Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.dele mit vns Menschen durch zwey ding / durch ein leiblich oder mündlich Wort / vnd durch eusserliche Zeichen. Dann was Lutherus mit dem Wort / Zeichen / meine / ist bißhero gnugsam dargethan: So verwirfft auch Lutherus am ende des allegierten Sermons mit außgedruckten Worten derer Meinung / wölche fürgeben / das Brot bedeute Christi Leib / wie vnser Gegentheil thut / wie solte er denn mit vorgehenden Worten jhre Meinung bestettiget haben / vnnd derselben gewesen sein? Vber das ist zu mercken / daß vnser Gegentheil / auch in diesen Sprüchen Lutheri / jhre Falschheit gebrauchen / daß da Lutherus von der geistlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi redet / sie jhm dieselbigen Wort also deuten / als verneine er vnd verleugne damit Das 6 Capitel Joannis redet nit vom Abendmal des HERREN.die Sacramentliche Niessung des gegenwürtigen Leibs vnnd Bluts im Abendmal / da doch Lutherus offt außdrücklich meldet / daß das 6. Capitel Johan. nicht rede oder handele vom Abendmal des HERREN. Solche jhre schöne Kunst brauchen sie auch an Lutheri Worten / so sie ex secundo Tomo lenensi, ex assertione contra Bullam Leonis einführen. Denn was Lutherus contra Papisticam Contra opus operatum.opinionem operis operati, von würdigem / fruchtbarlichem vnnd seligem Brauch des Sacraments schreibet / Non Sacramentum, sed fidem Sacramenti iustificare, daß nemlich in allen Sacramentis, verbum promissionis müsse mit lebendigem vertrawen vnd Glauben angenommen werden / daß wir glauben / es gelte vns selber mit / dasselbige ziehen vnnd deuten sie auff die Substantz des Abendmals / vnnd wöllen darauß erzwingen / daß Lutherus nicht gehalten habe / daß der ware Leib vnd Blut Christi mit Brot vnd Wein im Abendmal gegenwertig sey / sondern daß nur die geistliche Verheissung / von der Gnade Gottes darinnen außgetheilet werde. Daß wir aber nicht lange zu rahten / oder hieruon viel disputieren dörffen / hat Lutherus Anno 1525. dieselbige seine Lehr dele mit vns Menschen durch zwey ding / durch ein leiblich oder mündlich Wort / vnd durch eusserliche Zeichen. Dann was Lutherus mit dem Wort / Zeichen / meine / ist bißhero gnugsam dargethan: So verwirfft auch Lutherus am ende des allegierten Sermons mit außgedruckten Worten derer Meinung / wölche fürgeben / das Brot bedeute Christi Leib / wie vnser Gegentheil thut / wie solte er denn mit vorgehenden Worten jhre Meinung bestettiget haben / vnnd derselben gewesen sein? Vber das ist zu mercken / daß vnser Gegentheil / auch in diesen Sprüchen Lutheri / jhre Falschheit gebrauchen / daß da Lutherus von der geistlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi redet / sie jhm dieselbigen Wort also deuten / als verneine er vnd verleugne damit Das 6 Capitel Joannis redet nit vom Abendmal des HERREN.die Sacramentliche Niessung des gegenwürtigen Leibs vnnd Bluts im Abendmal / da doch Lutherus offt außdrücklich meldet / daß das 6. Capitel Johan. nicht rede oder handele vom Abendmal des HERREN. Solche jhre schöne Kunst brauchen sie auch an Lutheri Worten / so sie ex secundo Tomo lenensi, ex assertione contra Bullam Leonis einführen. Denn was Lutherus contra Papisticam Contra opus operatum.opinionem operis operati, von würdigem / fruchtbarlichem vnnd seligem Brauch des Sacraments schreibet / Non Sacramentum, sed fidem Sacramenti iustificare, daß nemlich in allen Sacramentis, verbum promissionis müsse mit lebendigem vertrawen vnd Glauben angenom̃en werden / daß wir glauben / es gelte vns selber mit / dasselbige ziehen vnnd deuten sie auff die Substantz des Abendmals / vnnd wöllen darauß erzwingen / daß Lutherus nicht gehalten habe / daß der ware Leib vnd Blut Christi mit Brot vnd Wein im Abendmal gegenwertig sey / sondern daß nur die geistliche Verheissung / von der Gnade Gottes darinnen außgetheilet werde. Daß wir aber nicht lange zu rahten / oder hieruon viel disputieren dörffen / hat Lutherus Anno 1525. dieselbige seine Lehr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028" n="12"/> dele mit vns Menschen durch zwey ding / durch ein leiblich oder mündlich Wort / vnd durch eusserliche Zeichen. 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dele mit vns Menschen durch zwey ding / durch ein leiblich oder mündlich Wort / vnd durch eusserliche Zeichen. Dann was Lutherus mit dem Wort / Zeichen / meine / ist bißhero gnugsam dargethan: So verwirfft auch Lutherus am ende des allegierten Sermons mit außgedruckten Worten derer Meinung / wölche fürgeben / das Brot bedeute Christi Leib / wie vnser Gegentheil thut / wie solte er denn mit vorgehenden Worten jhre Meinung bestettiget haben / vnnd derselben gewesen sein? Vber das ist zu mercken / daß vnser Gegentheil / auch in diesen Sprüchen Lutheri / jhre Falschheit gebrauchen / daß da Lutherus von der geistlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi redet / sie jhm dieselbigen Wort also deuten / als verneine er vnd verleugne damit die Sacramentliche Niessung des gegenwürtigen Leibs vnnd Bluts im Abendmal / da doch Lutherus offt außdrücklich meldet / daß das 6. Capitel Johan. nicht rede oder handele vom Abendmal des HERREN.
Das 6 Capitel Joannis redet nit vom Abendmal des HERREN. Solche jhre schöne Kunst brauchen sie auch an Lutheri Worten / so sie ex secundo Tomo lenensi, ex assertione contra Bullam Leonis einführen. Denn was Lutherus contra Papisticam opinionem operis operati, von würdigem / fruchtbarlichem vnnd seligem Brauch des Sacraments schreibet / Non Sacramentum, sed fidem Sacramenti iustificare, daß nemlich in allen Sacramentis, verbum promissionis müsse mit lebendigem vertrawen vnd Glauben angenom̃en werden / daß wir glauben / es gelte vns selber mit / dasselbige ziehen vnnd deuten sie auff die Substantz des Abendmals / vnnd wöllen darauß erzwingen / daß Lutherus nicht gehalten habe / daß der ware Leib vnd Blut Christi mit Brot vnd Wein im Abendmal gegenwertig sey / sondern daß nur die geistliche Verheissung / von der Gnade Gottes darinnen außgetheilet werde.
Contra opus operatum. Daß wir aber nicht lange zu rahten / oder hieruon viel disputieren dörffen / hat Lutherus Anno 1525. dieselbige seine Lehr
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