Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1545.vnd nötige Spraachen / also trewlich gelehrt werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu seyn. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Statt mißfallen hette / daß wir alle dazu helffen wöllen / daß solch ärgerniß abgestellet werden sol / vnd sollen in aller demut bitten / daß er nicht von wegen einer oder mehr Personen / wer die sind / die gantze Kirche vnd Vniuer sitet verlassen wölle / dieweil vns Gott jn gnädiglich gegeben / wie von Elia geschrieben stehet / daß er sol der Wagen vnd Führer Israel seyn / anfänglich vnd fürnemlich in dieser Kirchen. Weiter / was belanget deß jungen Volcks mutwillen / wiewol wir schwach sind / so weiß man doch / daß wir ein hertzlich mißfallen an vntugent haben / vnd sind bereit zucht vnd frieden zu erhalten / so ferrne sich vnser leib vnd leben streckt / So hat Gott biß anher gnade gegeben / daß der mehrer theil züchtig ist / vnd löblich studiret. Dieses alles haben wir bedacht in vnterthenigkeit E. Churf. G. als vnserm gnädigsten Herrn / der für diese Kirche vnd Vniuersitet mit allen gnaden vnd trewen sorget / anzuzeigen / denn wir diese sache nicht gering achten / vnd bitten E. Churf. G. wöllen gnädiglich bedencken / was zuthun sey / ob vielleicht E. Churft G. gedachten Herrn Doctor / zu sich gnädiglich an gelegen ort erforderten / vnd selbst mit jm sich vnterredeten. E. Churf. G. wissen sehr wol / daß E. Churf. G. vnd diese Kirche vnd Vniuer sitet / außwendige Feinde allzu viel hat / vnd ist Mereurinus Keiserlicher Cantzler.Gott zu bitten / daß vnser häufflein beysammen bleibe. Man sagt / daß deß Keysers verstorbener Cantzler Mercurinus / dem Keyser sol gerahten haben / er sol gemacht thun mit kriegen wider diese Lehre / denn so sie auß Gott sey / würde er nichts außrichten / so sie aber nicht auß Gott sey / würde dieser theil bald von sich selbst zerfallen. Nun wissen wir / daß diese Lehr auß Gott ist / So aber der fürnemeste Hirt sich von vieser Kirchen wendet / were denn noch weiter zersträwung zubesorgen. E. Churf. G. wölle diese vnsere vnterthe- Anno 1545.vnd nötige Spraachen / also trewlich gelehrt werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu seyn. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Statt mißfallen hette / daß wir alle dazu helffen wöllen / daß solch ärgerniß abgestellet werden sol / vñ sollen in aller demut bitten / daß er nicht von wegen einer oder mehr Personen / wer die sind / die gantze Kirche vnd Vniuer sitet verlassen wölle / dieweil vns Gott jn gnädiglich gegeben / wie von Elia geschrieben stehet / daß er sol der Wagen vnd Führer Israel seyn / anfänglich vnd fürnemlich in dieser Kirchen. Weiter / was belanget deß jungen Volcks mutwillen / wiewol wir schwach sind / so weiß man doch / daß wir ein hertzlich mißfallen an vntugent haben / vnd sind bereit zucht vñ frieden zu erhalten / so ferrne sich vnser leib vnd leben streckt / So hat Gott biß anher gnade gegeben / daß der mehrer theil züchtig ist / vnd löblich studiret. Dieses alles haben wir bedacht in vnterthenigkeit E. Churf. G. als vnserm gnädigsten Herrn / der für diese Kirche vnd Vniuersitet mit allen gnaden vnd trewen sorget / anzuzeigen / deñ wir diese sache nicht gering achten / vnd bitten E. Churf. G. wöllen gnädiglich bedencken / was zuthun sey / ob vielleicht E. Churft G. gedachten Herrn Doctor / zu sich gnädiglich an gelegen ort erforderten / vnd selbst mit jm sich vnterredeten. E. Churf. G. wissen sehr wol / daß E. Churf. G. vnd diese Kirche vnd Vniuer sitet / außwendige Feinde allzu viel hat / vnd ist Mereurinus Keiserlicher Cantzler.Gott zu bitten / daß vnser häufflein beysammen bleibe. Man sagt / daß deß Keysers verstorbener Cantzler Mercurinus / dem Keyser sol gerahten haben / er sol gemacht thun mit kriegen wider diese Lehre / denn so sie auß Gott sey / würde er nichts außrichten / so sie aber nicht auß Gott sey / würde dieser theil bald von sich selbst zerfallen. Nun wissen wir / daß diese Lehr auß Gott ist / So aber der fürnemeste Hirt sich von vieser Kirchen wendet / were denn noch weiter zersträwung zubesorgen. E. Churf. G. wölle diese vnsere vnterthe- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0512" n="496"/><note place="left">Anno 1545.</note>vnd nötige Spraachen / also trewlich gelehrt werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu seyn. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Statt mißfallen hette / daß wir alle dazu helffen wöllen / daß solch ärgerniß abgestellet werden sol / vñ sollen in aller demut bitten / daß er nicht von wegen einer oder mehr Personen / wer die sind / die gantze Kirche vnd Vniuer sitet verlassen wölle / dieweil vns Gott jn gnädiglich gegeben / wie von Elia geschrieben stehet / daß er sol der Wagen vnd Führer Israel seyn / anfänglich vnd fürnemlich in dieser Kirchen. Weiter / was belanget deß jungen Volcks mutwillen / wiewol wir schwach sind / so weiß man doch / daß wir ein hertzlich mißfallen an vntugent haben / vnd sind bereit zucht vñ frieden zu erhalten / so ferrne sich vnser leib vnd leben streckt / So hat Gott biß anher gnade gegeben / daß der mehrer theil züchtig ist / vnd löblich studiret. Dieses alles haben wir bedacht in vnterthenigkeit E. Churf. G. als vnserm gnädigsten Herrn / der für diese Kirche vnd Vniuersitet mit allen gnaden vnd trewen sorget / anzuzeigen / deñ wir diese sache nicht gering achten / vnd bitten E. Churf. G. wöllen gnädiglich bedencken / was zuthun sey / ob vielleicht E. Churft G. gedachten Herrn Doctor / zu sich gnädiglich an gelegen ort erforderten / vnd selbst mit jm sich vnterredeten. E. Churf. G. wissen sehr wol / daß E. Churf. G. vnd diese Kirche vnd Vniuer sitet / außwendige Feinde allzu viel hat / vnd ist <note place="left">Mereurinus Keiserlicher Cantzler.</note>Gott zu bitten / daß vnser häufflein beysammen bleibe. Man sagt / daß deß Keysers verstorbener Cantzler Mercurinus / dem Keyser sol gerahten haben / er sol gemacht thun mit kriegen wider diese Lehre / denn so sie auß Gott sey / würde er nichts außrichten / so sie aber nicht auß Gott sey / würde dieser theil bald von sich selbst zerfallen. Nun wissen wir / daß diese Lehr auß Gott ist / So aber der fürnemeste Hirt sich von vieser Kirchen wendet / were denn noch weiter zersträwung zubesorgen. E. Churf. G. wölle diese vnsere vnterthe- </p> </div> </body> </text> </TEI> [496/0512]
vnd nötige Spraachen / also trewlich gelehrt werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu seyn. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Statt mißfallen hette / daß wir alle dazu helffen wöllen / daß solch ärgerniß abgestellet werden sol / vñ sollen in aller demut bitten / daß er nicht von wegen einer oder mehr Personen / wer die sind / die gantze Kirche vnd Vniuer sitet verlassen wölle / dieweil vns Gott jn gnädiglich gegeben / wie von Elia geschrieben stehet / daß er sol der Wagen vnd Führer Israel seyn / anfänglich vnd fürnemlich in dieser Kirchen. Weiter / was belanget deß jungen Volcks mutwillen / wiewol wir schwach sind / so weiß man doch / daß wir ein hertzlich mißfallen an vntugent haben / vnd sind bereit zucht vñ frieden zu erhalten / so ferrne sich vnser leib vnd leben streckt / So hat Gott biß anher gnade gegeben / daß der mehrer theil züchtig ist / vnd löblich studiret. Dieses alles haben wir bedacht in vnterthenigkeit E. Churf. G. als vnserm gnädigsten Herrn / der für diese Kirche vnd Vniuersitet mit allen gnaden vnd trewen sorget / anzuzeigen / deñ wir diese sache nicht gering achten / vnd bitten E. Churf. G. wöllen gnädiglich bedencken / was zuthun sey / ob vielleicht E. Churft G. gedachten Herrn Doctor / zu sich gnädiglich an gelegen ort erforderten / vnd selbst mit jm sich vnterredeten. E. Churf. G. wissen sehr wol / daß E. Churf. G. vnd diese Kirche vnd Vniuer sitet / außwendige Feinde allzu viel hat / vnd ist Gott zu bitten / daß vnser häufflein beysammen bleibe. Man sagt / daß deß Keysers verstorbener Cantzler Mercurinus / dem Keyser sol gerahten haben / er sol gemacht thun mit kriegen wider diese Lehre / denn so sie auß Gott sey / würde er nichts außrichten / so sie aber nicht auß Gott sey / würde dieser theil bald von sich selbst zerfallen. Nun wissen wir / daß diese Lehr auß Gott ist / So aber der fürnemeste Hirt sich von vieser Kirchen wendet / were denn noch weiter zersträwung zubesorgen. E. Churf. G. wölle diese vnsere vnterthe-
Anno 1545.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/512>, abgerufen am 16.08.2024. |