Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd Meinung eben mit seinen vorigen Worten widerholet / inAnno 1525. schreibt D. Lutherus von ordnung der Communicanten. dem Büchlein / (von ordnung vnd bericht / wie es forthin mit denen / so das hochwirdige Sacrament empfahen wöllen / gehalten solle werden.) Tom. 3. Ien. german. pag. 157.

Die summa aber vnd meinung Lutheri an demselbigen ortIm Bapsthumb hat man gelehret von der substantz deß Abentmals / aber von dem nutz vnd frncht / nichts. ist diese: Bißher hat man (nemlich im Bapsthumb) vom Sacrament also gelehret / daß man je getrost vnd fest gleuben sol / daß vnter dem Brot sey der warhafftige Leib / vnd vnter dem Wein das warhafftige Blut Christi. Wozu man aber deß Sacraments begeren sol / vnnd was mehr dazu gehöret / das hat niemandt war genommen. Vnd haben nicht gesehen / daß ein solcher Glaub auch wol in Teuffeln vnd Vnchristen sein kan. Darumb ist es noch ein gering ding nur souiel gleuben. Wenn aber dieser Glaube kompt / welcher das Wort (für euch gegeben / für euch vergossen / zur vergebung der sünden) fasset / daß ich gewiß vnd sicher bin / daß er da ist / daß er mir gegeben / vnd mein ist / also / daß ich mich sein annemme / als sey er mein eigen Gut / das mir Gott geschenckt hat: Wenn ich das gleube / nicht allein / daß es sein Leib vnd Blut sey / sondern daß mir alles geschenckt sey / was die Wort in sich haben / als denn geniesse ich seinen Leib vnd Blut zur Seligkeit. Vnd auff daß ich ein Zeichen vnd Versicherung habe / daß so viel grosse vnaußsprechliche Güter mein sein / nemme ich den Leib vnd das Blut Christi / etc. Vnd hierauß kan ja ein jeder abermal sehen vnnd vernemmen / wie verkehrlich vnnd bößlich die Sacramentierer mit Lutheri worten vmbgehen.

Also wenn Lutherus das Abentmal nennet SacramentumSacrament deß Brots. panis ein Sacrament deß Brots / da schmieren sie bald jre Zwinglische Glos daran / als sey Lutheri Lehr vnd Meinung gewesen / daß allein Brot vnd Wein im Abentmal sey / wie sie in dem Spruch Lutheri Tomo 1. Ienensi, vom Sacrament / jhm

vnd Meinung eben mit seinen vorigen Worten widerholet / inAño 1525. schreibt D. Lutherus von ordnung der Communicanten. dem Büchlein / (von ordnung vnd bericht / wie es forthin mit denen / so das hochwirdige Sacrament empfahen wöllen / gehalten solle werden.) Tom. 3. Ien. german. pag. 157.

Die summa aber vnd meinung Lutheri an demselbigen ortIm Bapsthumb hat man gelehret von der substantz deß Abentmals / aber von dem nutz vnd frncht / nichts. ist diese: Bißher hat man (nemlich im Bapsthumb) vom Sacrament also gelehret / daß man je getrost vnd fest gleuben sol / daß vnter dem Brot sey der warhafftige Leib / vnd vnter dem Wein das warhafftige Blut Christi. Wozu man aber deß Sacraments begeren sol / vnnd was mehr dazu gehöret / das hat niemandt war genommen. Vñ haben nicht gesehen / daß ein solcher Glaub auch wol in Teuffeln vnd Vnchristen sein kan. Darumb ist es noch ein gering ding nur souiel gleuben. Wenn aber dieser Glaube kompt / welcher das Wort (für euch gegeben / für euch vergossen / zur vergebung der sünden) fasset / daß ich gewiß vnd sicher bin / daß er da ist / daß er mir gegeben / vnd mein ist / also / daß ich mich sein annemme / als sey er mein eigen Gut / das mir Gott geschenckt hat: Wenn ich das gleube / nicht allein / daß es sein Leib vnd Blut sey / sondern daß mir alles geschenckt sey / was die Wort in sich haben / als denn geniesse ich seinen Leib vnd Blut zur Seligkeit. Vnd auff daß ich ein Zeichen vnd Versicherung habe / daß so viel grosse vnaußsprechliche Güter mein sein / nem̃e ich den Leib vnd das Blut Christi / etc. Vnd hierauß kan ja ein jeder abermal sehen vnnd vernemmen / wie verkehrlich vnnd bößlich die Sacramentierer mit Lutheri worten vmbgehen.

Also wenn Lutherus das Abentmal nennet SacramentumSacrament deß Brots. panis ein Sacrament deß Brots / da schmieren sie bald jre Zwinglische Glos daran / als sey Lutheri Lehr vnd Meinung gewesen / daß allein Brot vnd Wein im Abentmal sey / wie sie in dem Spruch Lutheri Tomo 1. Ienensi, vom Sacrament / jhm

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0029" n="13"/>
vnd Meinung eben mit seinen vorigen Worten widerholet / in<note place="right">An&#x0303;o 1525. schreibt D. Lutherus von                          ordnung der Communicanten.</note> dem Büchlein / (von ordnung vnd bericht /                      wie es forthin mit denen / so das hochwirdige Sacrament empfahen wöllen /                      gehalten solle werden.) Tom. 3. Ien. german. pag. 157.</p>
        <p>Die summa aber vnd meinung Lutheri an demselbigen ort<note place="right">Im Bapsthumb hat man gelehret von der substantz deß Abentmals / aber von                          dem nutz vnd frncht / nichts.</note> ist diese: Bißher hat man (nemlich im                      Bapsthumb) vom Sacrament also gelehret / daß man je getrost vnd fest gleuben sol                      / daß vnter dem Brot sey der warhafftige Leib / vnd vnter dem Wein das                      warhafftige Blut Christi. Wozu man aber deß Sacraments begeren sol / vnnd was                      mehr dazu gehöret / das hat niemandt war genommen. Vn&#x0303; haben nicht                      gesehen / daß ein solcher Glaub auch wol in Teuffeln vnd Vnchristen sein kan.                      Darumb ist es noch ein gering ding nur souiel gleuben. Wenn aber dieser Glaube                      kompt / welcher das Wort (für euch gegeben / für euch vergossen / zur vergebung                      der sünden) fasset / daß ich gewiß vnd sicher bin / daß er da ist / daß er mir                      gegeben / vnd mein ist / also / daß ich mich sein annemme / als sey er mein                      eigen Gut / das mir Gott geschenckt hat: Wenn ich das gleube / nicht allein /                      daß es sein Leib vnd Blut sey / sondern daß mir alles geschenckt sey / was die                      Wort in sich haben / als denn geniesse ich seinen Leib vnd Blut zur Seligkeit.                      Vnd auff daß ich ein Zeichen vnd Versicherung habe / daß so viel grosse                      vnaußsprechliche Güter mein sein / nem&#x0303;e ich den Leib vnd das Blut                      Christi / etc. Vnd hierauß kan ja ein jeder abermal sehen vnnd vernemmen / wie                      verkehrlich vnnd bößlich die Sacramentierer mit Lutheri worten vmbgehen.</p>
        <p>Also wenn Lutherus das Abentmal nennet Sacramentum<note place="right">Sacrament deß Brots.</note> panis ein Sacrament deß Brots / da schmieren                      sie bald jre Zwinglische Glos daran / als sey Lutheri Lehr vnd Meinung gewesen /                      daß allein Brot vnd Wein im Abentmal sey / wie sie in dem Spruch Lutheri Tomo 1.                      Ienensi, vom Sacrament / jhm
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0029] vnd Meinung eben mit seinen vorigen Worten widerholet / in dem Büchlein / (von ordnung vnd bericht / wie es forthin mit denen / so das hochwirdige Sacrament empfahen wöllen / gehalten solle werden.) Tom. 3. Ien. german. pag. 157. Año 1525. schreibt D. Lutherus von ordnung der Communicanten. Die summa aber vnd meinung Lutheri an demselbigen ort ist diese: Bißher hat man (nemlich im Bapsthumb) vom Sacrament also gelehret / daß man je getrost vnd fest gleuben sol / daß vnter dem Brot sey der warhafftige Leib / vnd vnter dem Wein das warhafftige Blut Christi. Wozu man aber deß Sacraments begeren sol / vnnd was mehr dazu gehöret / das hat niemandt war genommen. Vñ haben nicht gesehen / daß ein solcher Glaub auch wol in Teuffeln vnd Vnchristen sein kan. Darumb ist es noch ein gering ding nur souiel gleuben. Wenn aber dieser Glaube kompt / welcher das Wort (für euch gegeben / für euch vergossen / zur vergebung der sünden) fasset / daß ich gewiß vnd sicher bin / daß er da ist / daß er mir gegeben / vnd mein ist / also / daß ich mich sein annemme / als sey er mein eigen Gut / das mir Gott geschenckt hat: Wenn ich das gleube / nicht allein / daß es sein Leib vnd Blut sey / sondern daß mir alles geschenckt sey / was die Wort in sich haben / als denn geniesse ich seinen Leib vnd Blut zur Seligkeit. Vnd auff daß ich ein Zeichen vnd Versicherung habe / daß so viel grosse vnaußsprechliche Güter mein sein / nem̃e ich den Leib vnd das Blut Christi / etc. Vnd hierauß kan ja ein jeder abermal sehen vnnd vernemmen / wie verkehrlich vnnd bößlich die Sacramentierer mit Lutheri worten vmbgehen. Im Bapsthumb hat man gelehret von der substantz deß Abentmals / aber von dem nutz vnd frncht / nichts. Also wenn Lutherus das Abentmal nennet Sacramentum panis ein Sacrament deß Brots / da schmieren sie bald jre Zwinglische Glos daran / als sey Lutheri Lehr vnd Meinung gewesen / daß allein Brot vnd Wein im Abentmal sey / wie sie in dem Spruch Lutheri Tomo 1. Ienensi, vom Sacrament / jhm Sacrament deß Brots.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/29
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/29>, abgerufen am 24.11.2024.