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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Als er nun solche vnnd dergleichen abschewliche wort / gegenAnno 1538. vns / stichsweiß fahren ließ / vnd sich aber keines weges gebühren wolte / daß wirs vnwidersprochen lassen solten / was er vns vnschüldigen / für grewliche Lästerung zuzumessen pflegte / in ansehung / daß die ge meine / so den reinen Lehrern vber die massen anhängig / durch solche vnsere vneinigkeit nit wenig möchte betrübet werden / solches / sprich ich / machte vns grosse anfechtung. Denn was solten wir thun? Etliche lästerung wolten wir ableihnen / das vberig aber vbersehen / vnd das thaten wir auch. Es ist aber Megander ob solcher vnser lindigkeit / nichts desto gütiger worden. Denn wir höreten allgemach täglich / daß er mit seinem mutwilligen lästern / beharrlich fortführe.

Hierauff wirt bald ein murmel vnterm Volck gehöret: allent halben wurden zweiffelhafftige reden außgebreitet / ja es war schier niergends den Leuten mehr zu trawen. Als nu der Raht sahe / daß allerley seltzame reden vnd meinung bey männiglichen fürliessen / ließ er als so bald / grösserem tumult vnd zerrüttung für zukommen / eine versamlung anstellen. Da hebt diese Tragedi erst recht an. Man kämpfft mit einander / biß an dritten Tag / da je eine Parthey wider die ander grosse Klag eynführet. Es stund aber der HERR auff vnser seyten gar gut / also / ob schon vnser Handel zur selben zeit nicht möcht befördert werden / hat er doch durch solchen verbitterten kammff auch kein schaden empfangen. Es hat Megander vor diesem streit / ein Gehülffen vberkommen / welcher Erasmus hiesse / vnnd vns gehässig gnug war / den Megander vor wenig tagen / von Schaffhau sen zum Predigampt gen Bern beruffen lassen.

Also haben wir schier das gantze Jar gescharmützelt / da dann auff beyden seyten vnsere Schwerdter fast kläglich gegen einander gezwitzert haben / biß endtlich Bucerus mit Capitone bey vns ankomen: welche / nach dem sie etlicher Lästerer vberauß heßliche schandflecken / darmit auch sie beschmeißt worden / von sich mit grundt der Warheit abgewischet / haben sie vns jhre sieghaffte Hand treuwlich dargebotten.

Als er nun solche vnnd dergleichen abschewliche wort / gegenAnno 1538. vns / stichsweiß fahren ließ / vñ sich aber keines weges gebühren wolte / daß wirs vnwidersprochen lassen solten / was er vns vnschüldigẽ / für grewliche Lästerung zuzumessen pflegte / in ansehung / daß die ge meine / so den reinen Lehrern vber die massen anhängig / durch solche vnsere vneinigkeit nit wenig möchte betrübet werden / solches / sprich ich / machte vns grosse anfechtung. Denn was solten wir thun? Etliche lästerung wolten wir ableihnen / das vberig aber vbersehen / vñ das thaten wir auch. Es ist aber Megander ob solcher vnser lindigkeit / nichts desto gütiger worden. Denn wir höreten allgemach täglich / daß er mit seinem mutwilligen lästern / beharrlich fortführe.

Hierauff wirt bald ein murmel vnterm Volck gehöret: allent halben wurden zweiffelhafftige reden außgebreitet / ja es war schier niergends den Leuten mehr zu trawen. Als nu der Raht sahe / daß allerley seltzame reden vnd meinung bey männiglichen fürliessen / ließ er als so bald / grösserem tumult vnd zerrüttung für zukommen / eine versamlung anstellen. Da hebt diese Tragedi erst recht an. Man kämpfft mit einander / biß an dritten Tag / da je eine Parthey wider die ander grosse Klag eynführet. Es stund aber der HERR auff vnser seyten gar gut / also / ob schon vnser Handel zur selben zeit nicht möcht befördert werdẽ / hat er doch durch solchen verbitterten kam̃ff auch kein schaden empfangen. Es hat Megander vor diesem streit / ein Gehülffen vberkommen / welcher Erasmus hiesse / vnnd vns gehässig gnug war / den Megander vor wenig tagen / von Schaffhau sen zum Predigampt gen Bern beruffen lassen.

Also haben wir schier das gantze Jar gescharmützelt / da dann auff beyden seyten vnsere Schwerdter fast kläglich gegen einander gezwitzert haben / biß endtlich Bucerus mit Capitone bey vns ankomen: welche / nach dem sie etlicher Lästerer vberauß heßliche schandflecken / darmit auch sie beschmeißt worden / von sich mit grundt der Warheit abgewischet / haben sie vns jhre sieghaffte Hand treuwlich dargebotten.

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[409/0425] Als er nun solche vnnd dergleichen abschewliche wort / gegen vns / stichsweiß fahren ließ / vñ sich aber keines weges gebühren wolte / daß wirs vnwidersprochen lassen solten / was er vns vnschüldigẽ / für grewliche Lästerung zuzumessen pflegte / in ansehung / daß die ge meine / so den reinen Lehrern vber die massen anhängig / durch solche vnsere vneinigkeit nit wenig möchte betrübet werden / solches / sprich ich / machte vns grosse anfechtung. Denn was solten wir thun? Etliche lästerung wolten wir ableihnen / das vberig aber vbersehen / vñ das thaten wir auch. Es ist aber Megander ob solcher vnser lindigkeit / nichts desto gütiger worden. Denn wir höreten allgemach täglich / daß er mit seinem mutwilligen lästern / beharrlich fortführe. Anno 1538. Hierauff wirt bald ein murmel vnterm Volck gehöret: allent halben wurden zweiffelhafftige reden außgebreitet / ja es war schier niergends den Leuten mehr zu trawen. Als nu der Raht sahe / daß allerley seltzame reden vnd meinung bey männiglichen fürliessen / ließ er als so bald / grösserem tumult vnd zerrüttung für zukommen / eine versamlung anstellen. Da hebt diese Tragedi erst recht an. Man kämpfft mit einander / biß an dritten Tag / da je eine Parthey wider die ander grosse Klag eynführet. Es stund aber der HERR auff vnser seyten gar gut / also / ob schon vnser Handel zur selben zeit nicht möcht befördert werdẽ / hat er doch durch solchen verbitterten kam̃ff auch kein schaden empfangen. Es hat Megander vor diesem streit / ein Gehülffen vberkommen / welcher Erasmus hiesse / vnnd vns gehässig gnug war / den Megander vor wenig tagen / von Schaffhau sen zum Predigampt gen Bern beruffen lassen. Also haben wir schier das gantze Jar gescharmützelt / da dann auff beyden seyten vnsere Schwerdter fast kläglich gegen einander gezwitzert haben / biß endtlich Bucerus mit Capitone bey vns ankomen: welche / nach dem sie etlicher Lästerer vberauß heßliche schandflecken / darmit auch sie beschmeißt worden / von sich mit grundt der Warheit abgewischet / haben sie vns jhre sieghaffte Hand treuwlich dargebotten.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/425>, abgerufen am 24.11.2024.