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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1531.

Deßgleichen hat an hochgedachten Fürsten / der Rhat zu D. Luther soll stillschweigen vnd dem Wolff das Wasser nicht trübe machen.Straßburg auch geschrieben / vnnd gebeten / daß seine F. G. bey D. Luthero wolte ein rhu vnd stillschweigen erlangen / vnnd auff ein Concordi trachten / wölches durchs Buceri Büchlein / so es gedruckt würde / geschehen köndte.

Darauff hat Hertzog Ernst D. Luthero solches alles vermeldet / vnd bey jhm / ohne weitlefftig bedencken / allen guten willen zu rechter Christlicher Einigkeit befunden. Weil aber jetzt erwehnete Schrifften Buceri / sampt seinem Büchlein / noch auff schrauben stunde / vnnd seltzame Gedancken vnnd Vrtheil / auch Ergernus / verursachen möchte / (wie die Wort in der Antwort Hertzog Ernstes / an den Rhat zu Straßburg / lauten) ist der Truck desselben verblieben / dessen den beide / der Rhat vnnd Bucerus gar wol zu frieden gewesen / da sie nur vernommen haben / daß D. Lutherus vnd die vnsern / wolten die sache / auß hoffnung der Einigkeit / darauff auch Hertzog Ernst wolte bedacht sein / eine weil beruhen lassen.

D. Lutheri Antwort an Hertzog Ernsten zu Lüneburg.

Dieweil nun / wie angezeigt / Buceri Büchlein / dadurch die Einigkeit solte auffgericht werden / vngewiß / zweiffelhafftig / vnnd beiden theilen gerecht war / hat D. Lutherus an Hertzog Ernst sein Bedencken vnd Antwort lassen abgehen / wie folget:

Gnad vnd Frid in Christo / Durchleuchtiger / Hochgeburner Fürst / gnediger Herr / auff E. F. G. begeren / hab ich schon lengst dem M. Butzer geantwortet / auff daß aller freundlichste / aber daß ich solte in solche seine Deutung oder Meinung willigen / habe ich jhm auch auffs glimpfflichste abgeschlagen. Denn es ist nicht müglich / auff solche seine für gegebene Meinung vns zuuergleichen / were auch nicht gut. Es solte warlich auß solchem vergleichen wol erger werden / denn es jetzt ist / das kan E. F. F. selbst auch wol erkennen. Denn solten wir vns rhümen lassen solcher Vereinigung / so müsten wir zu beiden theilen gestadten / daß / wo vnsere Leute etwa zu jhnen kemen / vnnd

Anno 1531.

Deßgleichen hat an hochgedachten Fürsten / der Rhat zu D. Luther soll stillschweigen vnd dem Wolff das Wasser nicht trübe machen.Straßburg auch geschrieben / vnnd gebeten / daß seine F. G. bey D. Luthero wolte ein rhu vnd stillschweigen erlangen / vnnd auff ein Concordi trachten / wölches durchs Buceri Büchlein / so es gedruckt würde / geschehen köndte.

Darauff hat Hertzog Ernst D. Luthero solches alles vermeldet / vnd bey jhm / ohne weitlefftig bedencken / allen guten willen zu rechter Christlicher Einigkeit befunden. Weil aber jetzt erwehnete Schrifften Buceri / sampt seinem Büchlein / noch auff schrauben stunde / vnnd seltzame Gedancken vnnd Vrtheil / auch Ergernus / verursachen möchte / (wie die Wort in der Antwort Hertzog Ernstes / an den Rhat zu Straßburg / lauten) ist der Truck desselben verblieben / dessen den beide / der Rhat vnnd Bucerus gar wol zu frieden gewesen / da sie nur vernommen haben / daß D. Lutherus vnd die vnsern / wolten die sache / auß hoffnung der Einigkeit / darauff auch Hertzog Ernst wolte bedacht sein / eine weil beruhen lassen.

D. Lutheri Antwort an Hertzog Ernsten zu Lüneburg.

Dieweil nun / wie angezeigt / Buceri Büchlein / dadurch die Einigkeit solte auffgericht werden / vngewiß / zweiffelhafftig / vnnd beiden theilen gerecht war / hat D. Lutherus an Hertzog Ernst sein Bedencken vnd Antwort lassen abgehen / wie folget:

Gnad vnd Frid in Christo / Durchleuchtiger / Hochgeburner Fürst / gnediger Herr / auff E. F. G. begeren / hab ich schon lengst dem M. Butzer geantwortet / auff daß aller freundlichste / aber daß ich solte in solche seine Deutung oder Meinung willigen / habe ich jhm auch auffs glimpfflichste abgeschlagen. Denn es ist nicht müglich / auff solche seine für gegebene Meinung vns zuuergleichen / were auch nicht gut. Es solte warlich auß solchem vergleichen wol erger werden / denn es jetzt ist / das kan E. F. F. selbst auch wol erkennen. Denn solten wir vns rhümen lassen solcher Vereinigung / so müsten wir zu beiden theilen gestadten / daß / wo vnsere Leute etwa zu jhnen kemen / vnnd

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        <p>Gnad vnd Frid in Christo / Durchleuchtiger / Hochgeburner Fürst / gnediger Herr /                      auff E. F. G. begeren / hab ich schon lengst dem M. Butzer geantwortet / auff                      daß aller freundlichste / aber daß ich solte in solche seine Deutung oder                      Meinung willigen / habe ich jhm auch auffs glimpfflichste abgeschlagen. Denn es                      ist nicht müglich / auff solche seine für gegebene Meinung vns zuuergleichen /                      were auch nicht gut. Es solte warlich auß solchem vergleichen wol erger werden /                      denn es jetzt ist / das kan E. F. F. selbst auch wol erkennen. Denn solten wir                      vns rhümen lassen solcher Vereinigung / so müsten wir zu beiden theilen                      gestadten / daß / wo vnsere Leute etwa zu jhnen kemen / vnnd
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[234/0250] Deßgleichen hat an hochgedachten Fürsten / der Rhat zu Straßburg auch geschrieben / vnnd gebeten / daß seine F. G. bey D. Luthero wolte ein rhu vnd stillschweigen erlangen / vnnd auff ein Concordi trachten / wölches durchs Buceri Büchlein / so es gedruckt würde / geschehen köndte. D. Luther soll stillschweigen vnd dem Wolff das Wasser nicht trübe machen. Darauff hat Hertzog Ernst D. Luthero solches alles vermeldet / vnd bey jhm / ohne weitlefftig bedencken / allen guten willen zu rechter Christlicher Einigkeit befunden. Weil aber jetzt erwehnete Schrifften Buceri / sampt seinem Büchlein / noch auff schrauben stunde / vnnd seltzame Gedancken vnnd Vrtheil / auch Ergernus / verursachen möchte / (wie die Wort in der Antwort Hertzog Ernstes / an den Rhat zu Straßburg / lauten) ist der Truck desselben verblieben / dessen den beide / der Rhat vnnd Bucerus gar wol zu frieden gewesen / da sie nur vernommen haben / daß D. Lutherus vnd die vnsern / wolten die sache / auß hoffnung der Einigkeit / darauff auch Hertzog Ernst wolte bedacht sein / eine weil beruhen lassen. Dieweil nun / wie angezeigt / Buceri Büchlein / dadurch die Einigkeit solte auffgericht werden / vngewiß / zweiffelhafftig / vnnd beiden theilen gerecht war / hat D. Lutherus an Hertzog Ernst sein Bedencken vnd Antwort lassen abgehen / wie folget: Gnad vnd Frid in Christo / Durchleuchtiger / Hochgeburner Fürst / gnediger Herr / auff E. F. G. begeren / hab ich schon lengst dem M. Butzer geantwortet / auff daß aller freundlichste / aber daß ich solte in solche seine Deutung oder Meinung willigen / habe ich jhm auch auffs glimpfflichste abgeschlagen. Denn es ist nicht müglich / auff solche seine für gegebene Meinung vns zuuergleichen / were auch nicht gut. Es solte warlich auß solchem vergleichen wol erger werden / denn es jetzt ist / das kan E. F. F. selbst auch wol erkennen. Denn solten wir vns rhümen lassen solcher Vereinigung / so müsten wir zu beiden theilen gestadten / daß / wo vnsere Leute etwa zu jhnen kemen / vnnd

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/250>, abgerufen am 21.11.2024.