tropo Metaphorae. Dieselbige werden mich auch schelten / daß ich in solchen Zeugnüssen der Vätter nicht vermerckt habe die vbertreffliche heimliche vnd geistliche Meinung. Es sind mir aber nicht vnwissendt solche listige Ertzney: aber was kan man mit solcher weissen Kunst nicht hinderlistig widerlegen vnnd zu nicht machen / wann einem jeglichen raum vnd macht würde geben / auß seinem eigenen Kopff vnd willen / solche hohe geistliche Deutung zuerdichten? Denn auff solche weise haben etliche hinderlistige Menschen / die gantze Christliche Lehr in die Philosophiam gemengt / vnnd gantz vnnd gar eine andere Gestalt geben. Ich halte es gewiß vnd festiglich / daß die Vätter festiglich vnd ernstlich bekennen / daß der Leib deß HErrn warhafftig gegenwertig sey im Abendmal / vnd reden nit alleine von der Krafft vnd Wirckung / sondern von der leiblichen Gegenwertigkeit. Die jenigen / die wider vns sind / bringen auffs allermeiste auß den Schrifften der Alten / nicht mehr denn zweene Sprüche / jhre meinung zubefestigen. Ohne gewisse vnd feste Zeugnüs wil ich nicht halten noch bekennen eine newe Lehr / welche mit sich zeucht den allergrösten Fall der allergrösten ding. Denn es ist warlich gar schwer dem Gewissen / zudulden vnnd zutragen die vnruhe solcher erweckten Zwitracht / etc. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0240" n="224"/> den <note place="left">Anno 1530.</note>wir angesehen / als die eines stümpffen verstandes sein / daß wir in den Worten deß Euangelij / Das ist mein Leib / nicht sehen eine andere deutung / oder vernewerung einer Gleichnüs <note place="left">Tropus, Metapho ra, gilt nicht im Abendmal.</note>halben / wie denn in sich helt nach der Redmeister lehre / der Tropus Metaphora, vnd daß wir nicht verstehen / auß solcher weise zureden / oder deutung / daß wir entlediget möchten werden von vnzehlichen vnd vnendlichen Fragen. Es lest sich ansehen für eine Narrheit / daß man also fest halte vber dem Sinn oder Verstande der vorigen Wort / sintemal viel ein scheinbarlichern Verstandt mit sich bringet dieselbige andere deutung / nach dem Tropo Metaphorae. Dieselbige werden mich auch schelten / daß ich in solchen Zeugnüssen der Vätter nicht vermerckt habe die vbertreffliche heimliche vnd geistliche Meinung. Es sind mir aber nicht vnwissendt solche listige Ertzney: aber was kan man mit solcher weissen Kunst nicht hinderlistig widerlegen vnnd zu nicht machen / wann einem jeglichen raum vnd macht würde geben / auß seinem eigenen Kopff vnd willen / solche hohe geistliche Deutung zuerdichten? 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den wir angesehen / als die eines stümpffen verstandes sein / daß wir in den Worten deß Euangelij / Das ist mein Leib / nicht sehen eine andere deutung / oder vernewerung einer Gleichnüs halben / wie denn in sich helt nach der Redmeister lehre / der Tropus Metaphora, vnd daß wir nicht verstehen / auß solcher weise zureden / oder deutung / daß wir entlediget möchten werden von vnzehlichen vnd vnendlichen Fragen. Es lest sich ansehen für eine Narrheit / daß man also fest halte vber dem Sinn oder Verstande der vorigen Wort / sintemal viel ein scheinbarlichern Verstandt mit sich bringet dieselbige andere deutung / nach dem Tropo Metaphorae. Dieselbige werden mich auch schelten / daß ich in solchen Zeugnüssen der Vätter nicht vermerckt habe die vbertreffliche heimliche vnd geistliche Meinung. Es sind mir aber nicht vnwissendt solche listige Ertzney: aber was kan man mit solcher weissen Kunst nicht hinderlistig widerlegen vnnd zu nicht machen / wann einem jeglichen raum vnd macht würde geben / auß seinem eigenen Kopff vnd willen / solche hohe geistliche Deutung zuerdichten? Denn auff solche weise haben etliche hinderlistige Menschen / die gantze Christliche Lehr in die Philosophiam gemengt / vnnd gantz vnnd gar eine andere Gestalt geben.
Anno 1530.
Tropus, Metapho ra, gilt nicht im Abendmal. Ich halte es gewiß vnd festiglich / daß die Vätter festiglich vnd ernstlich bekennen / daß der Leib deß HErrn warhafftig gegenwertig sey im Abendmal / vnd reden nit alleine von der Krafft vnd Wirckung / sondern von der leiblichen Gegenwertigkeit.
Die jenigen / die wider vns sind / bringen auffs allermeiste auß den Schrifften der Alten / nicht mehr denn zweene Sprüche / jhre meinung zubefestigen. Ohne gewisse vnd feste Zeugnüs wil ich nicht halten noch bekennen eine newe Lehr / welche mit sich zeucht den allergrösten Fall der allergrösten ding. Denn es ist warlich gar schwer dem Gewissen / zudulden vnnd zutragen die vnruhe solcher erweckten Zwitracht / etc.
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