Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Churfürstl. G. nicht haben gewust zuverhalten / wiewol wir nichtAnno 1545. zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübniß / denn viel andere / die aller beschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / daß er nicht willens widerumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem Jar fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Statt / zu jm gesandt / vnd jn auch mit threnen dafür gebetten. Also haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jm zu senden / mit dieser demütigen bitt vnd werbung / daß er sein gemüt vnd guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vnd Statt Wittenberg / nicht abwenden wölle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen außreisen / auch etliche Tage an örten seyn wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir betten aber in aller demut / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jm lassen befohlen seyn / dahin jn Gott beruffen / vnnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme Wohnüng haben / vnd dieserD. Lutherus Bischoff vnd Vatter / Elias / Wagen vnd Führer Israel. Kirchen Bischoff vnd Vatter seyn / vnd bleiben. Denn er selbst auß hohem verstande bedencken könte / was es erstlich bey den Feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / daß diese Kirche / als verlassen / in verachtung kommet. Zum andern / daß E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / daß es in dieser Statt / vnd in gantzer Teutscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / auß vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churf. G. selbst besser bedencken / denn wir erzehlen können / vnvberwindliche betrübniß bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes Gnade jetzund / alle löbliche künste Churfürstl. G. nicht haben gewust zuverhalten / wiewol wir nichtAnno 1545. zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübniß / denn viel andere / die aller beschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / daß er nicht willens widerumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem Jar fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Statt / zu jm gesandt / vnd jn auch mit threnen dafür gebetten. Also haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jm zu senden / mit dieser demütigen bitt vnd werbung / daß er sein gemüt vñ guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vñ Statt Wittenberg / nicht abwenden wölle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen außreisen / auch etliche Tage an örten seyn wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir betten aber in aller demut / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jm lassen befohlen seyn / dahin jn Gott beruffen / vnnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme Wohnüng haben / vnd dieserD. Lutherus Bischoff vnd Vatter / Elias / Wagen vnd Führer Israel. Kirchen Bischoff vnd Vatter seyn / vnd bleiben. Deñ er selbst auß hohem verstande bedencken könte / was es erstlich bey den Feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / daß diese Kirche / als verlassen / in verachtung kom̃et. Zum andern / daß E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / daß es in dieser Statt / vñ in gantzer Teutscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / auß vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churf. G. selbst besser bedencken / denn wir erzehlen können / vnvberwindliche betrübniß bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes Gnade jetzund / alle löbliche künste <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0511" n="495"/> Churfürstl. G. nicht haben gewust zuverhalten / wiewol wir nicht<note place="right">Anno 1545.</note> zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübniß / denn viel andere / die aller beschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / daß er nicht willens widerumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem Jar fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Statt / zu jm gesandt / vnd jn auch mit threnen dafür gebetten.</p> <p>Also haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jm zu senden / mit dieser demütigen bitt vnd werbung / daß er sein gemüt vñ guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vñ Statt Wittenberg / nicht abwenden wölle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen außreisen / auch etliche Tage an örten seyn wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir betten aber in aller demut / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jm lassen befohlen seyn / dahin jn Gott beruffen / vnnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme Wohnüng haben / vnd dieser<note place="right">D. Lutherus Bischoff vnd Vatter / Elias / Wagen vnd Führer Israel.</note> Kirchen Bischoff vnd Vatter seyn / vnd bleiben. Deñ er selbst auß hohem verstande bedencken könte / was es erstlich bey den Feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / daß diese Kirche / als verlassen / in verachtung kom̃et. Zum andern / daß E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / daß es in dieser Statt / vñ in gantzer Teutscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / auß vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churf. G. selbst besser bedencken / denn wir erzehlen können / vnvberwindliche betrübniß bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes Gnade jetzund / alle löbliche künste </p> </div> </body> </text> </TEI> [495/0511]
Churfürstl. G. nicht haben gewust zuverhalten / wiewol wir nicht zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübniß / denn viel andere / die aller beschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / daß er nicht willens widerumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem Jar fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Statt / zu jm gesandt / vnd jn auch mit threnen dafür gebetten.
Anno 1545. Also haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jm zu senden / mit dieser demütigen bitt vnd werbung / daß er sein gemüt vñ guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vñ Statt Wittenberg / nicht abwenden wölle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen außreisen / auch etliche Tage an örten seyn wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir betten aber in aller demut / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jm lassen befohlen seyn / dahin jn Gott beruffen / vnnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme Wohnüng haben / vnd dieser Kirchen Bischoff vnd Vatter seyn / vnd bleiben. Deñ er selbst auß hohem verstande bedencken könte / was es erstlich bey den Feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / daß diese Kirche / als verlassen / in verachtung kom̃et. Zum andern / daß E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / daß es in dieser Statt / vñ in gantzer Teutscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / auß vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churf. G. selbst besser bedencken / denn wir erzehlen können / vnvberwindliche betrübniß bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes Gnade jetzund / alle löbliche künste
D. Lutherus Bischoff vnd Vatter / Elias / Wagen vnd Führer Israel.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/511>, abgerufen am 16.08.2024. |