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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1524.störrige Lutherus sich jmmer leiden / vnnd dem gegentheil nichts Philippus Mel. vom Carlstad / was vnd wie er gewest sey.warsagen oder schreiben kan / wollen wir Philippi zeugnis vnnd Encomium vom Carlstad hören / der schreibet in einer öffentlichen Epistel ad Fridericum Myconium, in praefatione libelli de veterum sententijs, de Coena Domini also: Nun ist gewiß / daß Andreas Carlstad diesen Tumult vom Abendmal / zum allerersten hat angefangen / welches ein wilder vnuerstendiger / vngelehrter / eigensinniger Mensch war / von dem wir daß künlich sagen dürffen / daß er nicht erkennt oder gethan habe gegen menniglich / was einem Menschen zustehet. Ich geschweige / daß man auß jrgend einer vermutung hette können abnemen / daß der heilige Geist in jhm regierte / ja man hat viel gewisse anzeigung / daß er ein gottloser Man gewesen / sein gantze lehr war zum mehrern theil Jüdisch vnnd auffrhürisch / er verdampte alle statuta vnnd Weltliche satzungen / die von den weisen Heiden herkommen / vnd wolte die Leute bereden / man solte in gerichtlichen Sachen nach dem Gesetze Mosis vrtheilen / Denn was Christliche freyheit vermöchte / wisse er gar nicht. Weiter / als Nicolaus Storch anfieng die Widerteufferische lehr in Teutschland einzuschleiffen / gefiel es jhme (Carlstad) wol / vnnd gab demselbigen gantz Schwermerischen geschmeiß von stund an beifall. Endlich erreget er auch diß gezenck vom Abendmal / nur auß verbittertem hertzen wider D. Luthern / nicht daß er vermeinete Gott vnd der Warheit vielleicht etwas damit zudienen. Denn als Carlstads vnsinnige Bildstürmerey D. Luthern hefftig mißfiele / entbrante Carlstad vor grawsamer Rachgierigkeit / vnnd trachtet mit allem fleiß / wie er etwan einen scheinbaren tadel an Luthero möchte finden / sein ansehen vnd gut gerüchte bey menniglichen zuuerkleinern. Gantz Teutschland weiß / vnnd ist mirs bekentlich / daß ich hieran nicht liege / wiewol so jemand derer ding beweisung fodert / werden Carlstads eigene Bücher vnd Tractetlein / so offentlich am Tage sein / jhren authorem selbst augenschenlich

Anno 1524.störrige Lutherus sich jmmer leiden / vnnd dem gegentheil nichts Philippus Mel. vom Carlstad / was vnd wie er gewest sey.warsagen oder schreiben kan / wollen wir Philippi zeugnis vnnd Encomium vom Carlstad hören / der schreibet in einer öffentlichen Epistel ad Fridericum Myconium, in praefatione libelli de veterum sententijs, de Coena Domini also: Nun ist gewiß / daß Andreas Carlstad diesen Tumult vom Abendmal / zum allerersten hat angefangen / welches ein wilder vnuerstendiger / vngelehrter / eigensinniger Mensch war / von dem wir daß künlich sagen dürffen / daß er nicht erkennt oder gethan habe gegen menniglich / was einem Menschen zustehet. Ich geschweige / daß man auß jrgend einer vermutung hette können abnemen / daß der heilige Geist in jhm regierte / ja man hat viel gewisse anzeigung / daß er ein gottloser Man gewesen / sein gantze lehr war zum mehrern theil Jüdisch vnnd auffrhürisch / er verdampte alle statuta vnnd Weltliche satzungen / die von den weisen Heiden herkommen / vnd wolte die Leute bereden / man solte in gerichtlichen Sachen nach dem Gesetze Mosis vrtheilen / Denn was Christliche freyheit vermöchte / wisse er gar nicht. Weiter / als Nicolaus Storch anfieng die Widerteufferische lehr in Teutschland einzuschleiffen / gefiel es jhme (Carlstad) wol / vnnd gab demselbigen gantz Schwermerischen geschmeiß von stund an beifall. Endlich erreget er auch diß gezenck vom Abendmal / nur auß verbittertem hertzen wider D. Luthern / nicht daß er vermeinete Gott vnd der Warheit vielleicht etwas damit zudienen. Denn als Carlstads vnsinnige Bildstürmerey D. Luthern hefftig mißfiele / entbrante Carlstad vor grawsamer Rachgierigkeit / vnnd trachtet mit allem fleiß / wie er etwan einen scheinbaren tadel an Luthero möchte finden / sein ansehen vnd gut gerüchte bey menniglichen zuuerkleinern. Gantz Teutschland weiß / vnnd ist mirs bekentlich / daß ich hieran nicht liege / wiewol so jemand derer ding beweisung fodert / werden Carlstads eigene Bücher vnd Tractetlein / so offentlich am Tage sein / jhren authorem selbst augenschenlich

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[40/0056] störrige Lutherus sich jmmer leiden / vnnd dem gegentheil nichts warsagen oder schreiben kan / wollen wir Philippi zeugnis vnnd Encomium vom Carlstad hören / der schreibet in einer öffentlichen Epistel ad Fridericum Myconium, in praefatione libelli de veterum sententijs, de Coena Domini also: Nun ist gewiß / daß Andreas Carlstad diesen Tumult vom Abendmal / zum allerersten hat angefangen / welches ein wilder vnuerstendiger / vngelehrter / eigensinniger Mensch war / von dem wir daß künlich sagen dürffen / daß er nicht erkennt oder gethan habe gegen menniglich / was einem Menschen zustehet. Ich geschweige / daß man auß jrgend einer vermutung hette können abnemen / daß der heilige Geist in jhm regierte / ja man hat viel gewisse anzeigung / daß er ein gottloser Man gewesen / sein gantze lehr war zum mehrern theil Jüdisch vnnd auffrhürisch / er verdampte alle statuta vnnd Weltliche satzungen / die von den weisen Heiden herkommen / vnd wolte die Leute bereden / man solte in gerichtlichen Sachen nach dem Gesetze Mosis vrtheilen / Denn was Christliche freyheit vermöchte / wisse er gar nicht. Weiter / als Nicolaus Storch anfieng die Widerteufferische lehr in Teutschland einzuschleiffen / gefiel es jhme (Carlstad) wol / vnnd gab demselbigen gantz Schwermerischen geschmeiß von stund an beifall. Endlich erreget er auch diß gezenck vom Abendmal / nur auß verbittertem hertzen wider D. Luthern / nicht daß er vermeinete Gott vnd der Warheit vielleicht etwas damit zudienen. Denn als Carlstads vnsinnige Bildstürmerey D. Luthern hefftig mißfiele / entbrante Carlstad vor grawsamer Rachgierigkeit / vnnd trachtet mit allem fleiß / wie er etwan einen scheinbaren tadel an Luthero möchte finden / sein ansehen vnd gut gerüchte bey menniglichen zuuerkleinern. Gantz Teutschland weiß / vnnd ist mirs bekentlich / daß ich hieran nicht liege / wiewol so jemand derer ding beweisung fodert / werden Carlstads eigene Bücher vnd Tractetlein / so offentlich am Tage sein / jhren authorem selbst augenschenlich Anno 1524. Philippus Mel. vom Carlstad / was vnd wie er gewest sey.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/56>, abgerufen am 24.11.2024.